Aktuelles
TuS Koblenz Forum

Registriere dich noch heute kostenlos, um Mitglied im TuS Koblenz Forum zu werden! Sobald du angemeldet bist, kannst du dich an dieser Seite beteiligen, indem du eigene Themen und Beiträge hinzufügst oder über deinen Posteingang mit anderen Mitgliedern in Kontakt trittst!

Interview mit dem langjährigen Fan der TuS Harry Roedig

Ralph

Team TKF
Teammitglied
Interview mit dem langjährigen Fan der TuS Harry Roedig zur TuS Koblenz
von Gestern und Heute und zu Themen neben dem Platz



tmp_4798-Harry-2145676195.jpg

Harry, in unserer Interviewreihe soll heute einmal ein langjähriger Fan zu Wort kommen und die
Wahl fiel dabei auf dich. Bitte stelle dich den Fans einmal kurz vor; seit wann dabei, wieso
eigentlich und gab es Funktionen im Verein; aktiv oder passiv, oder auch in Fanklubs etc.


Zunächst mal fühle ich mich sehr geschmeichelt, dass Ihr mich zu diesem Interview auserkoren habt.
Ich denke, dass angesichts meiner physischen Abwesenheit bei TuS-Spielen in der letzten Zeit, dies
vielleicht ein wenig zu viel der Ehre ist und es da sicherlich geeignetere Kandidaten gäbe, wie
zum Beispiel die Allesfahrer usw. Dennoch ahne ich, warum Ihr gerade auf mich zukommt.
Nun denn: Ich bin 54 Jahre, ein Ur-Neuendorfer, der seit er denken kann unserer TuS auf Gedeih und
Verderb verbunden war. Und das war nicht unbedingt immer ein Segen. Mein erstes Spiel sah ich
1965 mit 4 Jahren gegen die Wormser Wormatia auf den Schultern meines Großvaters.Hätte er
geahnt, was er damit anrichten würde, hätte er mich sicherlich niemals mitgenommen (lacht).
Aber als Neuendorfer Jung wurdest Du -damals jedenfalls- sowieso mit der TuS-Muttermilch genährt
und aufgezogen. In unserem -heute leider oft zu Unrecht verrufenen Stadtteil- gabs die 3 großen K's:
Sonntags ab in de Kärsch, im Winter ab ohff de Karnevalszoch, im Juli ab of de Kärmes. Doch da gab
es dann noch eine Sache, die überlagerte alles und zwar vom 1. Januar bis 31. Dezember eines jeden
Jahres: Die TuS - unsere TuS! Neumodische Sprachbegrifflichkeiten, wie integrativ, identitätsstiffend
usw. kannten wir nicht und brauchten wir auch nicht. Die TuS war Neuendorf, so wie Neuendorf die
TuS war. Es gab keinen Jungen, der sich dem entziehen konnte, egal ob er fußballerisches Talent
Besaß oder aus 2 Meter kein Scheunentor traf. TuS war Lebensinhalt, Tag für Tag. Ich weiß, dass dies
für jüngere Fans oder Nicht-Neuendorfer schwer fassbar ist, aber damals war es wirklich so. Herr
Schössler hat vor kurzem in einer wundervollen Kolumne "Rucky" Hansen gewürdigt, er war so einer,
der jetzt sicherlich mit dem Kopf zur Bestätigung nicken würde oder Kaplicks Wolfgang oder mein
damaliger Trainer Herr Jung, Klerings Erich und all die anderen Ungenannten, die wenn Sie noch
unter uns weilten, genau verstünden, was ich eben sagte. Und so war ich eben auch einer von jenen,
für die die TuS sowas wie das Lebenselexier war, um einmal großes Pathos verwenden zu dürfen.
Gespielt habe ich dann selbstverständlich im Verein. Von 1967-1975 Fußball...mit der Kompetenz
meiner Trainer konnte es nicht weit her sein, dass sie auf die absurde Idee kamen so eine Gurke
tatsächlich gelegentlich einzuwechseln (grinst). Und dann von 1975-77 Tischtennis...natürlich auch
bei der TuS. Vereinsfunktionen hatte ich nie inne und auch niemals angestrebt. Man hat mir zwar bei
einem Neujahrsempfang in den frühen 90ern zugetragen, dass man mich durchaus in der Funktion
Öffentlichkeitsarbeit, PR, Pressesprecher gern sähe, doch dieses Ansinnen habe ich sofort
kategorisch abgelehnt. Es wäre unweigerlich zu einem Interessenkonflikt gekommen. Denn "mein
Kind" (lacht laut) hieß "Schängel Hotspurs '85", die ich einige Jahre zuvor, gegen alles Abraten und
allen Widerständen zum Trotz ins Leben rief. Seriöse Öffentlichkeitsarbeit und unabhängiges, sich
nicht bevormunden lassendes Fan-Sein war und ist inkompatibel. Ich sah mich immer als Fan, nie als
Funktionär!

Seit wann bist du der TuS zugetan und gab es Momente, bei den ganzen Aufs und Abs,
in denen du dir dachtest; was tue ich mir mit der TuS bloß an ?


Denke, dass ich so eben die Frage, wann ich "angefixt" wurde, beantwortet habe. Der TuS-Fan, der
sich noch nie die Frage stellte, warum er sich das antut, der muss erst noch geboren werden!
Das ist doch gerade das Schöne an unserem Club. Er ist doch geradezu ein Spiegelbild des Lebens.
Das Auf und Ab, die Freudentränen, die Tränen der Trauer, den Spaß, das "Leid"...einfach
unbezahlbar. Wie arm sind da doch die Fans von Bayern, Barca, Real und Co. dran!? Ständig feiern zu
"müssen" und nicht zu wissen, was es heißt Jahre, gar Jahrzehnte auf kleine Erfolge warten zu
müssen, das ist doch nicht das wahre Leben. Nein, bei allen Zweifeln und Flüchen, bei aller
Irrationalität. Ich finde Anhänger der TuS, des RWE, des OFC, vom Waldhof usw. zu sein, ist kein
Fluch sondern ein Glück. Es schürt immer wieder, die auch nie erfüllbare Hoffnungen, es stählt die
Kampfeskraft immer wieder auf die Nase zu fallen, aber eben darum auch immer wieder
aufzustehen. Nein, ich möchte mit keinem Fan der ewigen Erfolgsclubs...oder besser gesagt
Multimillionenkonzernen tauschen.

Was war für dich das schönste und was das bitterste Erlebnis im Zusammenhang mit unserer TuS ?

