Hier nun auch mal eine Zusammenfassung der MV vom gestrigen Abend.
Hecker hatte die Versammlung in gewohnter Weise souverän geleitet. Allerdings fand ich die Pause von 10 Minuten am Anfang zum Ausfüllen des Fragebogens eher unangebracht.
Die meisten hatten diesen schon vorher ausgefüllt, und so wurde die Zeit eher genutzt, um das Schwätzchen von vorher mit dem Nachbarn weiterzuführen.
Ob dieser Fragebogen etwas nutzt wird sich zeigen. Ich denke eher nicht.
Diese Maßnahme ist wohl eher Linnig geschuldet, damit er als „Kommunikationsfachmann“ irgendetwas auf diesem Gebiet bewegen kann.
Ich hoffe mal, dass die Befragung nicht nur bei den anwesenden Mitgliedern stattfindet, denn von 1.137 stimmberechtigten Mitgliedern waren mit 112 nur rund 10% anwesend. Insgesamt hat der Verein 1.487 Mitglieder, die sicherlich auch irgendwie an der Befragung teilnehmen sollten – vielleicht auch online. Damit wäre das Ergebnis sicherlich repräsentativer.
Die folgenden Punkte werfe ich einfach mal si in den Raum ohne sie stellenweise in großen Text einzubetten.
Bericht von Hecker:
Herr Horré wurde in den Ehrenrat berufen, damit dieser wieder vollständig ist.
Die Jugendgeschäftsstelle zieht von der Seniorenresidenz um in einen Container im Stadion.
Markus Mannebach verlässt die TuS auf eigenen Wunsch.
Hartmann wurde vorgestellt und erläutert, dass er die Ideen von Mannebach (Fußballschule etc…)* weiterführen will
Entwicklung in der Geschäftsstelle wurde kritisch betrachtet, ist aber der finanziellen Situation geschuldet
Hecker gibt einen Überblick über die finanzielle Situation von eV und GmbH
Angeblich sind weitere U-Boote aufgetaucht, die durch Prüfungen von BG und FA erhebliche finanzielle Belastungen nach sich ziehen: BG für die Jahre bis 2011 rund 700.000 Euro und FA für die Jahre bis 2011 rund 150.000 Euro.
Nicht ganz klar war aber, ob das jetzt nur die GmbH betrifft oder auch den eV.
Ich denke beides, denn Feldhausen hat im weiteren Verlauf der Versammlung auch erwähnt, dass es beim eV eine Betriebsprüfung durch FA gegeben hat.
Die Saison ist finanziell nicht gesichert. Das bestätigte Hecker auch später bei der Aussprache auf gezielte Nachfrage eines Mitglieds.
Hecker sparte auch nicht an Kritik an Sponsoren.
Er kritisierte, dass viele erst bereit seien einzusteigen, wenn die Altlasten beseitigt sind und stellte diese Aussagen mehr oder weniger als „bla bla bla“ hin.
Selbstverständlich hat er ja Recht, diese Aussagen sind unbefriedigend, aber sich so zu äußern – bei allem Frust – halte ich für nicht gut. Selbst wenn es gelingt die Altlasten zu beseitigen tut man sich keinen Gefallen, potentielle Sponsoren schon heute so anzugehen. Das würde mich als Sponsor nun endgültig abhalten auch zu einem späteren Zeitpunkt mich zu engagieren.
Am 11.09.13 fand eine Versammlung mit den 7 Hauptgläubigern statt. Diese haben Forderungen von mindestens 50.000 Euro bis hin zu knapp 1.200.000 Euro bzw. 2.000.000 Euro. Hecker meinte, so genau könne er das nicht sagen, je nachdem wie man rechnet.
Namen wurden keine genannt, aber es handelt sich wahrscheinlich um Lotto (Bürgschaft wurde ja mal mit 800.000 und 400.000 in Anspruch genommen)
Hinzu kommt bei Lotto, dass die für die Südtribüne ja schon Jahre vorab bezahlt haben für die Namensrechte und dieses Geld sicher auch wiederhaben wollen nach Abbau.
