Zur Sache: nehmen wir mal an, man würde versuchen, sich in die Haut vom Pette zu versetzen. Dann ist das wie bei dem Mathematiker Pascal, als der sich fragte, als kühler Kopp, wie er es mit der Religion halten sollte. Würde er gläubig, hätte er nix zu verlieren, aber im besten Fall den Himmel zu gewinnen. Wäre es damit nix, würde er halt auch nix verlieren. Also würde er bei dieser Wette auf den Glauben setzen.
So auch beim Pette: wenn er käme - setze auf Kopp - würde er nix groß riskieren, hätte aber viel zu gewinnen. Er käme wieder auf die Bühne, fände wieder regelmäßig in den Medien statt, käme zu beruflicher Praxisauffrischung, guter Laune, hätte wieder junge formbare Leute um sich, wieder regelmäßig Stress, was gut ist fürs Allgemeinbefinden Leistungsorientierter, dazu käme die Aussicht auf Erfolge, realistisch beim Verbandspokal, dadurch eventuell bei Regioerhalt DFB-Pokal im Sommer, große Bühne, Gegner am Oberwerth: Bayern München, Vorhang auf für Pette & Pep, ja, sowas könnte dabei herauskommen, Erfolg nicht ganz so wahrscheinlich in der Liga, aber wenn es klappte, folgte das pettemäßige Durchstarten, das kompettente Einflußnehmen, das langfristige Mitplanen, und das alles auch noch gegen Gage.
Käme er nicht - setze auf Zahl - hätte er keine Chance, was zu gewinnen, weil es nicht so aussieht, als würde ihm in absehbarer Zeit eine vergleichbar "attraktive" Betätigungsmöglichkeit angeboten. Er säße weiter zuhause und wüßte, daß Jahr für Jahr dutzende jüngerer Kollegen sich den Schein in Köln, in Hennef abholen, um auf den umschwärmten, keineswegs wachsenden Markt zu drängen; er wüßte, daß er als Mitfünfziger vielleicht die letzte große Chance verpaßt hätte, als Chef zu einem Club zurückzukehren, der ihn mit offenen Armen aufgenommen hätte, was ihm so allenfalls in Cottbus passieren würde.
Er hätte - bei Zahl - seinen Heimvorteil in Koblenz verschmäht, einen Start mit Rückenwind, denn zumindest bis Sommer 2015 hätte er sein Fortkommen wieder in den eigenen Händen gehabt. Eine Absage brächte so gesehen nicht nur die schwarze Null, eher schon eine tendenzielle Verschlechterung seiner Position, weil sich im Zirkus Fussi alles rumspricht. Dann hieße es im Beritt: Traut der Alte sich das nicht mehr zu? Ist der nicht mehr fit genug? Kann der sich sowas leisten? Auf was will der noch warten? Warum juckt den das nicht, der Szene zu zeigen, daß er es noch drauf hat, Fragen über Fragen, keine höhere Mathematik, aber eine Entscheidung, die bei Abwägung des pro und/oder contra "eigentlich" nur pro heißen könnte.
Schaun merr ma, wenn eine Absage käme, sollten wir denken, siehe Abwägung oben: dann wäre er auch nicht der richtige Pusher gewesen. Die TuS 2015 braucht einen Blücher, keinen Zauderer (wie den Fabius Cunctator; soviel Büldung muß sein, kann man google) !