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Lattenknalla2
Gast
Es war damals eine völkerwanderungsartige Wallfahrt nach Kreuznach, im Bus, der Bahn, im Sammeltransport, in mit sechs Personen überfüllten PKWs. Oma Grete hatte auf ihrer Pfaff ein riesige Fahne in blau und schwarz nähen müssen, die Kumpels hatten drei enorm durchdringende Signalhörner angeschafft, wie man sie von den Gleisarbeitern der Bahn kennt. Die Entscheidungsschlacht auf der Wiese wogte zwischen Pirmasens und den Unsrigen hin und her, der Ausgang war ungewiß, die Kulisse ging total mit, ein für damalige, unorganisierte Verhältnisse enormer Roar lag über dem picke packe vollen Stadion. Mit hektisch geröteten Wangen, heiser gebrüllter Stimme, rasendem Puls fieberte man mit, bei jeder Grätsche, jedem Torschuß, bis heute unvergessliche Stunden waren das, auf der Festplatte eingebrannt allen, die seinerzeit dabei waren, vor allem, weil man als junger Kerl "sowas" zum ersten Mal erleben durfte.
Für uns Jungspunde aus den C-, B- und A-Jugenden war das alles Exstase pur, die Heimfahrt ein einziger Siegestaumel. Am andern Tag wurden alle Schulhefte vollgekritzelt mit den Namen unserer Helden: Baitzel, Hölzenbein, Rappsilber, Jaworski, Funke, Stracke, Vogtmann, Sondermann, Taubenmann, ein wahres Männergewimmel und im Kasten der Krätschmer. Wenn wir danach untereinander Fußball spielten, wurden Situationen "aus Kreuznach" nachgestellt, jeder wollte Knipser Funke oder "der Hölz" sein.
Unser aller TuS kann den Fanatik arg leiden lassen, so wie jüngst in Immendorf, aber sie hat uns auch schon ekstatische Jubelstunden geschenkt, wo alles vor Begeisterung und Freude außer Rand und Band geriet. Das alles kann nur begreifen, wer sich diesem Sport, seinem Verein, zu 100% verschrieben hat. Durch dick und dünn, bei Sieg oder Niederlage, jawoll: es ist total irrational, aber das eben gibt doch erst die Würze ins Leben - im Sport wie auch sonst.
(Foto zeigt unsere Helden im Berliner Olympiastadion bei ihrem dortigen Aufstiegsspiel im Sommer 1968.)
Für uns Jungspunde aus den C-, B- und A-Jugenden war das alles Exstase pur, die Heimfahrt ein einziger Siegestaumel. Am andern Tag wurden alle Schulhefte vollgekritzelt mit den Namen unserer Helden: Baitzel, Hölzenbein, Rappsilber, Jaworski, Funke, Stracke, Vogtmann, Sondermann, Taubenmann, ein wahres Männergewimmel und im Kasten der Krätschmer. Wenn wir danach untereinander Fußball spielten, wurden Situationen "aus Kreuznach" nachgestellt, jeder wollte Knipser Funke oder "der Hölz" sein.
Unser aller TuS kann den Fanatik arg leiden lassen, so wie jüngst in Immendorf, aber sie hat uns auch schon ekstatische Jubelstunden geschenkt, wo alles vor Begeisterung und Freude außer Rand und Band geriet. Das alles kann nur begreifen, wer sich diesem Sport, seinem Verein, zu 100% verschrieben hat. Durch dick und dünn, bei Sieg oder Niederlage, jawoll: es ist total irrational, aber das eben gibt doch erst die Würze ins Leben - im Sport wie auch sonst.
(Foto zeigt unsere Helden im Berliner Olympiastadion bei ihrem dortigen Aufstiegsspiel im Sommer 1968.)