Beides hat nur mittelbar mit dem sportlichen Geschehen auf dem Platz zu tun. Zeitlich fiel es grob
gesagt in die Zeit von 1985 bis 1997. In die Ära Kombert/Dünnwald, zwei Herren die ich menschlich
sehr schätze und die ich von dieser Stelle sehr gerne grüßen möchte, wenn das gestattet ist.
Ich hoffe es geht beiden gut. Jedenfalls gab es unter der Ägide dieser beiden Herren, die größte
Verbundenheit und Einheit zwischen Vorstand, Mannschaft und Fans, die man sich überhaupt
vorstellen kann. Da passte kein Blatt dazwischen. Nach jedem Spiel trafen sich alle damals in der
Altstadtkneipe meiner Eltern und wir ließen es, natürlich vorzugsweise bei Siegen, krachen, dass sich
die Balken bogen. Das waren keine lästigen Pflichtveranstaltungen für die Spieler zu denen sie
vertraglich genötigt wurden. Nein, das Team kam gerne, denn wir machten bis tief in die Nacht die
Altstadt unsicher und es war Spass pur. Da gabs kein: da sind die Spieler - da die Fans. Da hieß es
überall nur: DIE TuS kommt !
Wir waren echte Kumpels. Da war nichts Aufgesetztes dabei. Wir Hotspurs waren sogar bei
Polterabenden/Hochzeiten eingeladen. Schönen Gruß auch an Wolfgang Jähn und Thomas Hörsch
von dieser Stelle aus. Ich möchte jetzt nicht alle Spieler aufführen, aber Ralph Meine, Wolfgang Senf,
Markus Pickenhahn und all die anderen Jungs waren Teil von uns, so wie wir Teil von ihnen waren,
wenn sie aufm Platz standen. Es war einfach nur unbeschreiblich geil. Ich habe eben meine
menschliche Wertschätzung gegenüber den Herren Kombert und Dünnwald ausgesprochen. Leider
muss ich eingestehen, dass mein persönlich größter Fehler, wenn es um die TuS geht, ausgerechnet
mit beiden Herren zu verbinden ist. Ich habe sie später in der Sache -wohlgemerkt in der Sache, nie
menschlich oder persönlich- kritisiert. Hätte ich auch nur im Ansatz geahnt, dass gewisse Kreise, die
hinter den Kulissen deren Ablösung bereits betrieben, sich diese Kritik zu eigen machten, so hätte ich
tunlichst geschwiegen. Wie so oft im Leben; hinterher ist man klüger. Jedenfalls unterstützte ich
einen damaligen, jüngeren Kandidaten, der sich sehr geschickt als scheinbarer Traditionalist
gebährte. Schöne Worte von den Neuendorfer Ursprüngen fand, gar von angestrebten
Wiedervereinigungsgesprächen mit TuS Neuendorf sprach usw. Für einen Ur-Neuendorfer wie mich
natürlich Balsam auf die Seele. Ich Idiot ! Was später folgte, war ein Szenario, das der TuS auf alle
zukünftigen Zeiten erspart bleiben möge. Der Verein stand vor einer Zerreißprobe, wie es sie nie
zuvor gegeben hat und hoffentlich nie wieder geben möge. Und ich war nicht gerade "unschuldig"
daran. Auslöser der Eigendynamik, die dann ins Rollen kam, war ein doppelseitiger Artikel von mir im
damals noch erscheinenden "City-Journal". Vorausschicken muss ich, dass die enge freundschaftliche
Verbindung zwischen dem Vorsitzenden und unserem damaligen Trainer schon länger für ein leises
Grummeln innerhalb des Vereins und ganz besonders in der Fanszene sorgte. Es kam zu Handlungen
des Vorstandes, die , mochten ja im Wirtschaftsdenken von Yuppies up to date sein, aber mit unserer
TuS, einem traditionellen Fußballverein hatte dies nichts mehr zu tun. Wir waren auf dem Weg zu
einem Golf-Club und entfernten uns von uns selbst. Beispiele: Ohne Veranlassung löste der
Vorsitzende die 2. Mannschaft auf. Sie war weg. Nicht mehr existent. Unsere sehr erfolgreiche
Frauenmannschaft spielte in der Aufstiegsrunde zur 1.Bundesliga. Abgemeldet und aufgelöst. Punkt
aus fertig. Hat jemand eine Ahnung davon, was es heißt weinende Spielerinnen im Arm zu halten,
und glaubt mir, diese Mädels lehnen sich nicht gerade sehnsüchtig an Männer (schmunzelt) heran
und bitten dich persönlich und die Hotspurs doch dagegen was zu unternehmen und lautstark zu
protestieren.Und um dem ganzen die Krönung zu verleihen, veröffentlichte die Rhein-Zeitung eines
Tages ein Interview mit dem Vorsitzenden unter der Schlagzeile: "Neue Mitglieder bringen uns
betriebswirtschaftlich nichts!" Es reichte, das Maß war voll! Loyalität ist eine der höchsten Tugenden
für mich. Hier aber war jedwede Grenze überschritten. Ich musste was tun! So also kam es, dass ich
jenen Artikel verfasste, der zu einer Generalabrechnung mit jenem Vorsitzenden wurde, den ich
einige Jahre zuvor noch als Kandidaten unterstützte. Hauptkritikpunkt war in erster Linie die
Nibelungentreue des Vereinsboss zu einem hochdotiertem Angestellten, dem Trainer. Die Anhänger
hatten das Gefühl, dass eher die Hölle gefriert, als dass der Tainer durch seinen Freund je entlassen
würde. Kurz nach Veröffentlichung des Artikels kam dann die Lawine ins Rollen. Willi Gutendorf rief
bei meinem Vater an, dass mich Rudi Gutendorf unbedingt kennenlernen und treffen wolle. Ich
dachte, ich höre nicht recht. Als Journalist hatte ich von diversen Ministerpräsidenten über
Nationalspieler und -trainer der verschiedensten Sportarten bis später dann Dirk Nowitzki kurz vor
Seinem Abflug zur Vertragsunterzeichnung nach Dallas interviewt. Aber das war Job, war also Alltag.
Doch das hier war etwas anderes. Rudi Gutendorf, der sicherlich weltweit bekannteste TuSler wollte
mich kennenlernen. Sorry, wenn ich glasige Augen bekomme und ins Schwärmen gerate, aber dies
war der stolzeste Augenblick meines TuS-Lebens. Rudi verehrte ich mehr als Pele, Seeler und
Beckenbauer zusammen. Das kann aber auch nur der verstehen, für den die TuS einmal alles
bedeutete...sportlich gesehen, aber auch darüber hinaus. Rudi und ich trafen uns des öfteren in den
nächsten Wochen. Zu meinem Erstaunen brachte Rudi zu jedem Treffen einen Überraschungsgast
aus der alten Garde mit. Schnell bemerkte ich, dass es hier um mehr ging als um die Ablösung des
Vereinsvorsitzenden! Es ging um nichts weniger als die Verhinderung einer grundlegenden
Neuausrichtung der TuS, an deren Ende, unserer Meinung nach, die TuS ein elitärer Klub geworden
wäre, der mit seinen Ursprüngen und seiner Tradition nicht wiederzuerkennen gewesen wäre. Wenn
Männern, die die Geschichte des Vereins maßgeblich mitprägten, zum ersten Mal in ihrem Leben
gegen einen Vereinsvorstand opponierten, dann war es wirklich 5 vor 12. Sie (Vorstand) oder die TuS
hieß für uns die Devise. Es konnte keine Kompromisse mehr geben. Jetzt stand, so dachten wir
damals, alles auf dem Spiel. Das ganze zog mittlerweile die Medienaufmerksamkeit auf sich. Ich
kannte mich durchaus im Politikbetrieb aus. Ränke, Intrigen, Strippenziehen, Positiönschen
avancieren, Gerüchte lancieren .... all die Widerwärtigkeiten der Machtspiele waren mir nicht fremd.
Aber bei unserer -und ich betone hier deutlich und mit Nachdruck "unserer"- TuS? Niemals hätte ich
gedacht, dass dies in dieser Art und Weise geschehen könnte. Ekelhaft und Widerwärtig. Ein Hotspur
fungierte als Spion und Verräter für den Vorsitzenden und berichtete ihm am Vorabend der JHV
detailliert unsere Strategie und Taktik. Dann war er gekommen, jener Tag, als auf der Königsbach
diese denkwürdige Versammlung stattfand. Medienanstalten aus dem gesamten Bundesgebiet
waren angereist, zu einer JHV eines Oberligisten. Auffällig war, selbst den bisherigen Anhängern des
Vorsitzenden fiel dies auf, dass wir in den letzten Monaten einen geradezu inflationären
Mitgliederzuwachs bekommen haben mussten. Auf der Versammlung erschienen Personen, die nie
jemand im Stadion gesehen hat, geschweige denn, dass sie je auf einer JHV in Erscheinung traten,
aber alle wurden per Handschlag vom Vorsitzenden begrüßt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Der Vorsitzende ergriff das Wort und erklärte alle Medienvertreter zu unerwünschten Personen,
denen der Zutritt zum Versammlungssaal und jede Berichterstattung untersagt sei. Dies sei eine
geschlossene Veranstaltung des Vereins. Dies mochte satzungsrechtlich und juristisch vollkommen
korrekt sein, war aber doch ein Novum in der bisherigen Praxis und zeigte, dass man eine neutrale
Beobachtung scheute. Warum wohl? Zwischenruf ich: "Dann hat dieser Herr ( ich zeigte auf den
Trainer) auchden Saal zu verlassen. Er ist der höchstdotierte Angestellte der Vereinsgeschichte und
kein Mitglied." Vorsitzender: "Dies liebe Freunde ist Herr Harry Roedig" und zog dabei sofort das
"City-Journal" aus der Tasche und hielt es in die Höhe "und hier ist seine journalistische
Glanzleistung". Zwischenruf aus dem Saal in Richtung des Vorsitzenden: "Dänn kenne mir, awa wer
bess Dau in Woahrheit?" Ich lautstark zum Vorsitzenden: "Was soll das. Ich habe sie darauf
hingewiesen, das der Angestellte hier nichts zu suchen hat." Vorsitzender: "Herr Roedig, noch ein
einziger Zwischenruf und ich lass sie aus dem Saal führen." Ich: "Das hätten Siewohl gerne."
Vorsitzender: "Ich bitte den Ordnungsdienst Herrn Roedig aus dem Saal zu führen, da er nicht bereit
ist diesen trotz mehrfacher Aufforderung zu verlassen." Dabei noch gar keine einzige Aufforderung
ausgesprochen, sondern lediglich die Androhung wurde verkündet. Man führte mich nicht nur aus
dem Saal, man "begleitete" mich die Empore hinunter, drückte mich aus der Ausgangstür und
verschloss diese sofort hinter mir. Vor meinem Auge blendeten mich Scheinwerferspots 3 Mikros
wollten wohl die Qualität meines Zahnfleisches überprüfen und TV Kameras hielten auf mich drauf.
Ich lies einfach einen saublöden Spruch los und wollte zu jenen ca. 200 TuS-Fans, die draußen mit
zugeklebten Mündern und umgehangenen Pappschildern ihren Unmut kundtaten. Dort spielten sich
tumultartige Szenen mit Privatsheriffs ab, die von wem auch immer (lacht) extra engagiert wurden.
Mittlerweile folgten nach und immer mehr TuS-Mitglieder aus dem Saal nach draussen. Nie zuvor sah
ich gestandene Männer so weinen und schreien. Mitgliedsausweise wurden vor laufender Kamera
zerrissen und in Mülleimer geworfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was dort
oben geschah, da ich immer wieder von den Sheriffs abgedrängt wurde ... Ich stieg auf einen
Ü-Wagen von Sat 1 und der Kameramann ließ mich durchs Okular schauen. Ich sah Rudi Gutendorf
am Rednerpult gestikulierend und weit den Mund aufreisend. Trotz Richtmikro war durch die
geschlossenen Scheiben nichts zu hören. Später pochten ich und einige Mitstreiter darauf an der
Abstimmung teilnehmen zu können. Dies wurde uns als Mitglieder versagt. Der Abend war gelaufen.
Die TuS verlor an jenem denkwürdigen Tag mehr als 130 Mitglieder an einem einzigen Abend.
Insgesamt durfte der Mitgliederstand zu jener Zeit um die 550 betragen haben, wenn ich mich richtig
erinnere. Im folgenden Jahr nach der nächsten JHV erhöhte sich die Zahl der Austritte noch etwas,
wenn auch nur noch marginal. Auf Rudis Veranlassung hin gründete sich nach dieser Farce von JHV
eine „Initiative TuS 2000“ oder „Aufbruch TuS 2000" ich kann den Namen nicht mehr genau sagen.
Die öffentlichen Veranstaltungen im Weindorf waren immer proppenvoll. Da sie im Gegensatz zur
MV für jedermann zugänglich sein sollten, kam auch u.a. der damalige zweite und in späteren Jahren,
dann 1. Vorsitzende zu diesen Treffs. Als Anwalt notierte er fleißig mit, was wer sagte. Da nie etwas
Justiziables aus unseren Mündern kam....Zeitverschwendung für ihn. Köstliches Amüsement für uns.
Karl Adam war zugegen und Jakob Oden hielt an einem Abend eine solch beeindruckende Rede, dass
es Standing Ovations gab, die den Herrn Anwalt dazu veranlasste schnell Reißaus zu nehmen. Wir
waren diesmal besser vorbereitet. Wir konnten eine honorable Persönlichkeit als Gegenkandidaten
aufbieten, gegen den der bisherige Amtsinhaber chancenlos gewesen wäre. Doch es kam anders.
Am Abend der JHV betrat Rudi unsere Kneipe, da wir gemeinsam mit Taxen von dort zur
Versammlung fahren wollten und begrüßte uns mit den Worten " na Jungs, wen wählen wir denn
heute Abend?" Offene, sprachlose Münder. Wir hatten einen Kandidaten, 45 Minuten später würde
im kleinen Saal der Rhein-Mosel-Halle die JHV beginnen und dann diese Frage! Vollkommene
Fassungslosigkeit. Ein Jahr hatten wir hart daran gearbeitet, dass diesmal nichts schief gehen konnte
und nun erfuhren wir, dass unser Kandidat offensichtlich Stunden vorher abgesprungen sein musste.
Die JHV ging dann etwas gesitteter zu als im Jahr zuvor. Mein Bruder trat ans Mikro und fragte nach,
ob er sich nicht verhört habe oder der Schuldenstand sich tatsächlich über 600.000DM belief.
"Wat willst Dau dann" rief ein bekannter Koblenzer Gastwirt " dä Mann is vom Fach, der hat im
Gäjesatz zom Rudi on euch Ahnung vum Geld". Als der Vorsitzende später dann seine Demission
bekanntgab belief sich der Schuldenstand meines Kenntnisstandes nach auf ca. 1.2 Mio DM. Soviel
dazu. Ein Tagesordnungspunkt war u.a. die erneute Mitgliedsbeitragserhöhung. Am Mikro legt ich
akribisch und bis ins kleinste Zahlendetail dar, das diese Erhöhung uns zum europäischen Top- Club
Nr. 1 gemacht hätte...aber nur was die Mitgliedsbeiträge anbelangte. Es wäre wirklich so gewesen,
wenn die Mitglieder dem Irrsinn zugestimmt hätten. Der Antrag des Vorstands wurde
niedergeschmettert. Der Vorsitzende kochte - ich grinste! Nun hielt Rudi eine Rede, vom
Vorstandspodium erwiderte irgendwer etwas von Ewiggestrigen. Rudi platzte der Kragen und dann
verlies er den Saal mit aus den aus vollen Leibeskräften rufenden legänderen Satz: "Das ist ja
schlimmer als in jeder Bananerepublik hier. Und ich weiß, wovon ich rede." sprachs, knallte die Tür
und entschwand. Ich folgte stehenden Fußes, warf den Briefumschlag mit meiner
Mitgliedschaftskündigung, die ich noch während der Versammlung handschriftlich verfasste dem
Vorsitzenden vor die Füße und zahlreiche Mitstreiter folgten. Der Vorstand sandte allen
ausgetretenen Mitglieder des Vorjahres und dann später den damals aktuell ausgetretenen
Mitglieder noch Säumnisrechnungen bis zum 31.12. zu. Nur einer erhielt sowas nicht, obschon
auch er noch bis Jahresende hätte zahlen müssen. Bei ihm haben sie wohl Kerzen aus Dankbarkeit
aufgestellt, dass sie ihn endlich los waren. Dreimal dürft ihr raten, wer gemeint ist...(lacht).
Du meine Güte, heute habe ich wohl einen Redeschwall ohne Ende....(überlegt) Bei allem, was ich
soeben erzählte, lege ich doch großen Wert auf folgendes: Der Vorsitzende von dem ich sprach, hatte
sicherlich nie die Absicht der TuS zu schaden. Er hing und hängt sicherlich nicht mehr oder weniger
an unserer TuS, als ich selbst oder sonst jemandem, der sich mit der TuS verbunden fühlt.
Überhaupt: mir ist nie ein Präsident/Vorsitzender bekannt gewesen, der irgendeine schlechte Absicht
hatte. Die Sache, die ich schilderte wurde von mir so geschildert, wie nicht nur ich, sondern ganz viele
Mitglieder und noch mehr Fans sie damals und auch noch heute sehen. Es ist die Schilderung aus
meiner und ich darf hier ruhig auch sagen, vielleicht aus Sicht der gesamten damaligen Opposition.
Die Beweggründe, welche auch immer es gewesen sein mögen, die den damaligen Vorsitzenden zu,
den aus unserer Sicht vollkommen fatalen Entscheidungen, veranlassten, kann von uns niemand
erklären. Das heißt aber deshalb noch lange nicht, dass diese Gründe in irgendeiner Form
ehrenrührig gewesen sein müssen. Sie hätten allerdings unsere TuS auf immer verändert, wenn die
Ära nicht irgendwann beendet worden wäre. Und noch etwas: wenn man sich mal die eitlen
Sonnenkönige im großen Fußballbusiness anschaut, jene Egomanen, die mit Fußball nichts, mit sich
aber alles verbinden, dann kann man nur sagen, dass die TuS bisher keine solchen Poser in der
obersten Etage beherbergen brauchte. Gleich, was auch immer ich über diesen Vorsitzenden und
seine Handlungsweisen denken mag; ein eitler, selbstverliebter Fatzke, der nur seine Interessen und
nicht die der TuS im Sinn gehabt hätte, war er nie. Nur ist nach seinen Vorstellungen, die TuS etwas
anderes, als für Traditionalisten wie mich. Letztendlich gabs damals nur einen Verlierer - die TuS!
Und wir alle, ob Vorstand oder Opposition, wir alle, inklusive mir selbst, haben uns damals nicht mit
Ruhm bekleckert. Dennoch würde ich heute genauso wieder handeln...nur nicht so einfältig,
emotionsgeladen und teilweise dumm und töricht, um einen Altkanzler zu zitieren...(grinst)

