Im modernen Bürokraten-Fussi flächendeckend verrechtlichter Gesellschaften wird das Fan-Sein immer weniger wahrgenommen als besonders engagierte Form von Vereinstreue, längst erfolgte ein Wandel hin zur "Umformatierung" als dem Unberechenbarkeitsfaktor schlechthin; der "Fan" ist ins Visier geraten -
a) als Objekt und Zielgruppe behördlich veranlaßter "Sozialarbeit";
b) als einzudämmende Risikogruppe für die öffentliche Sicherheit;
c) als lästiger Störfaktor bei der Etablierung fanferner Organisations- und Finanzierungsformen: weg vom "Fußballverein" - hin zur anteilseignergeführten Showsportfirma am Weltmarkt;
das ist fatal und schafft aggressive Fronten, reißt kaum noch überbrückbare Gräben auf in einer Gesellschaft, die eh schon zunehmend zerklüftet wirkt und die sich schwer tut, ihre verbindlichen gemeinsamen Nenner zu finden. Die "alten" Formen von "Wir" zerbröseln, neue sind vorerst kaum in Sicht (und mit Gretha-Kids freitags durch die Ladenpassage zu schlendern, das genügt manchem nicht als "neues Wir"...).
Als Optimum erscheint den vorrangig betriebswirtschaftlich denkenden Apparaten, wenn die Fanmasse dabei hilft, den Betrieb generell von der Couch daheim aus zu finanzieren, sich ansonsten aber damit begnügt, ab und an vor Ort - auf seinem personalisierten, durchnummerierten, leicht nachverfolgbaren - Sitzplatz, im 100-Euro-Leibchen aus Indien, hochpreisig Wurst, Cola und Bier zu konsumieren. Alles darüber hinaus, gar der Kult um "meinen" bzw. "unseren Verein", soll entbehrlich gemacht werden: "Stimmung" auf den Rängen heizt bloß an, auch das sollte man den Fans abgewöhnen, wobei die Interessierten auch da auf die Massenerziehungsmedien vertrauen können, die schaffen das. (Beispielhaft geht der Damenfussi voran, da wissen die 163 Zuschauerinnen auf der 10.000er-Tribüne, wie man sich zu benehmen hat.)
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