Diese Trainerin weiß, dass sie den Standortvorteil auf ihrer Seite hat, nach Holland in Holland nun England in England. Der künftige Damenfussi-EM-Austragungsort bzw. dessen Verband weiß nun, was er zum Turniersieg daheim benötigt: Frau Wiegmann, das eigene Land, den eigenen Verband, die eigene Kulisse und das jeweilige Schiri-Team und ganz besonders wichtig für günstige Spielverläufe: den Videokeller des Turniers.
England hat, wie 1966, von allen diesen Faktoren so massiv profitiert, daß schon vor Turnierbeginn feststand, wem die Windsors in Wembley den Siegerpokal überreichen würden: ihrer eigenen Truppe. Dazu kommt, daß die werbende Wirtschaft darauf dringt, dass das Team des jeweiligen Turnieraustragungsverbandes möglichst lange an Bord bleibt. Mal schaun, ob uns "Katar" bei der dortigen WM nicht "überrascht". Am Keller der Fakten-Ignoranz wird es auch in der Wüste gewiß nicht liegen, wenn der Veranstaltungsverband dann doch nicht im Halbfinale stehen wird.
Zum Sport: als Bühl/Popp ausfielen, war der Käs gegessen - ohne Sturm konnte es nix werden. Und als die solide Hegering raus mußte, fiel auch prompt das Siegtor für England. Was Frau MTV oder MVT damit bezweckte, diese restlos überforderte schwarze Statistin am rechten Flügel einzuwechseln, bleibt unbegreiflich, von da an spielten wir mit 10 Damen weiter. Dazu blieben einige unter ihrer Bestform, es kamen Blessuren dazu durch die wüste Treterei der Gastgeberinnen, ignoriert vom Schiriteam: zumindest die Russo hätten rot sehen müssen. Schweigen wir von dem bestdokumentierten Handspiel einer Engländerin auf der Torlinie, es ist übel, es ist im Turnierverlauf dreimal kellerbedingt entscheidend zugunsten der Gasttruppe manipuliert worden.
Turnier war insgesamt hochklassig, auch die Unsrigen haben sich gut verkauft, aber nochmal: die Popp hätte man zwei Tage vor dem Finale in Watte packen müssen, vor allem angesichts ihrer Verletzungsgeschichte mit 31; dem Spielverlauf nach wäre die Popp locker für mindestens zwei Buden gut gewesen, stattdessen irrte die formschwache Schüller auf dem Feld umher. Unterm Strich ist es superblöd gelaufen, den Mädels gingen pro Pferdeschwanz satte 60 000 Oken durch die Lappen. Man kann ein Finale vergeigen, leider aber hoben sich Trainerin & Truppe ihre schwächste Performance für diesen unglücklichen Matchtag auf, vor allem die Offensive agierte dürftig. Frau kann verlieren, in London, gegen England, im Finale, aber besonders schwer ist es zu verkraften, auf diese superenge und auch linke Art & Weise den Sieg zu verpassen - in der Verlängerung und dazu noch durch ein solches elendes Kack-Tor.