Du bist schon sehr lange dabei und hast einige Spiele gesehen; welche blieben dir in
besonderer Erinnerung ?


Entscheidungsspiel in Kreuznach gegen den FKP.
BL-Aufstiegsrunde aufm übervollen Werth gegen OFC.
Freundschaftskampf gegen den FC Sunderland. Nix Testspielfirlefanz. Da gings um die Ehre.
Kennt irgendeiner heutzutage im Fussball noch den Terminus Ehre? Lassen wir das.
Rheinlandliga (3.Liga) Spitzenspiel in Bitburg: Bitburg führt bis zur 60. Minute 3:0. Endergebnis 3:6!
DFB-Pokal als OL-Letzter am Millerntor den Tabellenführer der 2. Liga rausgeworfen (Heimrechtregel
für Unterklassige gabs nicht) und alle Pauli-Fans skandierten "NEUENDORF".
DFB-Pokal gegen FC Bocholt. Ludde Scherhag unvergessen.
Hoppenheim paarundneunzigste Minute. Schiri Stark sichert gerade seinen Lebensabend und pfeift
11er. Als der Ball drüber ging hatte ich das, was Frauen multiple haben können (schmunzelt).
Nicht zu vergessen, das wundervolle "Nachspiel" (zeigt mit Fingern Gänsefüßchen an), als Milan
seinen vollen Trinkbecher beim Schlusspfiff Richtung Hopp auf die Tribüne warf. Emotion pur !
Schönen Gruß an dieser Stelle an unseren ehemaligen kleinen Hotspur-Benjamin der ersten Stunde,
Sven, der mittlerweile ein gestandener Mann ist. Im Gegensatz zu den Zweitliga "Blau und schwarz
ein Leben lang" Schwätzern, hat Sven wirklich einen Teil seiner selbst bei diesem Elfmeter gelassen.
Auch das bleibt unvergessen!
2.Liga...kennt jeder. Gibts nix zu zu sagen.
Schlechte Erinnerungen an gewisse Spiele gäbs natürlich zu Hauf.
Ich möchte nur ein Spiel exemplarisch erwähnen. Schließlich bin ich kein Masochist.
Entscheidungsspiel in Wittlich gegen Trier 23. Mai 1976. Geirsson-Rath-Linn. Unser Wembley '66!
Nach diesem Skandalpfiff war die TuS auf über 20 Jahre hinweg ihre bis dahin fast immer
uneingeschränkte Vormachtstellung im FVR los und die Wege von Trier und uns trennten sich.
Nur ein Pfiff entschied über die Zukunft zweier Vereine.
Ein Alptraum!

Du hast zahlreiche Spiele über mehrere Dekaden gesehen; wo liegen für dich die größten
Unterschiede was den Fußball damals und heute angeht; hat man damals wirklich mehr
"Gras gefressen" und spielt heute einen "feineren Ball", oder ist das ein Vorurteil ?