Andere Gläubiger sind dann sicher noch die Sparkasse mit einem Darlehen von 900.000 laut Bilanz zum 30.06.2012 sowie die Stadt Koblenz mit rückständigen Stadionmieten.
Hinzu kommt dann sicher noch die BG und das FA und sonstige kleinere, unwesentliche Gläubiger, wobei gerade die es sein können, die mit den kleinen Summen die Verhandlungen zum scheitern bringen können.
Gut fand ich auch, dass Hecker diesem Teilnehmerkreis mal die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Entweder ihr verzichtet alle auf vieles oder alles , oder jeder bekommt nix.
Vielleicht bewirkt das etwas, denn so hat jeder die Chance, wenigstens noch ein paar kleine Taler zu erhalten.
In dem Zusammenhang wurde dann auch, wie mehrfach an dem Abend, erwähnt, dass Linnig mal wieder die Schatulle geöffnet hat, um Überhaupt eine Verhandlungsmasse zu haben, nämlich, dass eine weitgehend entschuldete TuS weiterhin Zukunft hat.
Leider ist mir erst hinterher aufgefallen, dass sich aus dieser Aussage nicht ganz ergibt ob Linnig „nur“ den weiteren Fortbestand der laufenden Saison gesichert hat oder der 6-stellige Betrag dazu dient, diesen irgendwie unter den Gläubigern aufzuteilen.
Aus der Aussage Hecker kann man beides deuten.
Selbstverständlich gebührt dem Mann Dank, aber das hatte gestern Abend etwas von Vergötterung und Lobhudellei. So oft wie hier der Name Linnig und der damit verbundene Dank gefallen ist, war es für mich schon fast nervig.
Für mich hat das alles immer noch einen Beigeschmack: Ich werde den Gedanken einfach nicht los, dass er sich den Verein in der Weise unter den Nagel reißen will, wie man es Twer immer angelastet hat. Zugegeben: Er macht es wenn sicherlich geschickter und nicht so offensichtlich, aber irgendwann wird die Stunde des Frank Linnig kommen, wenn der sportliche Erfolg da ist und es sich lohnt ins rechte Licht zu rücken. Getreu dem Motto: Ich hab euch damals alle gerettet, jetzt ernte ich die Lorbeeren.
Nach Hecker kam Feldhausen:
Er stellte die Bilanz und GuV des eV per 30.06.2013 vor. Wesentlicher Punkt ist dabei die Entschuldung des eV gegenüber der GmbH.
Man erhofft sich so im Falle einer Insolvenz der GmbH nicht in Anspruch genommen zu werden um die Verbindlichkeiten gegenüber der GmbH von rund 1.100.000 Euro auszugleichen, was gleichzeitig auch eine Insolvenz des eV nach sich ziehen würde.
Allerdings räumte Hecker in diesem Punkt auf spätere nachfrage ein, dass man sich nicht sicher ist, ob es nicht doch so kommen würde.
Hier hat meiner Meinung nach jemand seine hausaufgaben nicht gemacht. Denn wenn ich schon solche „Spielchen“ betreibe, muss ich mich vorher in alle Richtungen absichern, notfalls auch mit externen Beratern. Im Vorstand sitzen Hecker und Feldhausen als Juristen bzw. WP, im erweiterten Kreis (Geschäftsführung, Verwaltungsrat) sind weitere Juristen greifbar und auch mit Müller/Reifferscheid als Kassenprüfer zwei Fachleute vorhanden. Aber ich vermute mal, dass die neue Transparenz der TuS wohl doch nicht so weit geht offen mit Fachleuten zu sprechen.
Das zeigt sich auch daran, dass zur GmbH so gut wie nichts gesagt wurde. Die paar Zahlen bzgl. negatives Eigenkapital kann man sich ja aus der Bilanz ziehen.
Dies alleine mit Verhandlungen der 7 Gläubiger zu begründen halte ich für sehr schwach. Denn eine GuV per 30.06.2013 und ein schlechtes Ergebnis hat sicherlich keinen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg bei diesen Verhandlungen.
