Bei dieser Wüsten-WM im Winter wird derzeit, am Vorabend des Nikolaustages, der südlich gelegene Teil der ostasiatischen Halbinsel Korea von Brasilien, dem Goliath vom Amazonas, regelrecht abgeschlachtet: alle zehn Minuten eine Bude. Insgesamt könnte der Eindruck sein, dass wir - soweit boycottunwillig - am Empfangsgerät einem Turnier beiwohnen, das bislang eher durchwachsene Qualität aufweist. Aber zwei, drei packende Spiele stehen womöglich doch noch an und zwar in den vier Viertelfinales, wenn die Platzhirsche aus Europa und Südamerika endlich unter sich sein werden.
Dann flott wupps-di-schnupps!! zwei Halbfinales, gefolgt vom Advents-Endspiel und schnupps-di-wupps!! - schon ist das Monstrum am Golf Sportgeschichte. Gut so! Das Beste an diesem Anti-Turnier, so findet unsereiner rein persönlich und privat, ist, daß es das allerallerletzte Turnier sein wird, an dem das Ohr von der Zett-Dee-Eff-Grabesstimme gequält wird, gemeint ist das vom landläufigen Hörsinn als unangenehm empfundene Röhren des geradezu ewigen Länderspiel-Beplauderers Béla Réthy. (Allerdings nerven auch die teils schrillen Quietschestimmchen vieler TV-Girlies, seit etwa zehn Jahren dürfen sie bei keinem Spiel im TV mehr fehlen und auch im Fußball der harten Kerle ihren hellblonden Senf dazugeben.)
Ganz nebenbei: unsere Überwinder, die Japaner, wurden heute von den kroatischen Fussi-Panduren im Achtelfinale eliminiert; somit sind unsere gegen wen rausgeflogen, der nun seinerseits frühzeitig und wenig spektakulär rausgeflogen ist - das stuft unsere Turnierleistung noch weiter runter. Dazu setzt die DFL den DFB unter Erfolgszwang: unsere Ligavereine starten "in Europa" voll durch (soweit sie nicht aus Köln kommen) und die Bierhoff-Nati hängt zeitgleich voll durch.