Legenden bilden sich immer, wenn man Rückschau betreibt. Das bleibt nie aus.
Vergangenheit verklärt sich. War so, ist so und wird auch immer so sein.
Mehr "Graß gefressen" hat früher keiner.
Überhaupt; ich kann mich nicht erinnern je einen Spieler Graßfressend gesehen zu haben (lacht).
Was allerdings tatsächlich jenseits von verklärender Idealisierung existierte, war die Liebe bei vielen
Spielern zum Verein. Nein, das gabs auch damals nicht mehr bei jedem. So alt bin ich dann doch
nicht, dass ich über die Zeit sprechen könnte, in denen noch keine Gelder geflossen wären.
Aber dieses verlogene Vereinsemblem küssen nach einem erzielten Treffer hatte niemand nötig.
Man wusste, wer wirklich auch und gerade für den Verein spielte. Da bedurfte es keinen
geheuchelten Phrasen und Gesten. Heute spielt man einen anderen, schnelleren, athletischeren
Fußball. Gar kein Vergleich zu früher. Da braucht keiner etwas anderes behaupten.
Wer das nicht sieht oder sehen will, lebt wirklich in Blindheit oder in seiner eigenen, verklärten Welt.
Ob das allerdings der "feinere Ball" ist? Ich weiß es nicht.
Was ich aber weiß ist, das ich mit diesem Showbussiness nichts am Hut habe und mir vollkommen
am Allerwertesten vorbeigeht, welcher Konzern sich gerade Deutscher Meister oder Champions-
League-Winner schimpft. Oder welcher Söldner wo hingeht, um irgendeinem
Multimillionenunternehmen weiter zu helfen". Diese Verarsche kann und darf sich antun, wer will.

Welche Personen aus dem Umfeld der TuS sind dir in guter oder aber schlechter
Erinnerung geblieben ?


Es gab ja bereits einige Namen, die ich bislang positiv hervorhob.
Diese sind mir halt im Zusammenhang mit der jeweiligen Situation spontan in den Sinn gekommen.
Aber es gab und gibt soviele wunderbare Menschen, die ich im Zusammenhang mit der TuS
kennenlernen durfte, dass es einfach unmöglich ist, diese namentlich alle aufzuzählen. Immerhin
sprechen wir hier von einem halben Jahrhundert. Ganz besonders waren es jedoch jene Personen,
deren Namen man nie irgendwo in Chroniken und Berichten auffinden wird, die auf Ehrungen,
Festveranstaltungen nie genannt werden. Jene echten TuSler, die mit ganzem Herzen an diesem
Verein hingen, all ihr Möglichtest taten und doch nie die Würdigung fanden, die ihnen eigentlich
gebührte. Ihnen allen gehört meine Wertschätzung. Drei Namen fallen mir dann doch gerade mal
wieder ein. Ich glaube zwei, zumindest einer ist dann aber doch Ehrenmitglied geworden und das
auch vollkommen zurecht. Niemals dürfen solche Menschen, wie die gute Seele Erich Müller, der
stets gut aufgelegte und leider viel zu früh verstorbene Fiehrs Dunn vergessen werden.
Und das werden sie auch nicht. Dessen bin ich mir ganz sicher. Und den Dritten, der aktiv bei der TuS
wieder als Trainer tätig ist, habe ich vorhin ganz vergessen zu erwähnen, als es um das tolle
Verhältnis zwischen Fans und Team ging. Unser Tulpenimport und ganz einfach großartiger Kerl und
Mensch: Gerrie Schooneville. Falls Du das gerade lesen solltest: Grüß dich altes Haus!

Ja, es gab natürlich auch eine Hand voll Personen, für die ich beim besten Willen keine lobenden
Worte finden kann. Doch geziemt es sich nicht diese namentlich zu nennen. Als ich eben die
Ereignisse, die die TuS fast zur Implosion brachten, von damals schilderte, habe ich zwar Ämter
genannt, aber nicht die Namen, die diese Ämter bekleideten. Die, die damals dabei waren, wissen
wer gemeint war und den Jüngeren seien diese Vorgänge als exemplarisch mit auf den Weg
gegeben, damit sich solche Vorgänge nie wiederholen. Da geht es dann nicht darum einen
persönlichen Rachefeldzug zu entfachen oder Namen nachträglich in den Schmutz zu ziehen.

Die gleiche Frage bezogen auf die Spieler die das Blau/Schwarze Trikot trugen;
wer waren deine "Helden" und wer war eine Entäuschung ?


Als kleiner Junge hatte ich tatsächlich Helden, die ich verehrte. Keine Nationalspieler, von Uwe Seeler
mal abgesehen. Keine Bundesligagrößen. Die TuS war mein Verein. Nur die TuS war von Bedeutung.
Also bewunderte ich auch nur deren Spieler. Ich trug schließlich selbst als 6-jähriger das blaue
Baumwollschnürtrikot gegen Metternich, Lützel, Moselweiß usw. und träumte davon eines Tages auf
dem Oberwerth gegen Alsenborn, Neunkirchen und Co. spielen zu dürfen. Dem Fußballgott sei dank,
dass dies der TuS erspart blieb. Wenn die TuS solche Luschen hätte aufbieten müssen, dann wären
wir jedes Jahr Tabellenletzter der untersten Kreisklasse geworden. Hölzenbein, Funke und
Kretschmar hießen meine 3 Helden.2 Stürmer und ein Keeper. Pele, Haller, Tilkowski, ja klar, kannte
ich. Doch sie waren unbedeutend für mich gegen die gerade genannten TuS-Heroen.
Was Spielerenttäuschungen anbelangt, so gilt hier das gleiche, was ich eben bereits zu
Namensnennungen in negativem Bezug sagte.

Tor des Jahres, Rekordpunktabzug, historische Niederlage gegen Rostock und vieles mehr;
Licht und Schatten gab es bei der TuS. Die TuS ist kein Verein wie jeder andere; siehst du das so ?


Egal welchem Verein zwischen Flensburg und Garmisch, Dresden und Aachen du auch anhängst, dein
Verein ist nie ein Verein wie jeder andere. Ergo ist die TuS dann eben doch, wie jeder andere Club
auch. Für einen persönlich ist das dann natürlich wiederum etwas ganz anderes. Aber Licht und
Schatten gabs und gibts bei jedem Verein. Vollkommen gleichgültig ob es sich dabei um europäische
Top-Konzerne – ihr müsst entschuldigen, aber von Vereinen kann ich da wirklich nicht mehr
sprechen- oder um den kleinsten Kreisligisten geht. Doch ganz objektiv, rein sachlich, bar jedweder
Emotionalität betrachtet, ist die TuS tatsächlich schon immer etwas anders als andere Vereine
gewesen. Nicht was Struktur oder Vereinswesen anbelangt, sondern tatsächlich durch Ereignisse und
Schlagzeilen, sportliche Erfolge, aber auch Skandälschen, die der Club schon in der sogenannten
Goldenen Ära produzierte.
Das fängt schon damit an, dass das kleine Flößer- und Fischerdorf 3 Nationalspieler hervorgebracht
hat. Wohlgemerkt Eigengewächse. Echte Neuendorfer Jungs. Einzigartig in Deutschland, bezogen auf
die Einwohnerzahl eines Ortes. Das dieses Dorf, anders als die später durch Gelder hochgepuschten
Alsenborns und Hoppenheims, zu den Top 4 in Deutschland durch eigene Kraft vordrang und ich
erwähne es immer wieder gerne in Gesprächen, da es vielen nicht bewusst ist, Champions-League
gespielt hätte, wenn diese bereits nach dem Krieg existent gewesen wäre. Einmalig in Europa.
Aber natürlich gabs auch viel Schatten. Bleibt ja bei Sonnenschein auch gar nicht aus.
Allein "DER SPIEGEL" widmete Anfang der 60er der TuS zwei Artikel zu der großen Weinand-Ära, die
nicht gerade dazu angetan waren uns als Saubermänner Fußball-Deutschlands hinzustellen.
Rostock tat mir nicht weh. Da, wer Augen und ganz besonders Ohren hatte, und 1 plus 1 addieren
konnte, wusste, dass nach dem 5:0 gegen Lautern eine Klatsche folgen würde. Der Gegner war
vollkommen egal. Gut, ein 9:0 sollte es sicherlich nicht sein, aber eine Packung schon. Leider waren,
wie immer, wenn im scheinbaren Erfolg auf gewisse kritische Dinge hingewiesen wird, die wenigen
Mahner, die auf ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Team und Trainer hinwiesen, die ungläubigen
Ketzer. Es sind immer jene rosaroten Schönfärberbrillenträger, die nur im und mit dem Erfolg leben
können und mit ihrer Ignoranz von tatsächlichen Gegebenheiten, eine Veränderung zum Positiven
verhinderten. Und genau jene Abnicker und allen Mist für gut heißenden Schönfärber, sind es dann,
die später auf den von ihnen vorher in den Himmel gehobenen Trainer eindreschen ohne Rücksicht
auf Verluste. Widerwärtig! Das ist jetzt kein typisches TuS-Phänomen, aber gerade bei uns hat man
oft das Gefühl, das es ganz besonders ausgeprägt ist. So, das muss halt auch mal raus. Jedenfalls, um
den Faden Rostock wieder aufzunehmen, folgte am Saisonende die Niederlage von Ingolstadt. Und
die darf man dann der damaligen Mannschaft nicht verzeihen. Denn dieser "Hilferuf" an die
Verantwortlichen im Bezug auf den Trainer, war ein Va Banque Spiel, das durch absolut nichts zu
entschuldigen ist. Kurz und gut, 9 Dinger in Rostock sind erklärbar. 9 Dinger in Daaden und 2 Wochen
darauf in Mayen nicht. Ich habe die 18 Gegentreffer vor Ort gesehen. Und wenn ich jetzt sage, die
Mannschaft hat in Mayen sogar gut gespielt und 9:1 verloren, dann bleibt als Fazit wirklich nur:
Ja, es stimmt tatsächlich: Die TuS ist wahrlich kein Verein, wie jeder andere. Bei uns war schon immer
alles ein bisschen anders als anderswo.