Hier wurden die anwesenden 112 Mitglieder als Stimmvieh angesehen und für dumm verkauft.
Nach Feldhausen kam Theisen:
Er gab einen sportlichen Überblick über die Situation, sprach kurz den Trainerwechsel zu Beginn der Saison an und stellte den Teamgedanken in den Vordergrund. Das alle – vom Jugendbereich bis zur Verwaltung – an einem Strang ziehen müssen. Nur dann kehrt der Spaß zurück mit dem man dann auch leidenschaftlichen Fußball spielen kann.
Ich kann ansonsten die Arbeit von Theisen nicht beurteilen, aber was mich bei dem Mann jedes Mal nervt ist das nachtreten auf ehemalige Mitarbeiter. So auch gestern Abend wieder im Zusammenhang mit der Zeit als man noch 2. Bundesliga spielte. Sinngemäß:
Als das große Geld floss, ging es in die Beine der Profis oder auf die Konten der leitenden Angestellten.
Mag sein dass er verbittert ist dass er und seine Agentur damals abgesägt wurden, dass er sich damals vielleicht auch nicht im Licht sonnen konnte oder dass er damals als Geschäftsführer weniger verdiente… oder… oder… oder
Aber mit solchen Äußerungen muss auch mal Schluss sein, gerade wenn man doch einen Neuanfang (der wievielte eigentlich) starten will.
In dem Zusammenhang sei auch gesagt, dass Hecker eine Klage gegen ehemalige Mitarbeiter ausschloss, da man keinen Schaden hatte außer ggf. Zinsen. Auch hier ist es für die TuS besser die Füße still zu halten. Worin solche Prozesse enden, hat man an der Posse Gläsner gesehen.
Nach Theisen folgte die Verlesung des Berichts der Kassenprüfer die beide nicht anwesend sein konnten.
Nach der Aussprache zu den Berichten (auf einige Fragen bin ich oben schon eigegangen) folgte dann die Entlastung des Vorstandes (bis März 2013 und ab März 2013) sowie die Wahl der Kassenprüfer.
Herr Weise gab einen kurzen Bericht des Verwaltungsrates ab, der nur deshalb so lange dauerte, weil der Mann so langsam spricht. Wenn ich den als Angeklagter als Staatsanwalt hätte, würde ich freiwillig „schuldig“ rufen, damit sein Plädoyer schneller vorbei geht J
Die Botschaft allerdings war nicht sonderlich wichtig, hatte unterschwellig auch etwas von „uns fragt niemand obwohl wir doch soviel wissen“
Es folgte das Thema Mitgliedsanräge
1.
Beiträge für Rentner, Schwerbehinderte, Hartz (er) IV und Schüler/Studenten sollen gesenkt werden. Hecker erläuterte die Gründe, warum das Präsidium empfiehlt, den Antrag abzulehen. So kam es dann auch mit großer Mehrheit.
2.
Peter Auer soll zum Ehrenmitglied ernannt werden.
Tom Hardt stellte die sportlichen Leistungen von Peter Auer vor.
Offiziell kann nur der Ehrenrat solche Mitglieder ernennen, so dass eine Abstimmung über diesen Antrag lediglich empfehlende Wirkung hat.
Was dann folgte, darüber gibt es sicherlich geteilte Meinungen:
Die Vorstellung von Pretzer hatte eher etwas Belustigendes und war meiner Meinung nach der Sache unangepasst.
Das so lapidar quer durch den Saal zu beschließen glich eher einem „Kasperletheater“ und war dem Anlass wohl nicht würdig.
Dem Präsidium hätte doch eigentlich schon klar sein müssen, dass die Mehrheit dafür ist, und vorher den Ehrenrat verständigen können.
Zumindest die Urkunde und die Nadel hätte man dabei haben können.
Dennoch – die Entscheidung war natürlich vollkommen in Ordnung – und die TuS erhält ein neues Ehrenmitglied das würdig ist diesen Titel auch zu tragen.
Soweit also meine Ausführungen, vermischt mit persönlichen Eindrücken und Meinungen.*