Das hat schon was: der angloamerikanische Weg des weltumspannenden Geld- und Kaufmannswesens siegt sogar über das tausendjährige arabische Stammesdenken: 2021 will auch der Scheich, der Imam, der Säbelträger im schneeweißen Burnus "im Westen" - zumindest als juristischer Eigentümer und mit der personellen Staffage seiner Dynastie - "dabeisein". Die Kontrast-Aufführung dazu bot in der Rückschau z.B. die DDR, wo man relativ zügig Vereine aus der wilhelminischen bzw. weimarianischen Epoche aufgelöst hatte, um sie - zumeist industrieellen Betrieben angegliedert - im Rahmen der sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft neu zu gründen: daher rühren heutzutage technologisch altbacken anmutende Namensgebungen wie "Stahl", "Lokomotive", "Dynamo", "Wismut" oder "Chemie" - allerdings verhält es sich 2021 hinsichtlich "Borussia", "Preußen", "Tasmania" oder "Alemannia" nicht anders.
Im Vorausblick spricht viel dafür, daß es generell zu einer eindeutigen Zweiteilung des gesamten Sportwesens kommen wird: hier ein riesiger Pool amateurhaft als Freizeitvergnügen oder zur Gesundheitsvorsorge betriebener Aktivitäten und dort aus wirtschaftlichem Interesse betriebene Profit-Sport der "Profis" mit den vier Markt-Segmenten TV- bzw. Stream-Entertainment, Wettindustrie, Werbewirtschaft und dazu die Ausrüster-Oligopole der diversen Sportarten.
Einen Sonderfall stellt das aus vorrangig staats-politischem Interesse betriebene Renommiergehabe dar; das von ihm geförderte, strategisch organisierte Produzieren "eigener" Rekorde, Siege und Bestplatzierungen dient ihm - im "Ranking" des "internationalen Medaillenspiegels" - als Mittel zur Prestige-Steigerung.