Lassen wir einfach mal unberücksichtigt, dass wir in den letzten Jahren einige Nackenschläge hinnehmen mussten und gerade die Insolvenz erfolgreich überstanden haben.
Status Quo ist, dass wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind und aus diesem Grund sportlich kleine Brötchen backen müssen. Vor diesem Hintergrund ist der eingeschlagene Weg, vordergründig auf die Jugend zu setzen und diese zu fördern, der einzig richtige. Obwohl dieser Weg aus der Not heraus geboren wurde, tun sich hier enorme Chancen auf. Der Weg sollte als grundsätzliche Philosophie der „neuen TuS“ verfolgt bzw. gelebt werden, und zwar unabhängig von der Klassenzugehörigkeit. Es liegen zwar Welten zwischen Freiburg und uns, aber deren gradlinige Strategie beeindruckt seit Jahren, von der man sicherlich einiges anschauen kann.
Den Anfang haben wir jedenfalls gemacht. Junge, regional verwurzelte Spieler, haben mit ihrem Auftreten unter den Fans eine hohe Akzeptanz. Selbst Personen, die sich nicht unbedingt als TuS-Fans bezeichnen, nehmen dieses sympathische, neue Gesicht der TuS wahr.
Soweit so gut. Irgendwann kommen wir aber an den Punkt, wo die reine Philosophie, junge Spieler aufs Feld zu schicken, nicht ausreicht. Werden nämlich diese Spieler im Fußballspezifischen und in ihrer Persönlichkeit nicht so weiterentwickelt, wie wir uns alle dies wünschen, wird die beschriebene Akzeptanz nach und nach schwinden. Dies wäre fatal. Die ersten Anzeichen gibt es. Ich sehe eine Menge Potential in der Mannschaft, sehe aber auch, dass es bei einigen Spielern großen Nachholbedarf in Sachen fußballerische Aus-/Weiterbildung gibt. Geduld und Nachsicht sind sicherlich notwendig. In der Tat ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mich persönlich beunruhigen aber Unzulänglichkeiten, die sich Woche für Woche wiederholen und dazu führen, dass wir wieder einmal mit leeren Händen dastehen. Hier spreche ich nicht von Spielsituationen, die ein erfahrener Spieler aufgrund seiner Routine zwangsläufig besser löst als ein Jungspund. Mir fehlen bei einigen Spielern elementare taktische Dinge , die ein ausgebildeter Jugendspieler, der in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands gespielt hat, aus dem FF verinnerlicht haben sollte. Hier besteht zum Teil großer Nachholbedarf. Das ist Fleißarbeit und auch in einem überschaubaren Zeitrahmen erlernbar. Ich wünsche mir einfach, dass mehr Zeit in diese Dinge investiert und die Entwicklung der Spieler in einem adäquaten zeitlichen Rahmen weiter forciert wird. Gleichzeitig hoffe ich, dass die erwähnte Philosophie, die sich er Verein auferlegt hat, weiterverfolgt wird. Auch, wenn es Rückschläge geben wird.