QUOTE=Benni;11158]
Heute ist er 100 Tage im Amt! Ein kurzer Blick zurück.
Eine, unter dem Strich, durchweg positive Bilanz würde ich sagen.
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Mein Fazit, hier direkt zu lesen:
Als vor mehr als 100 Tagen der alter Trainer Neustädter gehen musste, war ich wohl genauso überrascht wie die allermeisten der hier mitlesenden TuS-Fans. Schließlich war es Neustädter, der nach dem Rausschmiß von Dämgen einige Erfolge in der Saison 2012/2013 zu verzeichnen hatte. Zeitweise konnten die TuS-Fans gar von einem möglichen Aufstieg träumen. Gleichzeitig begann aber mit den ersten Niederlagen der Anfang vom Ende des Trainers; zuerst schleichend, dann immer deutlicher drängte es an die Oberfläche: Unzufriedene Spieler, rauer Umgangston schien sich in den Katakomben des Stadions eingenistet zu haben.
Die Folge: Die TuS, die als Saisonziel einen Platz in den Top 5 angekündigt hatte, dümpelte am Ende der Tabelle. Die Stimmung schien im Keller, die Fans waren ratlos. Viele, die ein Faible dafür hatten, dass ein Trainer hart sein müsse und die Spieler gefälligst Eier in der Hose haben müssten, an denen sie sich aus dem eigenen Schlamassel rausziehen sollten, sinnierten nachdenkerisch über die Generation Gentner und deren Unfähigkeit, das eigene Schicksal zu biegen.
Schon vergessen? War man nicht stolz darauf, eine Elf der Azubis, Studenten und Sprachschüler zu haben, die sich gegen abgewichtse Halbprofis in anderen Teams durchsetzen sollten? Nicht berücksichtigt, dass man eine Elf mit Schülern und Studenten nicht wie eine Elf bestehend aus Maurern, Dachdeckern und Kesselflickern führen kann?
Hat man eine Schüler- und Studentenelf, dann muß man diese auch so führen, wie es ihre Vorbildung erfordert: Überzeugen und ermuntern. Hat man eine Elf aus Maurern und Dachdeckern, dann weiß man, dass diese auch unter rauerem Ton nicht einknicken.
Genau das scheint dem Trainer Peter Neustädter entgangen sein als er glaubte, mit markigen Worten seiner Truppe Raison beibringen zu müssen. Die Geschichte zeigte eigentlich, dass dieses System immer scheitern, sobald sich erste Risse bildeten.
So scheiterte es auch bei der TuS. Vom unwirschen Trainer mit Argusaugen verfolgt, gelingen selbst einfache Pässe nicht mehr, Können versagt unter Erwartungen, Angst isst die Seele auf. Am Ende: Unzufriedenheit, Niederlagen.
Versagt hat nicht die Elf, versagt hat das überholte System des Trainers Neustädter, der nicht gemerkt hat, dass er seine Truppe auf eine ausgedörrte Weide trieb, auf der nur noch karge Erfolge zu erringen war.
Der Verein legte früh den Hebel um und in diesen etwas mehr als 100 Tagen zeigen sich zunehmende Erfolge: Die Elf spielt befreit auf, jeder Spieler zeigt was er kann im Wissen, auch Fehler machen zu können. Klar geht dies nicht ohne Rückschläge. Hier und da fehlt immer noch die spielerische Linie, Erfahrung, Erfolg. Jedoch wissen die Spieler, dass sie nach Fehlern nicht geschlachtet werden, sondern weiter zum Team gehören. Der Weg ist noch weit, aber die eingeschlagene Richtung stimmt.
Nicht zuletzt durch einen modernen Trainer, der weiß, wie man mit selbstbewußten Fußballern umgeht. Die Zeit der Gängelung ist vorbei. Gott sei dank!