https://www.sport1.de/news/fussball...t-titelreif-kommentar-von-florian-plettenberg
Ein sehr interessanter Kommentar von Florian Plettenberg, dem man in Teilen absolut zustimmen kann.
Das der Kader des FC Bayern München derzeit qualitativ und auch quantitativ nicht gut genug besetzt ist, damit hat er vollkommen recht. Es ist bei weitem nicht jede Position doppelt besetzt und natürlich sorgt das auch für Unruhe unter den etablierten Akteuren. Denn die wissen das ihr persönlicher Anspruch, immer um den Champions League Titel mitspielen zu können, mit diesem Kader aktuell nicht zu erfüllen sein wird.
Welche Ausrede man allerdings nicht gelten lassen darf ist, dass dem FC Bayern aufgrund der Pandemie die Hände gebunden sind. Wir sprechen hier von einem Verein, der in diesem Sommer die höchste im Profifußball je dagewesene Weltrekordablösesumme für einen Trainer bezahlt hat. Geld welches, hätte man den vorherigen Erfolgstrainer nicht absichtlich vergrault, für einen neuen Spieler gereicht hätte. Wir reden über einen Verein, der angeblich nicht einmal 15 Millionen Euro (so hoch ist die Ausstiegsklausel) für einen neuen Rechtsverteidiger bezahlen kann/will (Dumfries), aber vor nicht allzu langer Zeit jeweils 8 Millionen Euro in Transfers von Sarr sowie Cuisance gesteckt hat. Neuzugänge deren Ertrag gleich 0 ist. Diese Fehleinkäufe weggelassen und das Geld wäre da.
Das Argument Corona-Pandemie verschleiert hier nur ein Missmanagement. Auch das Spieler wie Alaba, Boateng oder Martinez den Verein ablösefrei verlassen haben ist keine Naturgewalt, sondern ein handwerklicher Fehler der sportlichen Führung. Ein Michael Zorc oder Max Eberl handeln früh genug, da werden die Spieler nicht ablösefrei gehen gelassen. Entweder verkauft man diese, um Geld für Ersatz einzunehmen oder wie gerade in Dortmund geschehen, man verlängert den Vertrag von Dahoud lediglich um ein Jahr, um zu verhindern das er 2022 ablösefrei gehen kann. Da wird mit Weitsicht gehandelt und diese fehlt dem derzeitigen Sportvorstand des FC Bayern völlig.
Und da ist die Gehaltsstruktur, die der Sportvorstand durch seinen Wunschtransfer zerstört hat, noch gar nicht erwähnt. Denn genau dieses Problem hat er geschaffen, weshalb die Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern immer schwieriger werden.
Und die Hoffnung von Florian Plettenberg am Ende des Kommentars, dass die Verantwortlichen zur Not Ruhe bewahren sollten wenn es ein Jahr ohne Titel mit Nagelsmann wird, diese Hoffnung ist naiv. Am Ende des Tages entscheiden die Ergebnisse und Nagelsmann wäre für den Fall des Misserfolges zwar nicht schuld daran, aber er müsste gehen. Denn eines hat die letzte Saison gezeigt. Der wahre Schuldige für die gesamte Unruhe genießt uneingeschränkte Rückendeckung vom Tegernsee und ist dadurch unantastbar.