Das sind exakt die Gründe, wieso einige Trainer das absichtlich zulassen. Ich habe da mal eine interessante Analyse zu Liverpool gelesen, die auch mit entsprechendem Videomaterial unterlegt war. Wenn der Gegner aus 25m draufknallen will, versucht Liverpool nicht den Ball zu blocken. Stattdessen springen die Verteidiger sogar bewusst zur Seite, damit die Schussbahn möglichst frei ist. Dadurch kann der Ball nicht abgefälscht werden und der Torwart hat sehr gute Sicht. Damit können genau solche krummen Dinger oder Abpraller vermieden werden.
Man weiß natürlich nicht, was exakt Klopp sich dabei gedacht hat. Es ist aber schon so, dass immer mehr Trainer Distanzschüsse als Fehler betrachten, bei dem der Ballbesitz verloren geht. Ggf. ergibt sich sogar tatsächlich eine Kontermöglichkeit, wenn der Torwart gut steht und den Ball dadurch wegpflücken kann. Dementsprechend kann man auch statistisch begründen, dass es gut ist, wenn der Gegner aus der Ferne schießt.
Welcher Trainer war das? Generell ist das ein Standardmittel gegen eine 3er Kette, vor allem mit sehr offensiven Wingbacks und einem zu kurzen Torwart. Da ist der 2. Pfosten zwangsläufig luftig.
In Engers fielen die Tore im Kopf aufgrund der Ereignisse vor dem Spiel. In den beiden Spielen der letzte Woche fielen beide reguläre Tore durch exakt den gleichen Torwartfehler. Das ist sicherlich etwas, woran man arbeiten muss, aber daraus kann man keine allgemeine Defensivschwäche ableiten. Es ist jetzt auch nicht so, dass Engers und Pirmasens abseits der beiden Tore sonderlich viele Chancen gehabt hätten.