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Polizeiliche Maßnahme nach dem Spiel gegen die Offenbacher Kickers

Guten Morgen blau-schwarze Sportsfreunde,

ich hoffe, ihr konntet den Heimsieg unserer TuS noch gebührend feiern. Auch ich habe mich während des Spiels über das engagierte Auftreten unserer Mannschaft gefreut und mir fielen nach diesem wichtigen Sieg mehrere Brocken vom Herzen. Es geht doch noch!
Die Euphorie über die gezeigte Leistung der Mannschaft wurde nach Spielende allerdings schnell getrübt. An dieser Stelle möchte ich eins vorweg anmerken: Ich bin kein „Feind“ der Polizei und war bislang der Meinung, dass polizeiliche Maßnahmen im Rahmen von Fußballspielen/Großveranstaltungen einen bestimmten Sinn/Zweck verfolgen und mit einer gewissen Verhältnismäßigkeiten durchgeführt werden. Was sich allerdings am Samstag nach Schlusspfiff abspielte, stößt mir noch jetzt sauer auf.
Nach längerer Zeit konnte ich meinen Enkel (17 Jahre) mal wieder dazu bewegen, mich zur TuS zu begleiten. Wir nahmen auf der Gegengerade Platz und verfolgten in Ruhe das Spiel. Als wir nach Spielende das Stadion durch den Ausgang an Block 1 verlassen wollten, wurde meinem Enkel ohne jeglichen Grund seitens der Polizei, die mit rund 20 Beamten eine martialisch anmutende Kette vor dem Tor bildete, der Ausgang verwehrt. Auf Nachfrage, was der Grund sei, bekam er lediglich mitgeteilt, dass er sich das selber denken könne. Ungefähr 50-60 weiteren Jugendlichen, die das Spiel aus Block 1 verfolgen, erging es genauso. Die Maßnahme wurde stillschweigend und ohne Diskussion von allen Betroffenen hingenommen.
Ein ähnliches Vorgehen hatte ich bereits beim Spiel gegen den FC Saarbrücken beobachten können, mir aber seinerzeit wenig dabei gedacht, da ich überzeugt davon war, dass diese Maßnahme a) begründet war (Abbrennen pyrotechnischer Erzeugnisse zum Anpfiff) und b) gezielt bestimmte Personen betraf.
Auf Nachfrage, was denn hier los sei, antwortete mir einer der Jugendlichen, dass man selber keine Information über die Hintergründe dieser Maßnahme hätte. Ich erfuhr zudem, dass die Polizeikette bereits zur Halbzeit (!!!) diejenigen, die das Stadion verlassen wollten, „filterte“ und Personen ohne ersichtlichen Grund der Ausgang verwehrt wurde.
Unter den Betroffenen befanden sich neben meinem Enkel weitere Personen, die das Spiel von den Sitzplätzen aus verfolgt hatten und augenscheinlich lediglich aufgrund ihrer Kleidung beziehungsweise ihres Alters „festgehalten“ wurden. Auch die Möglichkeit, einen anderen Ausgang zu nutzen, war nicht gegeben. An jedem Tor standen Order/Polizisten, die den Durchgang verwehrten.
Mein Puls stieg minütlich an, da mein Enkel und ich zunehmend unter Zeitdruck gerieten, weil wir noch auf einen Familiengeburtstag wollten. Ich hatte zuvor nach längerer Diskussion mit meiner Frau, die sowieso nicht verstehen kann, wie ich mir alle zwei Wochen so eine „Gegurke“ anschauen kann, „erwirken“ können, dass ich mit meinem Enkel schnellstmöglich nachkomme. Auch der Unmut der übrigen Personen stieg, da einige auch noch beruflichen Verpflichtungen nachkommen mussten. Nach 45 Minuten (gegen Saarbrücken soll es wohl noch länger gedauert haben) durfte die Gruppe dann letztlich das Stadion verlassen.

Was bleibt, sind neben dem Frust und der Unzufriedenheit mehrere Fragen:

1) Wie gestaltet sich die Situation rund um das Hausrecht im Stadion Oberwerth? Ist die Polizei befugt, solche Maßnahmen im Stadion durchzusetzen?

2) Wie sollen sich derartige Situationen gestalten, wenn mehr als die üblichen (maximal) 1500 Zuschauer das Stadion bevölkern? Was passiert, wenn die Polizei die Tore schließt und es zu einer Panik kommt?

3) Wie ist es zu begründen, dass Personen willkürlich aufgrund von Alter oder Äußerlichkeiten ihrer Freiheit beraubt werden?

