Ist gewiß die alte Ralle-Rangnick-Schule! Aber Ulm wird, wie die Erfahrung lehrt, im Frühjahr 24 einbrechen und am Ende froh sein, wenn man dringeblieben ist. Die Aufsteigerinnen haben es zunehmend schwer, die Kluft zwischen den Etablierten und den Fahrstuhl-Kandidatinnen wächst, der Trend geht zum closed shop. Dazu schrumpft die Zahl der Aufstiegfähigen, auch das ist ein kleiner Kreis immergleicher Kandidatinnen, die Ansprüche anmelden. Die betriebswissenschaftliche Durchrationalisierung des Medien-Sports führt offensichtlich zur Verlangweiligung.
Aus dem Überangebot der Medien wird Überdruss beim Endverbraucher, denn das ewige Einerlei führt zur Verminderung des Spaßfaktors. Ein Trend, der sich von Jahr zu Jahr verstärkt, und viel abwandern läßt zu den Sportarten, die Privatsender in den Markt des Publikumsinteresses drücken. Ein Blick auf die Tabellen internationaler Fussi-Ligen beweist: es ist ein gruseliger Eintopf, der da gekocht wird, freilich muß man den erst mal ein paar Jährchen ausgelöffelt haben, bis man das schnallt.
Dazu kommt die lächerliche, den Überdruß verstärkende Dauer-Beaufregung der Konsumenten: man könnte meinen, der Fussi, die Clubs, die Mannschaften, das Spiel - das alles werde von Woche zu Woche neu erfunden - die Krisen, die Trends, die Summen, die Skandale. Kaum ist ein Star drei Tage vor Ort, breiten sich die Meditioten darüber aus, wann und warum und für wieviele Milliarden der Neuankömmling seinen Vertragspartner wieder verlassen wird.