Und sollte der derzeitige, das Denken, Nachdenken, Umdenken begünstigende Zustand andauern, wäre der Fussi tatsächlich auf lange Zeit nicht mehr der, der er zu unserer aller Entsetzen geworden ist.
Vor allem die den Sport für ihren kriminellen Umtriebe mißbrauchende Wett-Mafia bricht nun zusammen. Das ist eine der positiven Folgewirkungen der Pandemia, so gefährlich sie für alte Menschen ist. Dieser wuchtige Schienbeintritt der Natur, mag auch chinesische Lebensweise die Hauptursache sein, geht an keinem Kopf spurlos vorbei, es sei denn, dieser Kopf wäre aus Holz. Vor allem ist er ein deutliches Stopschild für Krämerseelen und romantische Spintisierer, die mit ihrer Forderung nach Niederlegung sämtlicher Grenzen, nach schrankenloser Mobilität uns die Suppe eingebrockt haben, die uns heute so mächtig im Magen liegt.
Eine weitere positive Folgewirkung könnte sein, daß dieser Fettgürtel aus Beratern, Schlaraffen, Dienstleistern und Abkassierern rund um die Profivereine abgeschmolzen wird, daß sich diese Schweinchen Schlaus, meist aus dem Dunstkreis der Verwandtschaft, Bekanntschaft der Macher, werden nach einer Beruftätigkeit umsehen müssen, die nicht nach "hochdotiertem Anwesenheitsplatz" riecht.
Manche Väter mit einem halben Dutzend Fussi-TV-Abos werden auf dem Sofa sitzen, im TV läuft nur "Lindenstrasse Folge 34 863" oder "Tatort" in Endlosschleife, und unser Abo-Fritze wundert sich: "Da laufen ja ne Frau und drei Kinder im Zimmer rum! Zu wem gehören denn die? Ach ja, da war doch mal sowas wie ein Familienleben." Und dann geht es mit der Ars hoch vom Sky-Divan und runter auf die Wiese mit nem echten Fußball und die Kinder kreischen vor Spaß.
Ach ja: Corona, witzig: hab im Kalender nachgesehen, ist ne christliche Heilige, eine syrische (!) Märtyrerin aus dem zweiten Jahrhundert n.Chr., watt et nit alles jit, aber jetzt simmer doch weit abjeschwoffe von der Liga! Jetzt werden wir alle getestet: kann es ein Leben ohne Fussi geben? Unsereiner befürchtet: ja. Aber wir alle wissen: es ist fast schon sowas wie sinnlos.