Das Jahr geht zu Ende. Wieder mal ein Jahr mit der
TuS Koblenz. Wieder mal Abstiegskampf, wieder mal Angst vor der Insolvenz, alles wie gehabt.
Mann, was haben wir wieder gemeckert. Scheiß Stürmer, warum macht der das Ding nicht rein? Der kann ja gar nichts. Scheiß Mittelfeldspieler, der kann noch nicht mal einen Pass über 5m an den Mann bringen. Scheiß Abwehrspieler, der verliert jeden Zweikampf. Scheiß Torwart, und auch noch aus Trier. Scheiß Vorstand, immer noch dieses Sterben auf Raten. Scheiß Sponsoren, wat nervt der Linnig schon wieder rum? Scheiß Trainer, ist Sander noch der richtige Mann? Scheiß DFB, scheiß Stadt, scheiß Verband, scheiße, scheiße, scheiße, alles scheiße! Was mache ich hier überhaupt?
Und? So ist das eben bei der TuS.
Seid ehrlich: wir sind doch nie zufrieden und meckern ist die klassische Abwehrreaktion eines Fußballfans.
Soll nicht heißen, dass man alles hinnehmen muss, niemals. Aber hey, niemand hat euch gezwungen euch diesem Verein hinzugeben. Aber ihr habt es gemacht. Und warum? Weil es doch alles gar nicht so scheiße ist. Weil ihr tief in euch drin doch noch die Hoffnung habt, dass wir irgendwann mal wieder mehr jubeln, als meckern. Weil es euch Spaß macht mit euren Freunden zur TuS zu gehen. Weil es einfach nicht stimmt, dass alles scheiße ist.
Es war mal wieder ein Jahr mit der TuS Koblenz und es war genauso geil und scheiße zugleich wie immer. Seit Jahren und Jahrzehnten fahren wir mit der TuS durch die Ortschaften und häufig sind wir unzufrieden und wütend. Wieder so eine unnötige Niederlage, wieder so eine ätzende Saison, schon wieder ein vergeudeter Familiensamstag, weil man auswärts auf den Sack bekommen hat. Schon wieder Plörre statt richtigem Bier, schon wieder nasskaltes Scheißwetter.
Und? Beim nächsten Mal sind wir dann halt wieder da. So ist es eben. Jeder, der schon Jahre mit dabei ist, will doch auch gar nichts mehr ändern. Ansonsten hätten wir es doch schon längst getan.
Die TuS gehört zu unserem Leben, egal wo wir spielen und egal wie wir spielen. Dafür muss man nicht immer dabei sein. Mindestens das Ergebnis schaut man sich doch immer an, weil es einem nicht egal ist, wie es mit der TuS steht. Ein Teil unseres Lebens ist die Turn- und Spielvereinigung. Ein wichtiger Teil.