Das ist wunderbar, daß Essen und die Öcher dem Kölnischen Parvenu Victoria zeigen, wo die Party abgeht. Essen (schwarz/weiß ebenso wie rot/weiß) und die Öcher - das ist doch der Mutterboden des deutschen Fußballs. Da freut man sich einfach dran. Die werden zwar aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten im modernen Fussi nie mehr ne tragende Rolle spielen können, aber das ganze Gefüge - Verein, Tradition, Stadt, dramatische Geschichte - wärmt das Herz des Fans.
Essen vor allem ist d i e RuhrpottMetropole, schon die pure Größe der Stadt gibt mächtig was her; kämen die mal durch eine bessere Führung in Liga 1 zurück - der Melches-Roar und die reisenden Fan-Massen kämen binnen kurzem an die von BVB, Gladbach, HSV, Dresden und Frankfurt ran. Vergleicht man den in Essen möglichen Zulauf z.B. mit Hauptstadtklub Hertha, in einer Dreieinhalbmillionenstadt, das Umfeld nicht einbezogen, sind die knapp vierzigtausend Schnitt, die die da haben, lächerlich.
Wenn es einen schlafenden Riesen gibt, dann ist das Rotweiß Essen. Der BVB kann froh sein, daß die nix auf die Kette kriegen, ebenso wie Gladbach in Bezug auf die Aachener Alemannia. Leider wandert das große Geld heutzutage z.B. in die Bespaßung von Belegschaften auf der schwäbschen Alb, in den Kraichgau oder in die Randgebiete Bayerns, z.B. nach Ingolstadt, wo "die Schanzer" wohnen sollen, die total heiß wären auf erste Liga. Das wird dann die nächste meist spärlich besetzte Häkeltribüne mit Kaffeeausschank im Tässjen mit Goldrand.