Vornweg muss ich sagen, dass ich die Entscheidung der TuS voll und ganz nachvollziehen kann und ein absoluter Befürworter bin!
Fakt ist: Die Integration der chinesischen U20 in die Regionalliga-Südwest ist ein erster Testlauf bzw. Türöffner, um den asiatischen Markt noch weiter zu erschließen. In jeder Sommerpause liest man von sogenannten “Chinareisen“ der großen Vereine, um die Marketingmaschine anzukurbeln. Dass der DFB irgendwann auf diesen Zug aufspringt, war klar.
Eines muss man sich hierbei vor Augen halten: In regelmäßigen Abständen liest man von Traditionsvereinen, die vor dem finanziellen Nichts stehen und ihren Spielbetrieb gerade so aufrechterhalten können. Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit (abseits unserer TuS) sind der KSV Hessen Kassel, der FSV Frankfurt, Eintracht Trier und der OCF (keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Während der DFB die Vereine mit sinnlosen Auflagen gängelt, laufen parallel Verhandlungen mit asiatischen Vertretern, die zum Ziel haben, den ganz großen Reibach zu machen. Der DFB macht sich die Taschen voll, während die Vereine mit 15 000 Euro abgespeist werden. Gleichzeitig spielen wir in einem perfiden Ligensystem, in dem der Meister nicht mal die Garantie hat, aufzusteigen. Anstatt die Regionalliga zu reformieren, hat der DFB nichts besseres zu tun, als in irgendwelchen Hinterzimmergesprächen komplett intransparent irgendwelche Asia-Pläne zu entwerfen und diese den Vereinen vorzusetzen.
Dadurch, dass die Vereine dem „China-Plan“ zustimmen, sägen sie sich den Ast ab, auf dem sie sitzen. Perspektivisch- und da muss man sich nichts vormachen- wird es so aussehen, dass nach diesem ersten Testlauf in der Regionalliga-Südwest immer mehr asiatische Vertreter in deutschen Ligen eingesetzt werden… Denn der Rubel rollt! Auf der Strecke bleiben dabei die kleineren Vereine, die jetzt mit 15 000 Euro „ruhig gestellt“ werden. Den Aufschrei, die besagten 15 000 Euro nicht anzunehmen, kann ich absolut nicht nachvollziehen und finde es relativ engstirnig und kurz gedacht. Ich erlaube mir, an dieser Stelle meinen Vorredner „treverer“ zu zitieren, der auf die Minuskulisse und die bestehenden Fixkosten für so ein Spiel hinwies.
Auf das, ebenfalls von ihm erwähnte, politische Statement durch die TuS bin stolz! Der DFB überspannt den Bogen maßlos und quetscht die Geldmaschine Fußball zu Lasten der Vereine immer weiter aus. Ich stehe voll und ganz dahinter, wenn die TuS Koblenz nicht weiter „Duckmäuschen“ spielen möchte und der Aufschrei der aktiven Fanszene ernstgenommen wird.
Um Harry Roedig zu zitieren: Wehret den Anfängen!
PS: an dieser Stelle kann ich den offenen Brief verschiedener Fanszenen an den DFB-Vize Zimmermann nur nochmal ans Herz legen:
http://www.faszination-fankurve.de/...B&folder=sites&site=news_detail&news_id=16077