Ist doch enorm, wie man als Urfan quasi nervlich mit dem Vereinsche verquickt ist! An 10.2. hatte man rein aus Daffke, wahrscheinlich auf ein Ziehen in den Eiern hin, hier angefragt, was mit dem Rucksack wäre, und kaum war der Post raus, kam jetzt die Sitzung mit Ergebnis. Da kamma ma sehn, wie man doch fast schon unbewußt gefühlsmäßig mit dem Vereinsche tickt, kamma sich nur noch wundern drüber.
Also: Schnitt rausverhandelt, nach vier Jahren Karenz, denn sowas geht nie rapido, da muß ne Zeitlang vergehn, bis sich alle Beteiligten berappelt haben, wie auch immer. Es ist wohl ein Glück, daß der Verein von Mitgliedern durch die Wüste geführt wurde und wird, die als Unternehmer, als Wirtschaftsprofessor, als Jurist unterwegs sind, die Glas & Fensterkitt kennen und wissen, auf was sie sich da eingelassen haben. Dafür vielen Dank, das ist man als Fan allen schuldig, die sich reinhängen.
In dieser Stunde, in dieser Lage gibt es nur eins: bedingungsloses JA zu dem, was passiert. Denn so wie es derzeit aussieht, haben alle, auch der Knalla, daneben gelegen, die sich für den Weg Insolvenz stark gemacht haben. Der Retter-Truppe wäre es also gelungen, das Schiff wieder flott zu machen - ohne, wie fast überall in vergleichbaren Fällen, die Hand zu heben. Wer hätte das für möglich gehalten? Sogar der Stadtrat hat sich positiv bewegt, und wer weiß, was vor allem kommunal zwischen Parteien, in von ihnen besetzten Gremien, abgeht, der weiß, daß hier durch Rettertruppe Immenses geleistet worden sein muß an Überzeugungs- und Vermittlungsarbeit. Zumal es galt und gilt, verbrannte Erde neu zu begrünen....Manches ist in der RZ angedeutet und wer zwischen den Zeilen lesen kann, kann erahnen, was da an Frustverarbeitung, Taktik, Durchhaltevermögen und ergebnisorientierter Zielstrebigkeit mobilisiert werden mußte und muß, ohne daß wer dafür vor der Hand "belohnt" würde, im Gegenteil: alles, was derzeit als TuS Koblenz passiert, wird zu großen Teilen von denen "bezuschußt", die als Dauer-Sanis Dienst tun. Das ist strapaziöser Idealismus pur, sowas halten nur Lokalpatrioten durch. Davon sollte es vor Ort in Zukunft ein paar mehr geben, hoffen wir, daß das gute Beispiel ansteckend wirkt. Das komplette Auftreten der Verantwortlichen strahlt endlich wirtschaftliche Kompetenz und bodenständige Seriosität aus, tadellos. Auch dafür: ganz herzlichen Dank allen gerade der armen TuS die Treue haltenden Aktivposten!
Was auch immer die kommende Zeit 2014 bringen wird: die Vermeidung der Insolvenz, der Fortgang des Gesundungsprozesses, das sind elementare Erfolge, die Basis dafür, daß weiteres überhaupt möglich werden kann. Vor allem imagemäßig ist die jetzt gelungene Lösung optimal, man hat skeptischen Beobachtern bewiesen, daß man was bewegt kriegt; das Sportliche bis Mai tritt demgegenüber fast schon in den Hintergrund, klar, Siege sollten schon noch ein paar her, Aufwärtstrend ist immer gut, wenn man beeindrucken und ansteckend wirken möchte. Lizenzantrag für Liga 3 muß nicht sein, anderes ist wichtiger, vor allem muß die Rundum-Mangelwirtschaft auf allen Ebenen gelindert werden, das Fernziel "Die Erste hoch!" sollte die TuS als Ansporn generell beseelen, aber wichtiger wäre, meines unwesentlichen Erachtens, das ganze Geschehen auf solidere Beine zu kriegen. Dazu potente durchhaltefähige Freunde in Stadt und Region zu gewinnen, darauf kommt nun alles an. Nur noch vorwärts denken, proaktiv ist die Parole. Das Glas ist halbvoll.