Die Hauptwirkung der TV-Garantiegelder ist der closed shop, es wird ein bestimmter Kreis von Vereinen so alimentiert, daß sie bei einigermassen vernünftiger Planung unbegrenzte Zeit in der jeweiligen Liga sicher dabei sein werden; diese Tendenz ist in Liga eins und zwei deutlich, die wird sich auch auf Liga 3 erstrecken. Eines Tages wird dann der "Wettbewerb" nur noch ein scheinbarer sein, Hauptsache dabeisein und mitkassieren. Abstieg wird abgeschafft oder zur kurzen Abwesenheit, die man binnen kurzem wieder repariert. Meisterschaft und Plätze errechnen sich aus den Etats, das ist ja heute schon so.
Tendenz: je mehr Kraken nach dem Fussi greifen, desto bedrohter wird das, was man heute noch "Volkssport" nennt. Vielen von denen, die heute die Richtung bestimmen, geht das am A.rsh. glatt vorbei, die sehen von heute auf morgen, die sehen die Zahlen und die sehen, was für sie selbst dabei rausspringt.
Der, der sich merklich von der Basis, vom Verein vor Ort, vom Fan entfernt, ist doch der DFB selbst. Die Bierhoffisierung hat aus der "Nati" eine polierte Geldmaschine mit "Academy" und garantierten Konzernzuflüssen gemacht. Ähnlich dicke Kohle kommt vom TV, dazu die vielen sportlich wertlosen Spielchen, wo man die Ränge nur noch mit dem "Fanclub The Mannshaft" halbwegs besetzt bekommt, siehe Abschied Schweini vor halbleerem Rund.
Das ist doch schon heute weit weg vom Fan, dazu der parteipolitische Mißbrauch, das ganze Mutti-Gedöns, für das die Nati stehen soll, von Öko in Mexiko über Inklusion bis Homopropaganda, das alles kann man abgeschmackt finden, Thema verfehlt, und genau so geht das der Latte2.
Paradebeispiel für diese Entfremdung ist aus unserem näheren Bereich Mainz 05; die, die sich an das alte "Nullfünf" noch erinnern, die werden in zehn Jahren "ihren Verein" nicht mehr wiedererkennen, dann hat Mainz eben einen mittelständischen Wirtschaftsbetrieb mehr und das ist es dann. Die Jüngeren werden schon früh auf diesen "Superstar"-Business-Show-Sport getrimmt, man sehe mal die einschlägigen Medienerzeugnisse durch.
Bin von Jahr zu Jahr weniger davon überzeugt, daß das mit dem Volkssport Nr. 1 auf ewig so weitergehen wird oder muß, heute kann man alles manipulieren, der "Verbraucher" ist mehr und mehr ein Fähnchen im Wind, das beste Beispiel ist der kometenhafte Aufstieg des Basketballs, siehe FCB; kann mich noch gut entsinnen, daß wir in der Schule dieses Primitivspiel auf Lehreranordnung aufgedrückt bekamen, obwohl es mit unserer eigenen Sportkultur null zu tun hatte. Der Fussi ist halt unschlagbar unaufwendig: Platz und Pille - das ist wahrscheinlich der wichtigste Grund, warum er weltweit so ankommt.