Der "Weltpokal" (früher) bzw. "Club-WM" (heute) hat in Südamerika einen ganz anderen Stellenwert als in Europa.
In Europa trägt man die Nase höher und legt eine Arroganz an den Tag, die nur mit dem Profisport in Nordamerika zu vergleichen ist.
Wenn der Weltpokal aus Tokio (ehemaliger und regelmäßiger Austragungsort) übertragen wurde, dann saß sprichwörtlich ganz Lateinamerika vor der Glotze. In Europa interessierte diese höchste Krone des Weltvereinsfußballs kein Schwein.
Ähnlich wie die Nordamerikaner beim Basketball, "Football" und Baseball, deren Sieger sich in aller Bescheidenheit "World-Champion" nennen, bezeichnen die Europäer den Gewinn der UEFA-Champions-League, als höchsten Titel, den ein Verein erringen könne.
Welch Arroganz!
Gewinnt ein südamerikanisches Team den "Weltpokal", dann sind nicht nur Zehntausende am Flughafen, um die Mannschaft zu empfangen, sondern sogar Hunderttausende, ja sogar Millionen (je nachdem, welcher Club es ist) auf den Straßen und feiern die Mannschaft in einem Siegeskorso, bei dem Madrid, Barca, ManU, Bayern usw. blaß vor Neid würden.
Die "Copa Libertadores", die Lateinamerikanische Champions-League, wird nur als Quali für eben jenes Spiel der Spiele (Finale um den Welttitel des Vereinsfußballs) angesehen, indem es zum Kräftemessen mit der besten europäischen Mannschaft kommt.
Gewinnt Mineiro, so ist Brasilien der Teufel los, gewinnt Bayern, so dürfte es wohl noch nicht mal einen Korso der Mannschaft durch München geben!?
So unterschiedlich ist halt die Welt!