(...) Eine normale Verbandsreaktion wäre, den Verein für ein Jahr komplett aus dem Spielbetrieb zu nehmen, damot vor allem die Kulisse zu Umgangsformen zurückfinden kann, wie sie unter zivilisierten Leuten und vor allem fairen Sportsleuten üblich sind.
Auch das Spiel gegen die Arminia fand unter teilweise irregulären Bedingungen statt; unser Ex Müller sagte im Gespräch nach dem Spiel, daß man sie aus dem Rhythmus gebracht hat und Dresden besser aus der Unterbrechung rausgekommen war. Zum Glück hat die wackere Arminia datt Dingen noch gebogen, ein echter Krimi. Der arme Nobby Meier war so fertig mit de Nirve, der kam erst nach einer Stunde zu den Journalisten.
Schön, daß es so ausgegangen ist; die dritte Liga wird jetzt schon zittern und bangen, wie der Spielbetrieb ab Sommer mit diesem Krawallanhang laufen soll. Womöglich wird die Bundespolizei Rollkommandos abstellen müssen, die den schwarzgelben Raketenwerfern samstags hinterherreisen. Der Hauptgrund für diese Malaise ist natürlich, daß in und um Dresden rum dem Aufkommen einer solchen Monsterszene jahrelang tatenlos zugesehen wurde, nun hat man diesen nicht mehr steuerbaren Tross und es wäre am besten, den dadurch zu zerstreuen, daß man den Verein ganz oder zumindest zeitweilig vom Betrieb dispensiert. Juristen haben bislang noch für alles in der Welt eine gesetzliche Rechtfertigung gefunden. Kann man machen, wenn man bloß will. Da tanzt einer dem Verband auf der Nase herum und das schon lange.
(...)