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TuS Koblenz Archiv

@ Doc & Nobby: Danke, sehr interessant!
 
Für die Jungs vom TuS-Archiv aus meinem Privatarchiv.
Leider ist mein MuFuDru über den Jordan gegangen, so daß ich es nicht einscannen konnte.
Quellenangabe selbstverständlich anbei.
Beide Artikel sind nicht sehr erfreulich, aber sie gehören halt auch zur Chronistenpflicht.

"Treue um Treue
TOTO


In der "Alten Brauerei" zu Koblenz-Neuendorf fanden sich Vorstand und Mitglieder der "Turn- und Spielvereinigung (TuS) Neuendorf" unlängst zu einer Jubelstunde zusammen: Sie feierten das glückliche Come-back ihrer Fußballmannschaft - der in Koblenz führenden Fußballgarde - in die südwestdeutsche Oberliga und benutzten die Gelegenheit, ihrem "TuS"-Vorsitzenden, dem einstigen rheinland-pfälzischen Totodirektor Robert Weinand, 49, demonstrativ "Treue um Treue" zu schwören.

Freilich war es zu dieser Stunde schon zweifelhaft, ob der prominente Vorsitzende, ein Duzfreund des rheinlandpfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier, der "TuS"-Familie noch lange erhalten bleiben wird. Vereinsboß Weinand ist nämlich dabei, sich andernorts nach einem neuen Zivilberuf umzusehen.

Für 3 000 Mark Monatsgehalt und eine garantierte Abfindung von 60 000 Mark zur Altersversorgung sitzt seit einigen Wochen der 55jährige Fahrradgroßhändler Friedrich-Wilhelm Weiler aus Oberwesel auf Weinands einstigem Direktorensessel im Hause der Koblenzer "Sport-Toto GmbH Rheinland-Pfalz": Der Verwaltungsrat der Gesellschaft hatte Weinand entlassen, nachdem gegen den zunächst ins Ausland abgerückten Totochef Ende März ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, der Untreue und der Erpressung eröffnet worden war (SPIEGEL 14 und 16/1960).

Die Koblenzer Staatsanwaltschaft untersucht zur Zeit noch, wohin die Summen geflossen sind, die Weinand während seiner Amtszeit als Toto-Direktor von einigen Toto-Einnehmern privatim kassierte, in welchem Umfang er Nebeneinnahmen nicht verbuchte und welche Gelder er für jenen Verein locker machte, der ihm jetzt die Treue schwor: den "TuS Neuendorf".

Da jedoch manche der ihm zur Last gelegten Delikte inzwischen verjährt sind, errechnet sich Weinand reelle Chancen, bei dem bevorstehenden Prozeß glimpflich davonzukommen. So ist der ehemalige Totoboß schon wieder dabei, Pläne für die Zukunft zu schmieden: Er will den passionierten bundesdeutschen Dauertippern in absehbarer Zeit eine neue Art von Wochenendbeschäftigung offerieren.

Koblenz nimmt auf dem Tip-Sektor eine führende Stellung ein. Die Werbekaufleute Jupp Mönch und Toni Saftig aus Koblenz, deren Geschäftsbeziehungen zu Totoleiter Weinand ebenfalls-Gegenstand der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Toto-Weinand sind, veranstalteten im vergangenen Jahr mit ihrer Koblenzer "Bilder-Tip GmbH" in der Hamburger Funkzeitschrift "Hör zu!" und in der "Bild"-Zeitung allwöchentlich einen "Bilder-Tip", bei dem orakelhaft zusammengestellte Abbildungen gedeutet werden mußten und mit viel Glück gegen bare Münze fünfstellige Markbeträge gewonnen werden konnten (SPIEGEL 1/2 - 1960).

Anfang dieses Jahres mußten Mönch und Saftig ihr gewinnbringendes Bilderspiel abbrechen, weil die Koblenzer Staatsanwaltschaft gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der unerlaubten Veranstaltung einer öffentlichen Lotterie einleitete.

Glücks-Experte Weinand indes hat ein Spiel ausgeheckt, das in seinen technischen Finessen gegen richterliche Querschüsse gefeit und dennoch für breite Massen attraktiv sein soll: den Warenhaus-Tip.

Bei diesem Spiel soll nicht das Glück, sondern die Verstandesleistung der Teilnehmer entscheidend sein. Zudem soll ein Versandhaus als Veranstalter auftreten und garantieren, daß es keine Verlierer gibt: Die "Einsätze", werden den Mitgliedern nach Weinands Plan von dem Versandhaus auf einem Sonderkonto gutgeschrieben.

