Also: der Knalla und der Robbi waren schon früh vor Ort und gingen die historische Route hoch zum Bersch, Rhönstrasse, Bieberer Straße, dann schon am Stadion. Sehr propper für einen Verein unter dieser Bedingungen. Aber man weiß ja: auch die Kickers ächzen unter der Last und man fragt sich, wovon die die "Profi-Abteilung" bezahlen. Mysteriös wie in vielen ähnlichen Fällen. Dann Richtung Westtribüne, Gästeecke, Vollvergitterung und viel Staatsmacht. Wahrscheinlich gilt ein Spiel gegen die TuS mittlerweile überall in der Liga als Risikospiel. Karten gekauft und sich wieder mal gewundert, daß man in der vierten (4.) (!) Liga zwanzig Mark (Rückgriff mag erlaubt sein, um die Dimension mal richtig auszuleuchten) für einen Gästesteher zahlt, mit dem Robbi zusammen also vierzig Mark hinblättern muß, ohne Anfahrtskosten gerechnet, um einem Vorweihnachts-Kick im Niemandsland der Tabelle beiwohnen zu dürfen.
Na ja, jedenfalls war ich im Leben noch niemals so massiv bewacht wie in diesen zwei Stunden, man konnte sich als Promi fühlen, Rundum-Security. Und im Block, den in solchen Massen, mit einer so geilen Choreo, die derzeitige Truppe einfach nicht verdient hat, muß man mal so sagen dürfen, im Block war auch jede Menge Knüppelgarde angesagt, so noch nie erlebt. Die sind ohne Grund dann nach und nach immer weiter in den Block "eingesickert", das ist wohl hessisch special, um auch so nah ranzukommen, daß sich irgendwann mal irgendeiner provoziert fühlt, nervös wird und man aktiv werden kann. So kam es dann auch, zwar in Maßen, aber wenn das Deskalation sein soll, dann war Rommel ein Pazifist.
Na ja, was soll man zum "Spiel" noch groß schreiben? Habe mich rausgehalten bis heute, um kein Scherbengericht abzuliefern. Im Sommer das war schon arg, aber der zweite "Versuch" gegen die Kickers, wahrlich keine Truppe, die man fürchten muß, man besehe sich mal deren mickrige Heimbilanz, dieser Versuch war das Allerletzte. Manche haben das Schlechteste abgeliefert, was man von denen je im TuS-Trikot gesehen hat. Es war wie im Sommer, zu Beginn wußten alle Beteiligten auf der Wiese und daneben, nicht, was man davon zu halten hatte. Dann aber rieben sich die Kickers, auf der Wiese und daneben, die Augen, wie die Koblenzer wieder mit sich umspringen ließen. Damit hätte auch bei den Kickers niemand gerechnet. Sogar der Support war eher verhalten, bis die gemerkt hatten, daß da Fuchs und Hase gespielt wurde. Bloß daß die Hasen nicht nur keinen Mumm hatten, sondern auch Bleifüße. Den mangelnden Einsatz, die nicht vorhandene Laufbereitschaft, den fehlenden Biß, das kann man nicht einfach abhaken, das ist ne Charakterfrage. Mit diesem Personal ist es völlig illusorisch, jemals was anzupeilen, das tabellarisch auch nur einstellig wäre. Sollte freilich der extrem unerfreuliche Rückrunden-"Effekt" der Sandersaison sich schon jetzt vorankündigen, wie der Post vom Wäller nahelegt, dürften diese Darbietungen eventuell zur Norm werden. Schöner wäre anders, in jeder Hinsicht...