Der arme Fussi ist in den Krallen der Mammonisten gelandet. Hätte man sich so nie im Leben vorstellen können oder wollen, vor allem, wie rasend das alles geht. Denkt man diese Logik des Wahns weiter, der dem "normalen" Fan - außer ständig steigenden Selbst-Marketingkosten - null bringt, wird das Funktionärsunwesen in wenigen Jahren schon die Spiele in zehn-Minuten-Segmente zerlegen und jeweils an wechselnde Sender verkloppen. Dann muß man in jedem Spiel am TV oder am PC oder was sechs bis acht mal umswitchen, um folgen zu können.
Aber auch das wird das "Publikum" mitmachen, hundertpro, wozu der Latte2 absolut nix mehr einfällt. Das ist wie ne Epidemie, ein Epochenschicksal, das kann man nur aussitzen, bis es sich totgelaufen hat, bis die infizierte Population weggestorben ist; schlechtestenfalls geht der Fussi dann gleich mit über die Wupper, dessen emotionale Geschäftsgrundlage soeben dabei ist, sich selbst zu zersetzen. Der Hörgeräteunternehmer Kind hat soeben dem harten Kern der 96-Supporter den Krieg erklärt, anders kann man das nicht nennen. Auch das paßt zu dem "wilhelminischen" Thrill, der sich im Land massiv ausbreitet: wir hier oben, ihr da unten.
Kommerzialisierung und Politisierung demolieren gemeinsam den Fussi (den Sport) wie man ihn bisher gekannt hat; das Einzige, was unsereinen an dem ganzen abgehobenen Geschachere noch interessiert, ist, ob es da eine "Obergrenze" geben wird oder ob die "Zukunft" in die Bereiche der 2007er "Finanzkrise" führen wird. Real ist ja längst eine Art "Staatsbetrieb Fussi". Wir haben es bei den Handelnden generell mit einem extrem gierigen irrationalen Menschenschlag zu tun, da ist alles möglich, man kennt ja seine Papenheimer. Optimismus ist naiv.