4) Warum wurde diese „Maßnahme“ in dieser Saison neu eingeführt? Ich gehe seit Jahren aufs Oberwerth und selbst bei „Rotspielen“ (Trier, Kaiserslautern,…) konnte ich ein derartige Gängelung der Fans (zum Glück) nicht beobachten.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass uns Schikanen dieser Art erspart bleiben. Auf diese Weise wird einem der Spieltagsbesuch madig gemacht. Wenn man Verpflichtungen nach Abpfiff hat, überlegt man sich in Zukunft eventuell zweimal, ob man das Spiel besucht. Es sollte daher auch im Interesse der TuS sein, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen. Mein Enkel, den ich gerade so bewegen konnte, dem Treiben auf dem Oberwerth nochmal eine Chance zu geben, war jedenfalls sichtlich bedient. Auch meine Frau hatte ob unserer Verspätung einen dementsprechenden Hals (den hat sie aber öfters :rote_karte: ).

Liebe Grüße und eine sportlich erfolgreiche Woche für unsere Farben!
 
Die ganze "Maßnahme" gabe es auf dem Oberwerth schon lange nicht mehr und auch mich hat das etwas überrascht. Es hing sicher damit zusammen, dass man zwischen bestimmten Fangruppen der beiden Vereine Konfrontationen befürchtet hat; ich empfand es auch etwas überzogen, allerdings weis man nicht welchen Informationen im Vorfeld man da gefolgt ist. Ärgerlich wenn man dann selbst in den Fokus rückt ohne eigenes Zutuen; die Polizei "filtert" halt nach bestimmten Gesichtspunkten. Das Recht dazu hat sie ziemlich sicher und der Verein ist da vielleicht in die Koordination eingebunden, nicht aber in die Entscheidung selbst.

Vielleicht kann Hannes ja dazu Stellung nehmen; ansonsten würde ich eine Nachticht mit gleichem Inhalt an die TuS senden; ich bin sicher dass sie beantwortet wird.

E-Mail: post@tuskoblenz.de
 
Never ending Story. Kann jedem nur empfehlen, auch mal auswärts Homburg, Saarbrücken, Trier, oder, ja, tatsächlich auch Schott Mainz und viele andere Beispiele, mitzuerleben. Damit meine ich den kompletten Weg mit Bus/oder Bahn. Immer wieder schön zu sehen, wie sich die jungen, frischen Grünen Männchen aufspielen. Wo man sich dann schon fragt, können oder wollen die es nicht besser machen. Ich könnt wetten, es gibt mindestens genauso viele Vorfälle von unbegründeter Polizeigewalt (dazu zähle ich alles, von verbaler bis handgreiflicher), wie Vorfälle, ausgelöst durch Fans. Nur wird darüber nicht/kaum berichtet, weil es nicht den Nerv sensationsgeiler Klatschpressenleser trifft. Vieles wird vorsätzlich, auch innerhalb der Staatsgewalt, unter den Teppich gekehrt, das ist Fakt. Nur sind wir da wieder bei denen, die dann eben am längeren Hebel sitzen. Das sind dann die, die Polizeiberichte veröffentlichen, die sich wie ein schlechter Blockbuster lesen. Also so, wie man es gerade braucht.
Eins noch, bevor hier wieder der Shitstorm auf meine Meinung, die sicherlich aneckt, losgeht. Ich selbst bin sehr oft, ob als ehrenamtler im Fankreis oder auch als "normaler" Fan, hautnah dabei gewesen, wenn es mal wieder heist, auf alles los, was Kapuzenpulli und New Balance Treter trägt. Und selbst der Ottonormalfan bleibt davor nicht geschützt. Und mit hautnah meine ich auch hautnah. Und ich gehöre nun wirklich zu den Gemäßigten, die aber eine gegesätzliche Meinung zu manchen Themen, die hier nicht gerne diskutiert werden, haben, die jetzt nicht unbedingt mit dem Strom fliesst. Natürlich ist mir auch klar, dass es viele Situationen gibt, wo die Grünen reagieren müssen, wie sie eben reagieren. Aber legt mal euer Traumbild vom Helfer in der Not ab, zumindest vor, während und nach einem Spiel. Denn dieses Bild ist in der Regel nicht vorhanden, auch wenn es viele positive Beispiele gibt!

So, hätte noch 2 Seiten Schreiben können über dieses Thema, aber das hab ich (eigentlich) aufgegeben. Das musste aber nochmal raus!
 
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