Ist heuer schon irgendwie komisch mit dem BVB: in der Liga mal so mal so, Platz 5. In der CL ohne Fehl und Tadel. Ginge es nach dem Lauf in der Liga, müßte Terzic gehen, geht es nach der CL-Performance, sollte er bleiben. Man kann sich den Mann "woanders" überhaupt nicht vorstellen. Was für die BVB-Chefetage keine wirklich komfortable Lage ist. Der BVB ist zur Meckerecke des einheimischen Fußballs geworden:
Watzke wird als Multifunktionär mit Hang zu Investoren beargwöhnt, Kehl ist vielen nicht der Richtige, für das Scouting kommt nun der Mislintat sogar auf "Direktorenebene" zurück; an Terzic wird herumgemäkelt, seit er im Vorjahr daheim gegen Mainz die sichere Meisterschaft vergeigt hatte; nahezu alle Spieler werden bekrittelt, kaum einer im Kader, der die Fanbase voll und nachhaltig überzeugen kann; im Grunde fehlt es dem ganzen Club an der leistungsfördernden Grundhaltung nach der Devise: genau die hier, diese unsere Jungs, die zur Zeit für uns auflaufen - genau die und keine anderen sind unsere gelbschwarzen Jungs und die supporten wir bis der Arzt kommt und noch darüber hinaus, basta, Ende der Ansage.
Das Endlos-Gemosere im Umfeld der Mannschaft rührt aber gewiß daher, dass man beim BVB Jahr für Jahr herunterbetet: "Wenn Bayern schwächelt, sind wir da."
Sie waren und sie sind aber nicht da, und deshalb drückt es naturgemäß schwer auf die Fanseele, daß die Pillen, Leipzig, sogar Stuttgart eher "da" zu sein scheinen, oder es tatsächlich sind, wo man sich selbst als Platzhirsch sieht, nämlich beim "Rest hinter den Bayern".
Gestern stimmte alles, sonst wäre es auch nichts geworden - ohne Haller, ohne Malen im Sturm und mit einem Fülle, der seit 9 Spielen an Ladehemmung litt.
Gegen die Spanier ging man in die Vollen und freut sich nun auf Paris. Tritt man mit voller Kapelle an und kommt der mannschaftlich geschlossene Siegeswille auf die Temperatur von gestern, ist das durchaus eine fifty-fifty-Partie.
Noch erscheint es utopisch: es gab vor mehr als zehn Jahren, dort wo auch heuer das Finale sein wird, im Londoner Wembley, das CL-Finale zwischen dem FCB und dem BVB, es trennen den BVB noch zwei Spiele von der Wiederholung dieser denkwürdigen Partie, und den FCB noch drei. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass es dazu käme, aber sollte der Fussi-Gott es so wollen, dann wäre das ein sagenhaftes Statement für die Stärke der doch so "armen" German first Bundesliga. Denn die hätte mal wieder triumphiert über das Stupid Money der petrofondgesteuerten Pseudo-Clubs, der staatlich gedeckten Insolvenzverschlepper und der mit US-Dollars gepäppelten Fußballtrusts auf der Insel.