Jeweils am Ende des Jahres kann der Teilnehmer - durch eifrige Benutzung des Versandhaus-Katalogs - freizügig über sein Konto verfügen. Aus den Zinsen, die im Laufe des Jahres für die vorübergehend festgefrorenen Gelder auflaufen, und aus dem firmeneigenen Werbefonds soll das Versandhaus dann die allwöchentlich auszuwerfenden Gewinne finanzieren: Kühlschränke, Waschmaschinen und komplette Wohnungseinrichtungen.

Robert Weinand hat sein Schlafzimmer-Spiel auch schon an den Mann gebracht: Das Frankfurter Versandhaus Neckermann, das mit Weinand zur Zeit über dessen Warenhaus-Tip verhandelt, will den einstigen Totochef engagieren, falls er das laufende Koblenzer Verfahren leidlich übersteht.

Spielmann Weinand

Zuflucht bei Neckermann?

(Quelle: DER SPIEGEL 28/1960, 06.07.1960)






"Der SPIEGEL berichtete ...

... in Nr. 14/1960 BUNDESLÄNDER - RHEINLAND-PFALZ-TOTO und Nr. 15/ 1960 RÜCKSPIEGEL über den Altmeier -Freund und Toto-König von Rheinland -Pfalz, Robert Weinand, der sich nach Zeugenaussagen von den Toto-Einnehmern privatim Geld zustecken ließ. Vor seiner Toto-Zeit hatte Weinand in den ersten Nachkriegsjahren-als Leiter des Koblenzer Wirtschafts- und Ernährungsamts fungiert und dabei dem Fußball-Altnationalen Jupp Gauchel Schuh- und Hemden-Bezugsscheine für den Koblenzer Vorort-Verein "Turn- und Spielvereinigung (TuS) Neuendorf" verschafft. 1948 machten die Neuendorfer den Bezugsschein-Gewaltigen zu ihrem Vereinsvorsitzenden. Im Zuge von Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung gegen Weinand wurde auch der einstige "TuS Neuendorf"-Spieler, der Toto-Einnehmer Bab Hilgert, aufs Finanzamt und ins Amtsgericht bestellt. Er gab bei der Vernehmung zu, gleichfalls an Weinand Gelder gezahlt zu haben. Nach Erscheinen des SPIEGEL-Artikels dehnte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen Weinand auf den Verdacht der Nötigung aus. Weinand wurde als Geschäftsführer der Sport-Toto GmbH abberufen.

- Hilgert beging Selbstmord, indem er sich in Koblenz vor einen Zug warf. Weinand, den ein Haftbefehl nicht mehr erreichte - er hatte Koblenz verlassen ("Ich habe offiziell als Beauftragter aller deutschen Toto-Gesellschaften in Tarent in Süditalien einen Vortrag über die Bildung einer europäischen Fußball-Wette gehalten") -, gab in einem aus Luxemburg geführten Telephongespräch mit der Deutschen Presse -Agentur dem Neuendorf-Trainer Jupp Gauchel die Schuld am Selbstmord Hilgerts. Hilgert sei durch Gauchel zum Meineid genötigt worden. Ihm, Weinand, habe Hilgert nach seiner ersten Vernehmung durch die Steuerfahndung weinend gestanden, mehrere unwahre Angaben gemacht zu haben, um seine Koblenzer Toto-Annahmestelle nicht zu verlieren. Gauchel, der Inhaber der Toto-Fernwettstelle "Rhein" ist, habe Hilgert den Verlust der Annahmestelle angedroht, falls er nicht im Sinne Gauchels aussage."

(Quelle: DER SPIEGEL 18/1960, 27.04.1960)


Anmerkung meinerseits:
Die Aussagen über den Suizid "Bab" Hilgerts sind hanebüchener Unsinn und entbehren jedweder Grundlage.
Wer sich einmal mit noch lebenden Zeitzeugen unterhält erfährt den wahren Grund.
Dieses Thema möchte ich nicht in der Öffentlichkeit erörtern.
Falls Interesse seitens des TuS-Archivs an der Thematik bestehen sollte, so bitte PN an mich.
 
@TuSNobby
:passt:Super!
 
Man erfährt über Rudi immer mal was Neues. Rudi wäre, glaubt man dem "Kicker" vom 14. März 1974, fast mal bei den "Königlichen gelandet.

