Der Ärger über das verpaßte Pokalendspiel wird sich bei Baumgart mittlerweile gelegt haben, eher schon dürfte ihn noch beschäftigen, daß durch seine aufwändige Spielweise der FC-Tank am Ende leer war: man verlor zuhause gegen Wolfsburg und danach in Stuttgart, dadurch wurde es am Ende bloß die Quali zum dritten Europokalwettbewerb. Doch war mit diesem Kader nicht mehr drin, er hatte alles rausgekitzelt.
Baumgart verlor schon Heldt, der ihn geholt hatte, und nun Wehrle, der, kaum in Stuttgart zurück, dort sofort die Klasse retten half - just gegen Köln, die er zuvor etliche Jahre wirtschaftlich über Wasser gehalten hatte. Der FC geht schweren Zeiten entgegen, auch weil mit Bremen und Schalke gewichtige Konkurrenz zurückgekehrt ist. Mit Blick auf dieses 18er Feld fragt man sich: wer soll von denen überhaupt absteigen?
Der FC muß sparen, hohe Transfer-Gewinne nachweisen, wird Leistungsträger verlieren, muß in drei Wettbewerben liefern und gewiß dämmert dem Trainer, daß sich das 21/22 Geschaffte kaum wiederholen läßt; hinzu kommt, daß Habitus und Stil eines Trainers sich langsam, aber sicher verbrauchen, zumal wenn das Spielermaterial diesen Verschleißprozess nicht durch überdurchschnittliche Qualität auffangen kann.
Unsereiner hat zwar eine gewisse Sympathie für den FC, doch wenn ab Sommer 2022 wieder die ewigen Gesetze des Profisports gelten, dürfte sich Baumgart mit seinen Jungs auf Dauer eher im letzten Drittel der Tabelle wiederfinden. Jeder hier weiß: eher geht die Sonne im Westen auf - als daß ein Lattentip danebengeht....