In erster Linie ist er stur wie ein Panzer und zieht sein Ding durch. Seine Philosophie ist wie bei Kloppo von Sacchi geprägt. Vielleicht ein Grund, warum er an eine Manndeckung, wenigstens bei einigen Defensivsituationen, nicht dran geht. Zagadou ist noch nicht so weit wie der schon mal bei Bayern abgeschriebene und zum Verkauf angedachte Hummels. Ob er jemals so weit kommt ist in seinen jungen Jahren noch nicht abzusehen. Tatsache ist aber auch, dass Favre wieder einen jungen Spieler enorm nach vorne gebracht hat.
Witsel hat den Kopf nur, um "flach" zu denken. Wenn er ihn recken muß, steckt er den Kopf lieber in den Rasen und läßt sich beim Versuch von Manndeckung auch noch mit einer Körpertäuschung des Gegenspielers hinter den Ball bringen.
Favre´s Ansatz bei der Ausbildung von Polyvalenz - bei dem Wort zucken sie heute in Berlin noch zusammen - eröffnet der Taktik enorme Variationsmöglichkeiten. Der Nachteil bei einer Mannschaft mit Meisterschaftsambitionen ist mMn jedoch der fehlende (teure und wertvolle) Spezialist wie Baresi unter seinem Vorbild Sacchi.
Die Combo Guerreiro - Sancho-Götze- Reus-Pulisic ist der helle Wahnsinn und machte unglaublich Freude - man stelle sich nur auch noch Dembélé dazu weiter vor.... aber von Stoßstürmer, einem 11-er überhaupt , hält Favre nichts und nimmt sie als Notlösung. Bei den Bayern wird dem Ex-Dortmunder Lewandowski vorgeworfen, er würde sich die Bälle nur bringen lassen und die Anderen arbeiten lassen. Typisch Bayern, selbst den erfolgreichsten und besten Stürmer, den Bayern nach Müller hatte, abzuwerten. So ist der Verlust von Aubameyang genau wie der von Hummels mit der Überlegung einer anderen taktischen Herangeheinsweise unzulänglich kompensiert worden.
Um bei dem Vorbildmodell Sacchi zu bleiben, Piszczek wird kein Maldini mehr und Witsel kein Ruud Gullit und Marco Reus in einer Person.
(Noch)Wichtiger als das Passspiel sieht Favre als Freund von technischer, guter Ausbildung bei jungen Spielern (Ballannahme auch in schwierigen Situationen, Ballbeherrschung ua) das Dribbling an. Paradebeispiele dafür ist sein Ziehkind Reus , die Begeisterung und Mut, den 18-jährigen Sancho als ein tragende Element in der Bundesliga-Spitzenmannschaft zu integrieren und auch die Entwicklung und Spielfreude des Technikers Guerreiro begründet. Nichts Anderes, als den richtigen Blick, Einstellung und Einschätzung des Pendants Robben und Ribery, dessen Nachfolger schon länger gefunden wurde.
Meine Befürchtung ist, dass es eher schwieriger wird, eine jahrelang zusammen bleibende Mannschaft zu bilden und sich die Abwanderungen von den besten Spielern weiter fortsetzt. Mir schleierhaft, wie man Sancho halten können wird. Akanji macht auch schon konkrete Andeutungen, dass er nach England will. Wer kommt ohne CL-Ambitionen als internationaler Spitzenspieler nach Dortmund ?
Es gibt viele internationale (Ex-)Spitzenfußballer Ü30, auf die der BVB für die Defensive verpflichten könnte.
Von daher bin ich skeptisch:
Der „SC Freiburg Europas“ – Wie der BVB versucht, auf Bayern aufzuschließen
"Natürlich profitieren wir von unseren Transfereinnahmen. Aber stolz bin ich darauf nicht, denn gleichzeitig geht damit ein Qualitätsverlust einher", sagte er der "Sport Bild". "Am liebsten will ich gar keine Verkäufe mehr tätigen. Denn das würde bedeuten, dass wir unsere besten Spieler halten können." Zitat Watzke
So sehe ich das auch. Irgendwann gehts richtig schief, folgenreicher als bei Immobile.
Auszug aus dem Blickwinkel des Oberbayern
Für das feine Transferhändchen: Hoeneß lobt den BVB