Eine persönliche Frage; bist du in der Familie alleine ein Anhänger der TuS
oder ist das kein Alleinstellungsmerkmal ?


"Sach ma Schaaaaaaalke!" Ihr kennt alle die Szene mit Uwe Ochsenknecht.
Das kommt mir bei der Frage spontan in den Sinn. Alles TuS-Bekloppte.
Genetische Erbschäden (lacht laut) Ernsthaft, ganz so schlimm war und ist es dann doch nicht.
Aber die TuS war und ist schon seit Anbeginn ihrer Existenz, also weit vor meiner Zeit immer
Bestandteil unserer Familien, sei es väterlicher oder mütterlicherseits gewesen. Nein, ein
Alleinstellungsmerkmal habe ich da wahrlich nicht. Käme jemand von uns mal auf die Idee eine
Familienchronik zu verfassen, dann würde darin die TuS weit mehr als bloß eine Fußnote sein.
Das liese sich gar bis zu dem Mythos des FC Deutschland 1900 zurückverfolgen. Jedenfalls, wenn man
Der Großmutter und ihren Erzählungen von ihrem Onkel früher gelauscht hat. Aber zur Beruhigung,
egal ob Gastwirt, Unternehmer, Lehrer, Malocher oder was auch immer, einen Ochsenknecht findet
man nicht darunter...na ja, vielleicht von Einem, der gelegentlich am Kassenhäuschen sein Hirn abgab
und es erst nach Spielende wieder abholte mal abgesehen (breites Grinsen).

Angenommen du könntest an der TuS oder deren Umfeld was ändern, was wäre dies ?

Eine Heimat schaffen.
Wenn finanziell rosigere Zeiten kommen sollten - in Steine statt in Beine investieren.
Dieses Kurzgedachte von Spiel zu Spiel denken zum Tabu deklarieren. Die sportliche Leitung,
also Trainer, Spieler usw. darf selbstverständlich so denken und arbeiten. Keine Frage!
Und der Fan will sowieso gute und erfolgreiche Spiele sehen. Verständlich und legitim.
Doch der Verein muss in langfristigen Kategorien denken. Auch wenns weh tut und es mal Jahre des
sportlichen Schattendaseins bedarf. Die TuS hat in anderen Kategorien zu denken und zu handeln, als
andere Clubs im FVR. Von Eintracht Trier vielleicht mal abgesehen. Damals wurde ganz bewusst der
Name "Hotspurs“ für unseren Fan-Club von mir gewählt. Zum Einen als Reminiszenz an das
Mutterland unseres Sports, zum Anderen als Verbundenheit zu unserer Partnerstadt, dem Nord-
Londoner Borough Harringey , der Heimat der Tottenham Hotspur. Warum sage ich das jetzt.
Nun ganz einfach. In mittelbarer Nähe der White Hart Lane, also der Heimat der Spurs hat sich
irgendwann ein Wanderzirkus namens Arsenal niedergelassen. Ein Club, der ursprünglich vom
anderen Ende Londons stammte. Er zog mal von einer Ecke zur anderen quer durch Englands
Hauptstadt, bis er sich dann irgendwann anscheinend endgültig in Londons Norden niederlies.
Wo ist unsere Heimat ? Wo ist das Vereinsheim der TuS? Wo die Vereinskneipe?
Wo der kommunikative Treffpunkt der Mitglieder, der Fans?
Wo finden Vereinsfeiern statt, die es meines Wissens nach, sowieso nicht mehr gibt.
Was geschieht, wenn ein Milan 2.0 dereinst erscheinen wird und erneut ein nicht vorauszuplanender
sportlicher Höhenflug stattfindet?
Dann sind alle wieder TuS Fans...wie schon "immer" (zeigt mit Fingern Gänsefüßchen).
Kommunalpolitiker lassen sich dann wieder mit TuS-Schal grinsend und Daumen hoch in den
Lokalpostillen ablichten, die Stadt "liebt ihre" (wieder Gänsefüßchen anzeigend) TuS sowieso usw.
usf. etc. pp.
Doch diese Potemkinschen Dörfer werden sich genauso schnell wieder als das herausstellen,
wie vor einigenJahren auch, was sie sind: substanzlose Augenwischerei. Ein fundamentloses
Kartenhaus das blitzschnell wieder zusammenkrachen wird. Infrastruktur gleich null.
Aktionistisches Gewurschtel das niemals von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein wird.
Die TuS muss nicht in den Zeitdimensionen der römisch-katholischen Kirche denken, aber mal
durchaus in Kategorien von ein oder zwei Dekaden vorausschauend zu planen wäre sicherlich nicht
das Schlechteste. Ich weiß sehr wohl, dass im Tagesgeschäft Fußball sowas schier unmöglich
scheint und beim zahlenden Publikum, dass den sofortigen Erfolg sehen will nicht auf viel Gegenliebe
stoßen wird und die entsprechend Verantwortlichen, damit keinen leichten Stand haben werden.
Aber wenn es jemanden geben sollte dem die TuS mehr bedeutet, als die kurzfristige persönliche
Reputation im Rampenlicht der Öffentlichkeit, dann kann man nur hoffen, das sich solche Menschen
in den Führungsetagen des Vereins einfinden werden. Bitte dies jetzt nicht auf die aktuell
handelnden Personen als Kritik beziehen, sondern es geht mir hier um die Grundphilosophie des
Vereins, um die Einsicht in die Notwendigkeit!

Wie betrachtest Du die Entwicklung der Fanszene und die Unterstützung der TuS Koblenz
durch die Fanclubs aktuell
?

Bin ich der vollkommen falsche Ansprechpartner, da ich viel zu weit weg bin.
Natürlich wird mir berichtet, was sich heute in der Szene tut bzw. was nicht
Aber da ich selbst nicht mehr vor Ort bin, gebe ich auf Hörensagen recht wenig.

Man munkelt, dass sich unser Präsident Prof. Dr. Werner Hecker im November nicht mehr zur
Wahl stellen will; hättest du in diesem Fall einen Wunschkandidaten für dieses Amt ?


Man munkelt? Es gibt Formulierungen, die muss man einfach lieben (lacht).
Zu Zeiten, als es in der Bundesrepublik nur ein einziges, sogenanntes Nachrichtenmagazin gab,
pflegte dieses immer zu schreiben: "Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen
ist...." Heutzutage munkelt man also (lacht wieder). Nun, ich munkel dann mal nicht mit, sondern
ziehe meine Schlüsse aus diesem Munkeln. Auch wenn dies einzig und alleine die Entscheidung der
Vereinsmitglieder ist, wer welches Amt zu bekleiden hat, so habe ich vorhin auch etwas zu meiner
grundsätzlichen Vorstellung der Profilanforderung gesagt, als ich vom langfristigen Denken sprach.
Hier jetzt irgendwelche Namen ins Spiel zu bringen stünde mir einfach nicht zu. Mal ganz abgesehen
davon, dass ich nicht munkeln will (grinst).

Vor ein paar Wochen hattest du ein leidenschaftlicher Appell zum Verhältnis TuS – Stadt
geschrieben; unter anderem: "Aber dieses devote, weinerliche Geseiere, das da von Vereinsseite
auf PKs nach Treffen mit den Stadtoberen an den Tag gelegt wurde, ist einer TuS-Führung
unwürdig." Was muss sich bei der TuS und/oder den Stadtverantwortlichen ändern? Ist mit dem
derzeitigen OB überhaupt ein besseres Standing der TuS möglich ?


Koblenz war nie eine Fußball-Stadt und ist es auch nicht!
Weiter gefasst darf man auch ruhig behaupten, Koblenz hatte noch nie irgendetwas für irgendeinen
Mannschaftssport übrig. Ich könnte dies jetzt historisch und vor allem soziologisch, was die
Bevölkerungsstruktur und das seit 200 Jahren zelebrierte Selbstverständnis dieser Stadt anbelangt
darlegen und begründen. Doch dies würde zum einen den Rahmen eines Interviews vollends
sprengen und wäre auch inhaltlich eher in einem Essay besser aufgehoben. Um jedwedem
Missverständnis vorzubeugen, möchte ich klarstellen, dass wenn ich sage, dass Koblenz keine
Fußball-Stadt war und ist, diese Aussage ausschließlich den administrativen Bereich der offiziellen
Behörden anbelangt und nicht den Koblenzer Fußball-Anhänger. Da ist zu differenzieren

