Originellerweise soll es hier mal um einen "Ehemaligen" gehen, der nicht als Spieler unterwegs war, der aber oft auf bzw. neben dem Geläuf stand, um dort zu agieren, der etwas täppisch wirkte, meist mit mürrisch bis mißmutig wirkendem Mienenspiel, so daß schon gelegentliches Schmunzeln wie ein Ausbruch des Frohsinns wirkte.
Als Unternehmer in reifem Alter erst zu 1911 gestoßen, fand er dort relativ schnell an etwas Gefallen, über das wir Außenstehenden nur Spekulationen anstellen können. Jedenfalls bestärkte er die TuS in ihrem falschen Schuldenkurs, seine Vorstands-Kollegen lebten gewiß in dem Glauben, daß alles, was man an dubios Finanziertem anstellte, letztendlich vom großen Zampano würde ausgebügelt werden. Und er ließ die TuS in diesem Glauben, gab Summen, Darlehen, nährte Illusionen, stapelte Miese und sportliche Mißerfolge.
Dann kam seine große Stunde: Aufstieg aus der OL, unter Herbergsvater und Männerfreund Sander umgehend in die Regio zurück, die Fans jubelten auch ihm zu, seine größte und glücklichste Stunde bei der TuS. Er hatte auf weitere Geldgeber gehofft, die kamen nicht und er blieb, wie er in einem gelegentlichen Gespräch der Latte klagte - "der Alleinunterhalter". Es wuchsen die Ausgaben, die Einnahmen wuchsen nicht mit, es kamen Schnitte, Verluste, der Spaß an der TuS verwandelte sich in eine große Last, mit der er weder wirtschaftlich, noch seelisch umzugehen vermochte. Ob es deshalb auch im persönlich-familiären Umfeld kriselte, kann man nur vermuten, oft gibt solcher Druck den Ausschlag.
Jedenfalls wurde die Notbremse gezogen, Schuldige fanden sich "im Verein", ohne daß Namen fielen, eher wurde es ein sang- und klangloser Abschied, wobei ihn verbitterte, daß "keiner ihm eine Träne nachweinte", obschon er fast eine Million gegeben hatte. Ein Zocker hätte mit der Schulter gezuckt und wäre grinsend zur Tür hinaus. Der betreffende Ehemalige aber ist nicht aus solchem Holz geschnitzt, er konnte den Mißerfolg, die Vereinzelung, die Distanz der Kollegen, die mangelnde Fan-Nähe, manchen Spott gar, nicht verwinden und schied umdüstert.
Und sucht seitdem nach seinem in Verlust geratenen inneren Gleichgewicht, gibt dem Verein die Schuld, den Umständen, den Spielern, Trainern, unsolidarischen Unternehmerkollegen, den Intrigen seiner Mitvorständler, nun dem Insoverwalter und auch schon dem "Vertreter des Gerichts". FL gegen den Rest der Welt. Läge unser Wohl oder Wehe allein in seinen Händen, wäre affektiv Ende im Gelände und das noch heute. Da er wirtschaftlich noch auf ein paar Prozente spekuliert, ist alles, was er sagt, taktisch motiviert; sollte er aber in 6 Monaten nach wie vor auf seiner destruktiven Linie verharren, könnte der Rat, einen erfahrenen Seelendokter aufzusuchen, nicht völlig abwegig sein.
Der Versuch, Genugtuung "da draussen" zu finden, ist angesichts der Sachlage zum scheitern verurteilt; der Ehemalige hat nur dann eine Chance, mit sich selbst Frieden zu machen, wenn er all das, was ihm - durch eigenes Zutun - zugestoßen ist, mit fachkundiger Hilfe in seinem Inneren verarbeitet. Er kann niemanden zwingen, seine Sicht der Dinge zu teilen, um sein vormaliges Spielzeug zu zertrümmern.
Diese Macht hat er nicht: das kann schmerzen, das kann zermürben, zumal wenn man es mit dem schillernden Begriff der Gerechtigkeit zusammen denkt. Nun hat das Recht das Wort. Was der eine oder die andere als "Gerechtigkeit" fühlt, empfindet, beurteilt, das ist subjektiv, ist innere Lage, nach der die Welt "da draussen" sich nicht richtet. Vor allem mit sich selbst und seinen rätselhaft anmutenden Handlungsweisen sollte der Betreffende Frieden schließen, woanders wird er ihn nicht finden.