1974.03.14 - 23_0001.jpg

Wobei, wer Rudi kennt, kann das fast nicht glauben. Wenn das damals wirklich angestanden hätte dann würde das normalerweise bei jedem seiner Auftritte auch ein Thema sein. - Aber eine schöne Schlagzeile ist es trotzdem.
 
Wer hat Interesse an Fußballbüchern, WM Büchern, TuS Programmen.

Ich bin meinen Bestand am sortieren und will diesen verkleinern weil er halt zu viel Platz wegnimmt. Wer so etwas braucht bitte melden. Die TuS Programme sind von den Heimspielen aus der Zweiten Liga, Ditten Liga und der letzten Regionalligasaison vor dem Zweitliga Aufstieg.
 
Heut ist ein geiler Tag.

Erst habe ich heute die Spielzeit 1937/38 mit Endergebnissen auffüllen können und kann somit vermelden das ich alle Punktspielergebnisse der TuS seit 1925, also die letzten neunzig Jahre, bis auf die Saison 1934/35 komplett habe.

Das zweite, und das ist noch geiler, Der Gründungstag der TuS bzw. des FV 1911

Nicht der 1. August 1911, auch nicht der 15.August,

ne der 08.Juni 1911 ist der Geburtstag des Neuendorfer Fußballvereins im Jahre 1911

Ich habe heute einen Artikel überreicht bekommen vom 31.Mai 1936. Dort steht genau dieses Datum als Geburtstag.

Geil endlich einmal ein wichtiger Geburtstag der in den Sommer fällt und den man schön an einem Bierbrunnen feiern kann.
 
Ist das Fakt mit dem Gründungsdatum Tom? brauch noch Vorlagen für meine Tattooerweiterung!
 
Ich druck Dir den Artikel aus. Dann kannst Du das selbst entscheiden ob Du das auch als Gründungsdatum annimmst.
 
Kannst du das vielleicht mal hier einstellen ?
 
Heut ist ein geiler Tag.

Erst habe ich heute die Spielzeit 1937/38 mit Endergebnissen auffüllen können und kann somit vermelden das ich alle Punktspielergebnisse der TuS seit 1925, also die letzten neunzig Jahre, bis auf die Saison 1934/35 komplett habe.

Das zweite, und das ist noch geiler, Der Gründungstag der TuS bzw. des FV 1911

Nicht der 1. August 1911, auch nicht der 15.August,

ne der 08.Juni 1911 ist der Geburtstag des Neuendorfer Fußballvereins im Jahre 1911

Ich habe heute einen Artikel überreicht bekommen vom 31.Mai 1936. Dort steht genau dieses Datum als Geburtstag.

Geil endlich einmal ein wichtiger Geburtstag der in den Sommer fällt und den man schön an einem Bierbrunnen feiern kann.

Vielleicht sollte man diese wichtige Info auch an die zuständigen Personen im Vorstand weiter geben....
 
Der Bericht stand im Koblenzer Generalanzeiger am 31.Mai 1936 - hoffentlich ist er lesbar. Ansonsten schickt mir, wer ihn lesen will, eine PN mit emali Adresse dann schick ich ihn auf dem Weg rüber

Koblenzer General-Anzeiger vom 30.05.1936_2.jpg
 
Danke Tom ! :passt:
 
Kann das mal einer übersetzen, ich fang beim lesen schon an zu schielen:18:

Danke Tom!
 
Nun ist auch die Aufstiegssaison 1934-35 fast komplett mit den Ergebnissen. Der Koblenzer Generalanzeiger ist da ein wichtiger Infogeber geworden.

Und noch eine wichtige Meldung aus dieser Zeit.


Die Zahl der Geschlechtserkrankungen ist in Koblenz im Jahr 1934 um fast 50 Prozent gesunken.

1927 wurden noch 70 Erkrankte gezählt, 1934 waren es nur noch 38.
 
Was man in diesen Jahren so alles in der Zeitung findet.

Wilhelm Ruhm (28 Jahre) aus Rhens wurde, so meldet es der General Anzeiger am 29.August, für fünf Monate in den Bau geschickt.

Anklage war ein würdeloses Verhalten. !

Er hatte mit einem polnischen Kriegsgefangenen zwei Wirtshäuser aufgesucht und mit dem Polen mehrere Gläser Wein getrunken und diese dann, auch für den Gefangenen) auch noch bezahlt.
Er wurde vor Ort verhaftet und eben dem Schnellrichter vorgeführt der hin dafür 5 Monate, bei sofortigem Haftantritt) in den Bau schickte.
 
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