Wer die TuS liebt, tut dies nicht mit einem jota weniger, als ein Schalker, BVBler oder sonstiger Fan
irgendeines Vereins. Wir sind nicht weniger leidenschaftlich, als andere auch. Wenn ich das richtig
mitbekommen habe, so wirds jetzt wohl eine Ausstellung mit dem Titel geben "Auch Koblenz war mal
eine Fußball-Stadt". Mir rollen sich die Fußnägel auf bei einer solch dreißten Anmaßung. Es gibt links
der Mosel oder vielleicht besser formuliert, nördlich des historischen Stadtkerns einen Gürtel von 3,
heute nahtlos ineinander übergehenden Orten mit heute round about 25.000 Einwohnern, die
dürfen sich mit Fug und Recht als Fußball-Orte bezeichnen. Gegenwärtig betriffts, was
kontinuierliche und erfolgreiche Jugendarbeit anbelangt usw. vielleicht nur noch einen der drei Orte,
nämlich der andere, immer von uns gefälligst mit Respekt zu behandelnde Verein aus der Kaul.
Historisch darf jeder dieser bereits früh eingemeindeten Stadtteile den Titel Fußball-Ort für sich
reklamieren. Die da wären: Neuendorf-Lützel-Metternich. Koblenz sollte einfach mal die Schnauze
halten und nicht Geschichtsklitterung betreiben und mit dem verlogenen, euphemistischen
Sonntagsfestgerede aufhören. Das Koblenz in der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga unauslöschlich
geführt wird, ist doch einzig und allein dem Verein aus Neuendorf zu verdanken. Der seine
Namensidentität opferte, in der Hoffnung, dass die Stadt dies würdigt und anerkennt und somit dem
Verein, die Unterstützung und Solidarität zukommen lässt, die dann ihrem Namensträger zusteht.
Natürlich, das war damals kein selbstloser Akt, sondern der Tatsache geschuldet, das es der TuS
finanziell dreckig ging. Aber, es ging vor allem darum, dass man sich vom Namen Koblenz moralische
und ideelle Unterstützung erhoffte und dadurch neue Geldgeber aus einem größeren regionalen
Umfeld gewinnen zu können. Um Kohle aus dem Stadtsäckel ging es nie. Und welche Unterstützung
hat dann die TuS, die dann -leider- den Namen Koblenz führte erfahren. Sonntagsreden, Geschwätz,
Blabla wäre noch zuviel genannt. Das man am Jesuitenplatz und deren Umfeld weiß, dass Fußbälle,
Volleybälle und Basketbälle rund sind, wage ich arg zu bezweifeln. Ich habe 2 Sportarten, neben dem
Fußball genannt, weil es auch dazu einiges zu sagen gäbe, aber aufgrund des Umfangs des zu
Sagenden, belasse ich es jetzt einfach mal bei diesem Wink mit dem Zaunpfahl. Nein, Koblenz liebt
seine bürgerlichen -bitte nicht falsch verstehen, bürgerlich ist für mich nicht negativ oder hier gar
klassenkämpferisch besetzt- Individualsportler und konnte mit kollektivem Mannschaftssport sich
noch nie anfreunden. Wenn der ehemalige Vorsitzende einer im Stadtrat vertretenen Partei auf einer
Weihnachtsfeier unverblümt beim Small-Talk in redseeliger Jovialität sich unbeobachtet glaubend,
verkündet, dass doch der gesamte Stadtrat froh wäre, wenn die TuS wieder ins Amateurlager
abstiege , wir waren zu dem Zeitpunkt Zweitligist, damit die Stadt dann das Problem endlich los sei
und man sich den wirklich wichtigen Dingen wieder zuwenden könne, dann sagt das doch wohl alles.
Es gibt nichts, absolut nichts wofür sich die TuS bei dieser Stadt zu bedanken hätte. Komme mir bloß
keiner mit Gelder, die ins Stadion investiert wurden. Wem gehört denn diese Bruchbude?
Großzügiger Mieterlass? Das ich nicht lache Schmerzensgeld müsste die TuS dafür erhalten, dass sie
sich selbst und ihren Anhängern diesen Anblick eines einstmals wunderschönen Ortes zumutet.
Nein, diese Stadt hat in untertänigster Demut den Kniefall vor der TuS und anderen Koblenzer
Vereinen zu machen. Nicht umgekehrt! Wie war der 2. Teil der Frage noch? OB?
Erwartungen an diesen Homestoryfließbandproduzenten, der wenn er nicht auf Fotosafarie ist,
gefühlte 100 mal sich in seiner Hauspostille ablichten lässt? Erwartungen an einen Narzißten nie
gekannten Ausmaßes auf dem höchsten Repräsentantenamt das diese Stadt zu vergeben hat?
Jungfernfahrt Seilbahn TV-Mittelrhein. Alles Nachprüfbar! Bild: Der größte Koblenzer aller Zeiten,
nein nicht der ehemalige französische Staatspräsident Giscard, oder Fürst Metternich oder
Nobelpreisträger von Laue oder Clemens von Brentano oder oder oder sind gemeint, nein ein
zeitgenössisches Original in der Uniform eines preussischen Besatzers... wie passend (betont es
explosionshaft sarkastisch) und spricht folgendes aus: "Vun häi ohwwe sehd suga Näindoarf good
aus"! Die Verachtung, die dort gegenüber einem Stadtteil mit sechstausend Einwohnern zum
Ausdruck kommt spricht für sich. Darüber lacht neben dem Preußen eine viertklassige Kaiserin-
Augusta-Darstellerin und hinter diesen beiden Glanzmimen stehend lacht der oberste Repräsentant
der Stadt herzlich mit. Ich hatte das große Glück auf der Uni am Oberwerth dem Vorvorgänger
dieses Menschen zufällig auf dem Campus alleine begegnen zu dürfen und mich über eine Stunde mit
diesem rheinischen Patrioten über Zuckmeyer unsere Vaterstadt und die Historie unserer Heimat
unterhalten und eins sein zu dürfen. Gleiches gilt für einen anderen großen Rheinländer, der in
meiner Zeit als Journalist als Hausjustitiar beim Sender mitgeholfen hatte und
Regierungsübergreifend das zweithöchste Amt in Rheinland-Pfalz bekleidete. Wo sind sie, diese
wundervollen, großen rheinischen Patrioten, wo sind sie nur geblieben, ich vermisse sie, die Hörters,
Dr. Volkerts und Co. Keiner dieser großartigen Männer hätte je sich gewagt über eine solche
Verachtung gegenüber der eigenen Bevölkerung zu lachen. Abgrundtief geschämt hätten sie sich und
peinlich berührt wären sie gewesen. Wer jetzt glaubt angesichts der genannten Namen irgendwelche
parteipolitischen Präferenzen ableiten zu können, sollte sich nicht täuschen Ich habe Menschen nie
nach ihrem Parteibuch beurteilt. Dogmatische Betonköpfe gibts auf allen Seiten en masse. Menschen
mit Charakter sind hingegen leider rar gesät.

Wir habe in einem Posting von dir gelesen, dass du lieber mit "Sie" angesprochen werden willst,
sofern dir der "Gegenüber" nicht persönlich bekannt ist. Ist dies "Old School" oder was ist der
Grund, denn dies ist an und für sich in einem Forum unüblich ?


Wie euch bekannt, war auch ich früher bereits im Forum unter Pseudonym aktiv.
Ich dachte dies müsse so sein und gehörte irgendwie dazu.
Irgendwann fragte ich mich "was soll das?"
Du hast dein ganzes Leben zu deiner Meinung gestanden, diese auch und gerade in Auditorien
offensiv vertreten, egal ob sie opportun oder äußerst unliebsam war und ausgerechnet bei deiner
TuS sollst du dich hinter irgendeinem Nickname verstecken? Du hast dich nie vor irgendwem oder
irgendwas versteckt. Schluss mit dem Unfug! Abmelden und neu anmelden unter deinem richtigen
Namen, fertig. Jeder kann und solls halten wie er mag. Ich stehe zu meiner Meinung, ob die anderen
nun passen mag oder nicht, ob diese nun Applaus oder Unverständnis hervorbringt.
Die Anrede in der 3. Person Singular mag heutzutage virtuell unüblich sein, für mich hingegen gehört
sie nicht zu überkommenen, antiquierten Relikten längst vergangener Zeiten, sondern ist nach wie
vor eine Respektsbekundung gegenüber dem Gesprächspartner. Zumal dann, wenn mir dieser gar
nicht bekannt ist. Euere Bezeichnung "Old School" triffts da ziemlich gut. Und wenn mir dann jemand
blöd daherkommt und meint persönliche Angriffe im Schutze feiger Anonymität aussprechen zu
müssen, dann entgegne ich dies mit formvollendeter Etikette und nehme diesem Flegel, flegelhaftes
Benehmen ist keine Altersfrage, auf diese Weise den Wind aus den Segel. Es gibt Obdachlose, die
mich gerne Duzen dürfen, dann aber gibt es sogenannte Honoratioren, denen würde ich nicht raten
auch nur im Traum daran zu denken mich nicht zu Siezen. Nicht Alter, Herkunft oder Stand spielen
für mich eine Rolle, sondern ich weiß halt gerne mit wem ich es in bei meinem Gegenüber zu tun
habe.

Thema Aufstieg: Der Aufstieg scheint gesetzt zu sein; sinnvoll oder Irrsinn ?

Möchte den Fußball-Fan sehen, der nicht so hochklassig und sportlich erfolgreich, wie möglich
spielen möchte. Dennoch; ich habe vorhin von Investition in Steine statt Beine gesprochen. Von
Nachhaltigkeit, ganz besonders für die TuS trifft es zu. Legt mir die Zahlen vor, nennt mir potentielle
Geldgeber, sofern diese überhaupt vorhanden sein mögen und dann kann ich dieses Unterfangen
vielleicht als sinnvoll oder Irrsinn bezeichnen. Vorher nicht. Ansonsten habe ich vorhin meinen
prinzipiellen Standpunkt bereits dargelegt.

Wie siehst du die Chance, das die TuS in naher Zukunft wieder in höheren Klassen spielt ?

