Keine Fans im Gästeblock in Bingen
Stellungnahme der TuS Koblenz
Die TuS Koblenz informiert ihre Fans darüber, dass beim kommenden Auswärtsspiel in Bingen der Gästeblock für die Fans der Schängel geschlossen bleiben wird.
Der gastgebende Verein Hassia Bingen weigert sich, einen gewerblichen Sicherheitsdienst für die Partie zu beauftragen. Eigene ehrenamtliche Mitarbeiter, so lässt die Hassia sich vernehmen, möchte man der Gefahr durch Gästefans ebenfalls nicht aussetzen. Während der TuS Koblenz zunächst die Möglichkeit eingeräumt wurde, eigene Fanordner zum Spiel mitzubringen, lehnen Verband und Polizeibehörden diese Möglichkeit jetzt ab und verlangen, dass ein externer Sicherheitsdienst die Partie begleitet. Da Hassia Bingen sich weigert, diesen zu bezahlen, soll die TuS Koblenz den Sicherheitsdienst im fremden Stadion beauftragen und für die Kosten aufkommen.
Die TuS Koblenz lehnt dieses Vorhaben ab, missbilligt dieses Verhalten von Hassia Bingen und des Fußballverbands ausdrücklich und sieht hier die Gefahr eines Präzedenzfalles. Laut den Durchführungsbestimmungen des FV Rheinland ist der gastgebende Verein für die Organisation des Spieltags zuständig, damit natürlich nicht nur organisatorisch, sondern auch wirtschaftlich. Diese Kosten jetzt auf Gastvereine abwälzen zu wollen, deren Fans im Gegenzug natürlich Einnahmen produzieren, ist für die TuS Koblenz nicht hinnehmbar.
Bereits vor wenigen Wochen war Hassia Bingen bundesweit in die Schlagzeilen geraten, als der Verein Gästefans von Eintracht Trier freiwillig vom Besuch des Spiels in Bingen ausschloss. Bingen und der Fußballverband Rheinland verweisen auch heute auf vergangene Vorkommnisse, bei denen es bei einem Spiel der TuS Koblenz u.a. zu einer Beschädigung eines Bauzauns während eines Torjubels gekommen ist. Was in den Erklärungen oft nicht gesagt wird: Die TuS Koblenz wurde dafür sanktioniert und ist darüber hinaus für die Instandsetzungskosten aufgekommen.
„Diese neuerliche Entwicklung in Bingen mit Rückendeckung des Verbands ist für uns nicht hinnehmbar und für die Verein- und Fankultur nicht tragbar. Vereine wie Eisbachtal oder Karbach oder niederklassigere Vereine im Pokal machen es Bingen doch vor und organisieren regelmäßig friedliche Fußballfeste vor toller Kulisse. Bei einigen dieser Spiele gibt es noch nicht mal eine strikte Fantrennung, d.h. Fans beider Lager schauen sich die Partien oft gemeinsam an. Darüber hinaus sehen wir die Gefahr eines Präzedenzfalles: Soll die TuS Koblenz demnächst der Eintracht aus Trier oder dem FV Engers die Kosten für Sicherheitsdienste in Rechnung stellen? Ein Verein in der Oberliga muss unserer Einschätzung nach organisatorisch in der Lage sein, einen Spieltag mit 100-200 zu erwartenden Gästefans auszurichten. Viele Vereine aus unserer Region schaffen das mit Bravour, einige können oder wollen das wohl nicht. Wir entschuldigen uns bei unseren Fans, die sich auf einen Besuch des Stadions in Bingen gefreut haben, und bitten um Verständnis, dass die TuS Koblenz einem solchen Ansinnen von Hassia Bingen und Verband nicht nachkommen kann, sondern es im Gegenteil öffentlich missbilligt. Wir hoffen, dass sich unsere junge Truppe auf dem Platz von solchen Störfeuern nicht beeindrucken lässt und am kommenden Samstag alles für einen Auswärtssieg der Schängel gibt“, so TuS-Präsident Christian Krey.
tuskoblenz.de