Hat zwar nicht direkt mit dem FCK zu tun, aber der Höness hat recht: das, was früher die SA- oder Sozi-Wärmestube mit Gratissuppe war, das ist heute das Stadion, die tägliche TV-Übertragungsration, das hat gesellschaftsbefriedende Wirkung, stiftet Kommunikation über den Fussi, vom Ortsverein bis zur Nati, das könnte man so sehen. Und wenn man sieht, was an Infrastruktur von Hückelhoven bis Porto Alegre durch Steuergelder geleistet wird, dann ist das doch schon so.
Der FCK 2014 spielt einfach ziemlich biederen Fußball, das reicht nicht für Liga 1. Der Kuntz, dem die TuS u.a. 4 Jahre zweite Liga verdankt, hat es sich gewiß anders vorgestellt; er wird nun nicht als der Erwecker in die Vereinsgeschichte eingehen, sondern als der Nachlaßverwalter einer großen Ära. Denn an die Ära Otto, mit dem Europa-Schlenker bis in die Jahre um 2000, wird der FCK strukturell so schnell nicht mehr rankommen. Auch hat man von großen Talenten aus dem Mythos Fröhnerhof für die Profitruppe eher wenig gehört, viel Wind, wenig Substanz, typisch Kuntz. Es wird dies den Lebensabend des Beckekurdi überschatten, wo nicht gar verdüstern, daß es abwärts geht. Der Fussi hat sich zuungunsten solcher Vereine verändert, Spiele wie FCK gegen Real wird es nie mehr geben, soweit hängt sich der Knalla mal aus dem Fenster.
Vielleicht reicht es durch die Unzulänglichkeiten anderer Vereine heuer noch zum dritten Platz, dann aber ist Endstation in Stuttgart, Hamburg, Hannover oder Nürnberg. Es führt kein Weg hoch, der FCK muß sich, habe es schon mal geschrieben, neu erfinden. Für eine so kleine Stadt ist es ein immer noch großer Verein, zweite oder dritte Liga, das ist doch auch was. Gucke Du Rotweiß Essen! Riesenstadt und Mittelfeld vierte Liga. Gucke Aachen, Duisburg, Leipzig, Dresden, Magdeburg, Würzburg, Kassel, Münster, Frankfurt an der Oder, Wuppertal, Jena, Kiel, Wattenscheid, Schweinfurt - alles große Städte, die der FCK immer noch überragt. Man muß auch mal dankbar sein für das, was war und noch ist.