Die Stellungnahme des SV Engers:
Desch’s Pokal Deal ist Schlag ins Gesicht der Vereine – Beispielloser Willkürakt
Die jetzt vom Präsidenten des FV Rheinland den Vereinen vor die Füße geworfene Lösung für ein „sportliches Ende“ des Rheinland-Pokals, mit einem im Hinterzimmer des Verbandspräsidenten ausgekungelten „Endspiels“ zwischen Rot-Weiß Koblenz und Eintracht Trier, ist für den Amateurfußball, für die Glaubwürdigkeit des Fußballsports und für den Grundgedanken der sportlichen Fairness, in der Fußballersprache ausgedrückt, ein grobes Foulspiel und unter sportlichen Gesichtspunkten für jeden Fußballer und ehrenamtlich Tätigen eine absolute Farce.
Weder die Teilnahmevereinbarung, die Verband und Vereine für den Pokal unterzeichnet haben, noch die Spielordnung des Rheinland-Pokals sehen eine solch willkürliche, einzig an den finanziellen Interessen des Verbandes ausgerichtete Festlegung eines Endspiels ohne jede sportliche Grundlage vor.
„Wir wollen unbedingt ein Endspiel, wir haben Sponsorenverträge und wir werden am 29.05. am Tag der Amateure ein Endspiel austragen.“ Diese wiederholte Aussage des Präsidenten des FV Rheinlands macht den „Tag der Amateure“ zum „Tag der Willkür“ und zu einem Schlag ins Gesicht aller Amateurvereine im Verband, für die der Pokal in jedem Jahr ein sportlicher Anreiz ist, sich mit den höherklassigen Vereinen des Verbandes zu messen, zusätzliche Einnahmen zu erzielen und die Chance auf die ein- oder andere sportliche Sensation.
Sie schließt die Amateurvereine per fragwürdigem „Funktionärs-Beschluss“ ohne rechtliche Grundlage aus dem Wettbewerb aus. Die Aufgabe des Grundgedankens des Pokals wird den betroffenen 37 Vereinen mit einer Finanzzusage schmackhaft gemacht, die bei einer Austragung des Endspiels 1400,-- € beträgt. Ohne Endspiel hingegen kämen nur 833,-- € zur Auszahlung. Der Glaube der Verbandsspitze, die Zustimmung der Vereine mit Geld kaufen zu können, zeigt die Denke und macht mehr als nachdenklich und wütend. Das hierbei auch noch mutmaßlich falsche, nicht der Realität entsprechende Zahlen von DFB-Zahlungen an die 1.Runden Teilnehmer zugrunde gelegt werden, zeigt ein haarsträubendes Verhältnis des Präsidenten zu Transparenz, Klarheit und Wahrheit im Umgang mit „seinen“ Vereinen.
Alle Ideen einer sportlichen Lösung in Zeiten der Pandemie wurden in den Wind geschlagen und erst gar nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Es wurde nicht einmal der Versuch unternommen solche Lösungen mit den übrigen Verbänden, dem DFB und der ARD im Sinne des Amateursportes zu finden.
Ein Endspiel am 29.05.2021 ist zudem unter den geltenden Regeln des Bundes und der Länder nur mit „Profi-Mannschaften“ denk und durchführbar. Eine Oberliga-Mannschaft (gilt für alle Amateur-Vereine gleichermaßen) kann und darf nach der geltenden Rechtslage kein Mannschaftstraining durchführen und keinen Kontaktsport ausüben. Sich als Verbandsspitze alleine aus finanziellen Motiven bei Landesregierung und städtischen Behörden für eine Ausnahmeregelung und damit der Umgehung der für Alle geltenden Gesetze einzusetzen, ist ein fatales Signal an die von Corona gebeutelten Menschen und eine Verletzung der Fürsorgepflicht des Verbandes gegenüber seinen Vereinen.
Finanzielle Interessen werden über geltendes Recht gestellt. Auch dies macht den Tag der Amateure deutschlandweit zu einer Farce und einem Fanal des Unrechts.
Selbst der Gedanke, den höchstklassigen Verein (Rot-Weiß Koblenz) für den DFB Pokal zu melden, in Solidarität die Aufteilung der hierdurch erzielten Einnahmen (ca. 160.000.-- € Fernsehgeld / 25% erhält der FV Rheinland hiervon) und im Juli/August den Rheinland-Pokalsieger sportlich zu ermitteln wurde erst gar nicht in Erwägung gezogen. Oder eine Lösung analog der vergangenen Saison, die mit dem Willen und Zusammenhalt aller Beteiligten definitiv bis Ende Juli umsetzbar ist.
Alle diese Vorschläge wurden ungeprüft abgelehnt.
Gerade in der Zeit der unglaublich belastenden Corona-Pandemie, die für viele Amateur-Vereine eine enorme Herausforderung darstellt, ist Zusammenhalt und gemeinsames Handeln gefordert. Diesem Anspruch wird der Präsident des FV Rheinland alleine aus finanziellen Motiven nicht gerecht.
Wir bleiben bei unserem Vorschlag:
Sportliche Durchführung des Bitburger Rheinland-Pokals im Juli/August – wenn eine Meldung zum DFB Pokal dann nicht mehr möglich ist – Meldung des höchstklassigen Vereines mit klarer solidarischer Abgabeabsprache bzgl. der Fernsehgelder. Nur so wird die Glaubwürdigkeit gegenüber den mehr als 500 Aktiven Sportlern, den zahlreichen Ehrenamtlern in den 37 betroffenen Vereinen und des Amateurfußballs an sich gewahrt, die von den Funktionären unseres Verbandes auf dem Altar ihrer egoistischen finanziellen Interessen geopfert werden soll.
Ein willkürlich festgelegtes „Endspiel“ lehnen wir ab. Eine solche „Hinterzimmer-Entscheidung“ ist juristisch angreifbar, widerspricht jeglichem Sportsgeist und den Grundsätzen der Fairness und verstößt gegen geltendes Bundes- und Landesrecht in der Pandemie.
Genau diese Punkte werden wir, wenn eine solche Entscheidung getroffen wird, einer juristischen Prüfung unterziehen.
Wir hätten uns von unserem Verband mehr Sportsgeist, mehr Fairness und mehr Empathie gewünscht – die auf sportlicher Basis noch im Pokal vertretenen Vereine, Sportler und Ehrenamtlich in den Vereinen Tätigen werden von ihren eigenen Funktionären mit einem groben Foulspiel vom Spielfeld getreten.
Auf dem Spielfeld hat dieses Verhalten für jeden Sportler nur eine Konsequenz: Rote Karte und Feldverweis.
Martin Hahn, 1. Vorsitzender FV Engers 07
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