Als wir uns aus der 3. Liga zurückzogen - ich widerspreche vehement all jenen, die da die Mär
verbreiten, wir wären zwangsabgestiegen und wir hätten alle Möglichkeiten ausgeschöpft, so dass
uns gar keine andere Wahl blieb war mein erster Gedanke:25 Jahre ! Die TuS wird wieder ein
Vierteljahrhundert brauchen, um in den Focus der bundesweiten Öffentlichkeit zu gelangen. Ich sehe
auch keine Veranlassung diese Vermutung zu revidieren. Auch wenn der amtierende Präsident ja
nach dem Drittligaausstieg versprach, dass wir spätestens 2017 wieder 3. Liga spielen werden.
Es wäre schön, wenn ich vollkommen daneben liege und der Präsident prophetische Gaben besäße.
Ich fürchte allerdings, dass es anders kommen wird Wohlgemerkt, gemeint ist hier eine bundesweite
3. Liga. Von 2. Liga spreche ich erst gar nicht. Das war ein solcher Glücksfall in der Vereinsgeschichte,
deren wahren Wert erst nachfolgende TuS-Historiker richtig zu würdigen wissen werden.
Regionalliga sollte und muss hingegen immer angestrebt werden. Alles darüber hinaus ist für mich,
angesichts der aktuellen Gegebenheiten illusorische Träumerei, die sich jeder Fan, aber kein
Präsident leisten darf, der ernst genommen werden will.

Woran liegt es in deinen Augen, das unsere " Eigengewächse" lieber in Richtung
Wirges oder Karbach abwandern ? Machen wir da was falsch ?


Da muss der Verein gar nichts falsch machen. Das kann sehr unterschiedliche, individuelle Gründe
haben. Da müsst ihr dann schon die entsprechenden Spieler selbst befragen. Hier dem Verein die
Schuld pauschal anzulasten, wäre unredlich.

Welche Rolle spielte in all den Jahren der Nachwuchs bei Deinem Interesse zur TuS Koblenz ?

Ruft mich zu jeder Tages- und Nachtzeit an und fragt mich nach den aktuellen
Ergebnissen von der C-Jugend aufwärts. Frage beantwortet?

Worin liegt für dich der Charme unseres alten Stadions, oder hat es ihn längst verloren ?

Sprecht ihr von dem "Amerikaner Stadion", von der "Herman-Göring-Kampfbahn", dem
"Stade de Gaulle", dem "Stadion Oberwerth" oder meint ihr diesen Schandfleck, diese Ruine,
die alsbald von amerikanischen und japanischen Tagestouristen besucht wird, weil diese glauben, es
handele sich dabei um eine antike Gladiatorenarena, da Koblenz ja ein Römerkastell war? Charme ?
Ja, so was wie Charme,im Gegensatz zu den sterilen Einheitsarenen die überall aus den Böden
gestampft werden, besitzt das Werth dann tatsächlich. Man könnte es allerdings auch als Schande
bezeichnen. Lasst die, denen nichts an der TuS liegt und die keinen Cent in eine längst überfällige
Modernisierung investieren wollen ruhig beschönigend von Charme sprechen, damit sie einen
weiteren Grund haben ihr Nichtstun auch noch romantisch zu verklären. Wir TuSler allerdings sollten
uns auf solche verklärende Augenwischerei erst garnicht einlassen und es als das benennen, was es
ist: ein Armutszeugnisund eine Schande, die zeigt, wie diese Stadt wirklich denkt. Sonst wird nämlich
der Status quo bis zum Sankt Nimmerleinstag bestehen bleiben.

Hast du durch die TuS in all den Jahren echte Freundschaften geschlossen ?

Ihr sprecht eine der höchsten zwischenmenschlichen Beziehungen an, die es überhaupt nur gibt.
Etwas so Wertvolles, das es ein wahrhaft kostbares Gut ist. Ich weiß überhaupt nicht, ob der
zeitgeistgetriebene Internetuser, der da glaubt sich auf facebook tummeln zu müssen und sich
vorgaukelt Freundschaften entstünden durch einen Mausklick, überhaupt verstünde, wovon
ich spräche, wenn ich von Freundschaft redete. Freunde, ja, die habe ich in meiner Kindheit und
Jugend tatsächlich in und bei der TuS gefunden. Doch ich spreche von Kinder- und Jugendfreunden.
Später kamen dann echte und ich meine wirklich echte Kumpels hinzu. Jene mit denen man
zumindest im Zusammenhang mit der TuS durch dick und dünn ging, wo einer für den anderen
einstand, wenns notwendig wurde. Diese gabs auch. Doch eine echte Freundschaft, eine
unverbrüchliche Verbindung, die ein Leben lang hält? Wer kann eine solche Freundschaft sein eigen
nennen? Jemand von euch? Jemand der diese Antwort gerade liest? Freundschaft ist mir ein zu
hehres Wort, das in der heutigen virtuellen Welt zu inflationär gebraucht wird und dadurch jedwede
ursprüngliche Bedeutung verloren hat.

Harry, dir geht es gesundheitlich nicht so gut und du hast derzeit deinen eigenen, ganz
Persönlichen Kampf auszutragen; in dem Zusammenhang wünschen wir das Allerbeste und
bedanken uns nochmal ausdrücklich für deine Bereitschaft zum Interview ! Wenn du so auf dein
Leben, auch auf das als Fußballbegeisterter, zurückblickst; was sind deine Wünsche für die Zukunft
betreffend der TuS, ihres Umfelds, der Fans und dem Fußball allgemein was den Sport angeht, aber
auch deine ganz persönlichen Wünsche für dich, deine Liebsten und den Rest von uns
Erdenbürgern ?


Zunächst einmal bin ich derjenige, der sich zu bedanken hat. Nicht nur für eure Wünsche, sondern
auch für eure Geduld, der alten Labertasche zuzuhören. Aber das ist dann eure eigene Schuld,
schließlich wolltet ihr ja dieses Interview unbedingt mit mir führen und nicht umgekehrt. Das habt ihr
nun davon. Ganz kurz zu meinem persönlichen Kampf, wie ihr es nennt. Laut WHO, also der
Weltgesundheitsorganisation, Radiologen, Onkologen usw. gibts da keinen Kampf zu führen, da die
finale Konsequenz unumstößlich feststeht. Fragt sich bloß, ob sie jetzt gleich eintritt, nächste Woche
oder erst in ein paar Monaten. Kurz gesagt, ich habe über Nacht den absoluten "Jackpot mit
Superzahl" erzielt...(lacht). Statistisch gesehen erwischt es pro Jahr 3 Menschen von 120.000. Ich
liebe Statistiken. Aber nur solche, die ich selbst anfertige (grinst). Statistiken besagen nichts über die
Individuen, die sich dahinter verbergen. Und die WHO hat keine Ahnung, was ein halbes Jahrhundert
TuS-Leben bedeutet. Gegen die Kämpfe, die man dort durchzustehen hat ist doch eine tödliche
Krankheit der reinste Kindergeburtstag (lacht). Also auch wenn man mir sagte, dass ich nicht damit
rechne solle zu erleben, wer Herbstmeister in der Oberliga wird, pfeif ich auf das Gesagte. Ich habe
beschlossen auf eine andere Prognose zu setzen. Nämlich die, dass wir 2017 wieder in der 3. Liga sein
werden. Hier erlaubt sich dann der kritische Geist auch mal die rosarote Brille aufzuziehen (lächelt)
So, und bevor ich unsere TuS nicht in der Sportschau sehen werde, muss man mich halt weiter
ertragen. Basta!
Was ich unserer TuS wünsche? Das sie nie ihre Wurzeln, ihre Herkunft vergisst. Dass sie sich immer
ihrer selbst bewusst ist, ganz gleich wie bescheiden die Lage finanziell oder sportlich zukünftig dann
gerade auch mal temporär sein mag. Die TuS gehörte nie zu den ganz großen Traditionsclubs in
Deutschland, auch nicht zu den, ich nenne es immer B-Clubs, also RWE, OFC, St. Pauli usw.
Aber direkt dahinter, also Kategorie C (schmunzelt) sind wir anzusiedeln. Wir hatten nie die
Kontinuität der B-Clubs, aber immer wieder tauchen wir mal auf und zeigen diesen, dass wir nicht
nur mithalten können, sondern sie sogar zu überflügeln in der Lage sind. Und wenn dereinst
Menschen dass beherzigen, was ich angesprochen habe, nämlich langfristig in Steine statt
kurzfristig in Beine zu investieren, dann könnte unsere TuS auch einst kontinuierlich zu den B-Clubs
gehören. Dazu muss man allerdings in Dekaden denken, einen langen Atem besitzen und ein dickes
Fell haben. Den Fans wünsche ich natürlich die maximalen Erfolgserlebnisse mit der TuS. Dass sie
auch und gerade in miesen Zeiten hinter dem Verein stehen. Dass sie aber auch immer hellwach und
skeptisch bleiben, kritisch hinterfragen, wenn ihnen eine scheinbar rosige Zukunft versprochen wird.
Achtet genau auf jene Blender, die euch mit scheinbar kurzfristigen Erfolgen einzulullen versuchen;
Lasst euch nie ein X für ein U vormachen. Was den Fußball ganz allgemein anbelangt, so sieht doch
jeder die derzeitige Entwicklung. Dieses ständige Gemecker gegen die Kommerzialisierung geht mir
sowas auf den Senkel. Wer fördert das Big-Business denn? Die bösen Kapitalisten ? Die Hopps,
Matuschitz und Co.? Nein, ihr, ich meine nicht die TuS-Fans, die Fans der Konzerne. Ihr, die ihr euch
selbst in die Tasche lügt, die ihr glaubt ihr würdet Anhänger eines Vereines sein, der da in der
Bundesliga spielt. Bleibt aus diesen Arenen weg. Lasst die Glotze ausgeschaltet. Geht am
Wochenende auf euren örtlichen Sportplatz. Gebt eurem Dorfverein das Eintrittsgeld. Egal ob
unterste Kreisklasse oder höchste Amateurliga.
Fördert eure Heimatvereine, anstatt Multimillionären vorzuwerfen, sie seien bloß "Scheiß
Millionäre". Ihr seid es doch, die diese erst zu Millionären machen. Ihr skandiert in Stadien, dass ihr
die "Schnauze voll" habt? Was seid ihr doch verlogen oder wie schizzo müsst ihr eigentlich sein?
Wo ist eure Konsequenz? Bleibt zuhaus und das Thema Fußball als Geschäft wird erledigt sein.
Wenn ihr keine Choreos zelebriert, werden die VIP-Loungen sich langsam leeren. Denn ihr, liebe
Ultras, dient als Amüsementstaffage auch denen, nur bemerkt ihr es nicht. Leere Bundesligastadien,
bewirken ein Ende des Multimillionensponsorings, ein nachlassendes Interesse der Medien usw. Kurz
und gut: die Entwicklung des Fußballs liegt ganz alleine in der Hand des Fans selbst. Eintrittskarten
machen nur noch einen marginalen Teil des Etats eines Wirtschaftsunternehmens aus, dass sich
roßtäuscherisch gerne als Verein deklariert. Doch wenn die Stadien leer bleiben, dann hat dies einen
Dominoeffekt zur Folge, der unaufhaltsam sein wird. Ihr fragtet eben auch nach meinen ganz
persönlichen Wünschen. Die betreffen mein engstes privates Umfeld. Es ist wohl immer so, dass die
Menschen, die einen lieben, die wahren Leidtragenden sind. Und weniger der eigentlich Betroffene
selbst Ihnen gilt meine einzige Sorge. Und hier ganz besonders meiner Frau, wir haben keinen
Trauschein, und brauchen den nach einem Jahrzehnt voller Liebe auch nicht. Mir gehts mental so gut,
wie vielleicht nie zuvor. Das mag jetzt sehr seltsam anmuten. Aber ich genieße das Leben, jeden
Atemzug, jeden Blick auf einen Baum, jeden Windhauch mit einer solchen Freude, in einer solchen
Intensität, wie ich es nie zuvor für möglich hielt. Wäre ich ein gläubiger Mensch, so würde ich meine
Krankheit nicht einfach gegeben, sondern als geradezu großartiges Geschenk ansehen. Da für mich
der Tod jedoch nichts Schreckliches hat, sondern lediglich ein traumloser Schlaf ist, muss ich mir
auch keine Gedanken über das was kommen wird machen. Meine Vorstellung muss ja nun nicht
zutreffend sein. Glauben oder Nicht-Glauben sind nun einmal mit Wissen nicht vereinbar. Und ich
weiß, dass ich nichts weiß, um den alten Schierlingstrinker einmal zu zitieren. So, und bevor ich jetzt
vollends abdriffte, gestattet mir zum Abschluss eine Verknüpfung der TuS mit dem scheinbar Ewigen:
Nichts im Universum geht verloren. Lediglich die Aggregatzustände verändern sich. Ob jemand sich
entschließt zum Würmerfraß zu werden oder als Asche zu enden ist dabei unerheblich. Die Moleküle
und Atome bleiben erhalten. Dies ist meine Vorstellung von ewigem Leben. Unsere "Freunde" aus
Mayen, Trier oder Lautern sollten sich niemals sicher sein, dass wenn unsere Jungs einmal gegen sie
einen scheinbaren schlechten Tag haben sollten, das Ding schon gelaufen wäre. Es könnte nämlich
sein, dass ein Maulwürfshügel oder eine plötzlich auftretende Windböe einem scheinbar harmlosen
Ball eine ganz andere Richtung verleiht und plötzlich im Netz zappelt oder umgekehrt ein
todsicherer(schmunzelt) Gegentreffer an unserem Kasten vorbeifliegt. Wenn dass dann geschehen
sollte, so könnte es nämlich sein, dass die scheinbar verblichenen TuS-ler, ihren Teil dazu beitragen.
Wer weiß? Also keine Sorge, ich bleibe der TuS auch über den scheinbaren Tod hinaus treu!

