In Corona-Zeiten ist es schwierig, die Lage einzuschätzen; es geht darum, gemeinsam die derzeitigen Bedrohungen auszupendeln, um danach in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Daher sind sportliche Träumereien nicht zielführend. Wir tun gut daran, ohne uns unter Druck zu setzen, eine junge OL-Truppe stabil zu halten, die oben mitspielt. Wobei jeder den Ehrgeiz haben sollte, mehr zu erreichen als den status quo. Eine solche Truppe sollte etliche Jahre zusammenbleiben, wachsen, eine Einheit werden.
Könnte selbst gut damit leben, was andere machen, muß uns nicht groß interessieren, wir machen das, was wir uns seriös leisten können. Es ist keine sportliche Ambition denkbar, die es wert wäre, die Existenz von 1911 zu riskieren. Es ist ein großes Glück für den Verein, daß die geerdete, junge und doch schon leidvoll-erfahrene Vereinsführung das so sieht.
Bis 1911 wieder das sportliche Maß der Dinge vor Ort sein wird, kann es einige Jahre dauern; davon sollte sich niemand erschrecken lassen, die Substanz, auf der 1911 aufruht, ist stabil und ein großes Pfund. 1911 muß in eine Zukunft gehen, wo jeder und jede sich mitgenommen fühlen kann und aus der Freude am Verein und seinem Sport Kraft ziehen kann für das allgemeine Leben. So mutt datt, alles andere, wir kennen es nur allzu gut, ist Hokuspokus, Kulissenschieberei, von der niemand nachhaltig was hat.
Wir sollten auch nicht um jeden Preis hinter Etat-Steigerungen herhecheln, nach Neuem, nach anderen Spielklassen schielen, wir sollten mit dem leben, was hier und heute angesagt ist und alle dazu beitragen, daß das, was ist, bleibt und nachhaltig ausgebaut werden kann. Unvernünftiger Ehrgeiz führt zu nichts, wir brauchen einen entsprechenden Mentalitätswandel, und der macht sich erfreulicherweise schon bei den allermeisten bemerkbar, die es mit 1911 halten.