Die nationale sowie internationale Presse kritisiert Pep Guardiola für seine Taktik im Finale sehr scharf.
Und der Kritik muss man sich anschließen.
In großen, entscheidenden Spielen wählt er immer eine Formation, die Ihn am Ende scheitern lässt.
Das war 2014 beim FC Bayern München so, als er im Rückspiel gegen Real Madrid zu offensiv aufstellte und man deutlich verlor.
Das war 2016 so, als er beim Hinspiel gegen Atletico Madrid völlig überraschend Thomas Müller auf der Bank ließ.
Das war im letzten Jahr so, als er im Viertelfinale gegen Lyon die falsche Aufstellung für Manchester wählte und es fand gestern Abend seine Krönung.
Seit einem halben Jahr spielt die Mannschaft erfolgreich, wenn mit Rodri oder Fernandinho ein defensiver Mittelfeldspieler für Ordnung sorgt, ähnlich wie Kanté (der mit Abstand beste Spieler im Finale) gestern Abend bei Chelsea.
Aber ausgerechnet gestern verzichtet Guardiola darauf, der Mannschaft fehlt dadurch die nötige Balance und Sinnbild dafür war das Gegentor, wo die Mitte völlig offen war.
Marcel Reif pointierte es in der Vorbereitung auf das Finale immer mit seinem Satz. Wenn Pep Guardiola weiß, dass Thomas Tuchel weiß, dass Pep Guardiola weiß das Thomas Tuchel weiß, dann wird es schwer für Manchester.
Ich hatte auch schon mal zur Favoritenrolle in der Champions League gesagt.
Manchester City, wenn Sie es schaffen das eigene Spiel nicht zu 'verkopft' werden zu lassen. Denn manchmal tüftelt Pep an seiner Taktik so viel, dass die Mannschaft sich am Ende selbst schlägt.
Gestern war er zu 'verkopft' und ist damit zum wiederholten Male an sich selbst gescheitert.
Thomas Tuchel hingegen hat sein Meisterstück geliefert.
2019 Jürgen Klopp, 2020 Hansi Flick und 2021 Thomas Tuchel. Die deutschen Trainer sind ein Garant für den Champions League Triumph.