Vielen Dank Harry für deine Antworten und Ausführungen die einerseits einen Blick in die
Geschichte der TuS und andererseits Stellungnahmen zu aktuellen Themen rund um die TuS und
den Fußball beinhalten; aber auch darüber hinaus.
Das TKF ist bemüht in seiner Interviewreihe viele unterschiedliche Stimmen
zu Wort kommen zu lassen; eben auch aus den Reihen der Fans und vor allem die,
die etwas zu erzählen haben und das hast du !
Das Team des TKF wünschen dir Alles Gute Harry !


Dankeschön!
 
Stimmt, manchmal lohnt es sich halt sich etwas Zeit zu nehmen und die Lesebrille rauszuholen ! :passt:
 
Sehr schöner Text und ich wünsche Harry Roedig von ganzem Herzen alles Gute! Ich erinnere mich noch mit einem Grinsen im Gesicht an einen Ein-Mann-Platzsturm irgendwann Mitte der 90er, ich glaube gegen Schiffweiler. Der Schiri macht sich beim Gedanken daran bestimmt heute noch in die Hose.
PS.: Könntet ihr evtl. mal was an der Formatierung machen? So ist das schon sehr anstrengend zu lesen.
 
Sehe es mir nach treverer; durch häufigere Be- und Überarbeitung und eine abschließede Korrektur des Textes ergab sich letztlich dieses Erscheinungsbild. Den ganzen Text jetzt linksbündig zu machen würde der Korrektur des ganzen Textes bedürfen betreffend alle Absätze und Zeilenanfänge und -längen; das ist mehr Arbeit als man meint. Die Wahl der Mittelachse war also nicht ganz zufällig und etwas eigennützig.
Letztlich kommt es ja auf den Inhalt an und der ist es wert die Augen etwas anzustrengen ! :zwink:
 
Ich danke Harry Roedig für seine Zeilen. Auch ich lese das Interview zum ersten Mal und fand sehr viele Dinge, die ich natürlich nicht kennen konnte.
Tolle Idee, auch einmal einen Fan zu Worte kommen zu lassen und ebenso toll und informativ sind die Antworten zu lesen.

Herrn Roedig wünsche ich an dieser Stelle viel Kraft bei seinem persönlichen Weg und bedanke mich für die geopferte Zeit.
 
Eine Heimat schaffen. Wenn finanziell rosigere Zeiten kommen sollten - in Steine statt in Beine investieren.
Stimmt. Interessant wäre ja zu wissen, wo die TuS deiner (Harry) Meinung nach diese Heimat schaffen sollte? Wenn man das Beispiel aus London im Blick hat dürfte ja nur Neuendorf in Frage kommen? Ist das wirklich so gemeint?

Ich "fordere" (bin ja gar nicht in der Position dazu) das Schaffen einer Heimat ja auch schon seit Jahren und in vielen Gesprächen kommt das Thema ja immer wieder nach oben geschwappt. Aber wenn man nicht mal weiß, wo man so eine Heimat finden sollte halte ich das immer für schwierig da wirklich weiter zu denken.

Ich persönlich hätte es ja cool gefunden, wenn sich die TuS irgendwie um den Hartplatz in Lützel bemüht hätte. Den am Campingplatz. Klar, Geld, Geld, Geld. Es fehlt überall. Aber wie im Interview ja treffend beschrieben liegt das ja oft nur an der Priorität der Investitionen.

Wie gesagt, wenn du (@Harry) eine Antwort auf meine Frage hättest, fänd ich das cool.
Danke.
 
Hallo Harry,

einfach nur ein ganz, ganz grosses DANKE an Dich!

Liebe Grüsse, Biggi
 
Ich habe mich heute nochmal drangesetzt und das Format korrigiert; nun ist es linksbündig und sicher etwas leichter zu lesen ! @treverer: Dein Wunsch war mir dann doch Befehl ! :zwink:
 
Ich möchte hier mal ein paar Kommentare aus dem Thread zum Interview wiedergeben:

"Diesen Artikel sollte man unbedingt in Papierform einem breiteren Publikum zugänglich machen."

"Von daher konnte ich beim Lesen von "Harry's Einlassungen" noch mal so richtig in Erinnerungen schwelgen. Herrlich!"

"Sehr schöne und interessante Ausführungen eines unmittelbar dabei Gewesenen."

"Im guten und im bösen Teil Ihrer Ausführungen ist alles noch mal vorbeigezogen und ich hatte etwas, wie man sagt, Pippi in den Augen beim lesen des Interwiew."

"Als Fan der 'Neuzeit" war das ungemein interessant zu lesen und hat einem wahrscheinlich die TuS Historie näher gebracht."

"Respekt und Anerkennung für das Interview."

"Als normales Mitglied fiel es einem schwer, die unterschiedlichen Argumente richtig einzuordnen, zumal man von den eigentlichen Interna - heute wie damals - nicht wirklich viel erfuhr. Umso spannender und aufschlussreicher Ihre Darstellung damaliger Zeiten."
"Danke für die offenen Worte und noch mehr Hintergrundwissen."


Ich freut es wirklich sehr, dass dieses Interview offensichtlich gut ankommt; vor allem für Harry, der sich wirklich viel Zeit genommen und viel Energie investiert hat.
 
Bin als 50er Jg. auch schon "ewig" an der TuS dran; mal näher, mal ferner, wie dott Leewe su schpillt. Lieber Harry Rödig, Ihr Sprech-Stück ist monumental! Dürfte als Genre in der ganzen TuS-Veröffentlichungshistorie bisher einmalig sein! Chapeau und klack !
 
Oben