Hinzu kommt noch, das kaum einer unserer aktuellen
Nationalspieler so wirklich bei Länderspielen "brennt",
wie es im Endspiel 2014 Schweinsteiger getan hat.
Er war für mich in dem Endspiel ein echter Leader.
Vielleicht ist das aber nicht nur ein Problem der Spieler, sondern ein Ergebnis daraus wie der Verband mit seinen Akteuren umgeht.
Seit 2018 sind da viele Fehler passiert.
Mesut Özil:
Man mag ja von Ihm halten was man will, ich persönlich bin ganz klar kein Anhänger von diesem Spieler, aber er wurde (bei allen Fehlern die er gemacht hat) 2018 zum Abschuss freigegeben. Wenn man sich trotz der Umstände dafür entscheidet Ihn zu nominieren, dann muss man dem Spieler auch den Rücken stärken.
Ilkay Gündogan:
Ursprung allen Übels ist hier der selbe Vorfall wie bei Mesut Özil. Auch Ihm wurde öffentlich nicht vollständig der Rücken gestärkt und es blieb seitdem immer etwas hängen. Lediglich das Gündogan hinterher selbst den Fehler einräumte ließ Ihn weiter für Deutschland auflaufen. Eine klare Haltung pro Spieler von Seiten des DFB sucht man auch hier vergebens.
Toni Kroos:
Seit 2014 bei Real Madrid unumstritten, dort feiert man Ihn, wurde er in der Nationalmannschaft immer wieder zum Sündenbock erklärt. Der 'Querpass-Toni'. Auch hier durften Experten immer wieder öffentlich scharf gegen Ihn schießen. Rückendeckung gleich Null.
Manuel Neuer:
Auch hier ließ der DFB im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2018 eine Diskussion darüber zu, ist Neuer überhaupt noch die Nummer 1, soll er aufgrund seiner Verletzung im Tor stehen und alle Diskussionen sowie Spekulationen wurden stillschweigend vom Verband zur Kenntnis genommen. So stärkt man seinen Kapitän definitiv nicht.
Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng:
Diese unsägliche Nacht- und Nebelaktion in der die Kombination Löw/Bierhoff diese drei verdienten Spieler einfach abgesägt hat. Ohne Stil, zu einem fatalen Zeitpunkt in der Saison wurden diese drei Akteure urplötzlich zu den Sündenböcken. Mit Respekt hatte das alles nichts zu tun. Wenn man einen Umbruch einleiten möchte kann man das auch auf vernünftige Art und Weise machen.
Ende 2020:
Die Impfdebatte rund um Joshua Kimmich. Auch hier hat man den Spieler der Öffentlichkeit förmlich zum Fraß vorgeworfen. Immer wieder zwischen den Zeilen sogar nochmal Öl ins Feuer gegossen und somit einen Spieler, der doch zum Führungsspieler aufgebaut werden sollte, völlig im Regen stehen lassen.
Das sind alles Beispiele und davon gibt es noch mehrere die zeigen, dass wenn die Spieler nicht mehr für die Nationalmannschaft brennen, dann ist das der Verband selbst schuld. Denn wichtiger als die schönen WM Quartiere oder alle sonstigen Vergünstigungen ist für die Spieler das Vertrauen. Und das die Akteure dem DFB nicht vertrauen können, sich auf den Verband nicht verlassen können, hat sich oft genug bewiesen.
Da mag man von polarisierenden Personen wie Hoeneß beim FC Bayern (viele mögen Ihn nicht) oder Watzke beim BVB (ich mag Ihn nicht) halten was man will. Aber diese Leute stellen sich hinter ihre Spieler. Da wird den Medien, den Experten, allgemein der Öffentlichkeit contra gegeben wenn die Kritik zu scharf wird. Das vermisst man beim DFB leider komplett.
Und da wurde die 'One-Love Binde', wo der Verband die Spieler auch wieder im Stich gelassen hat, noch gar nicht erwähnt.