Karbach, Waldalgesheim, Gonsenheim, Engers - das sind typische OL-Kombos, da spielen manche schon zehn Jahre zusammen, das sind Mannschaften, die homogener nicht sein können. Das sind Jungs, die im Durchschnitt länger, muskulöser, kampfstärker, giftiger sind als unsere Kombinierer. Das sind Clubs, die ausser OL keine großen Ambitionen hegen können, und die in dieser Liga exakt das gefunden haben, was man will und kann.
Unser Problem ist, daß wir alles das nicht sind, und eben, aus etlichen Gründen, nicht nur einer von vielen OL-Startern sind und auf Dauer sein wollen. Und wäre das anders, wäre das Verrat an 1911. Allerdings muß derzeit keiner mehr vor unseren bemühten Jungs das Fürchten bekommen, das tut auch keiner mehr. Wir versuchen die Quadratur des Kreises: wir wollen mit derzeit unzureichenden Mitteln dennoch anstinken gegen die oben beschriebenen Kernklubs der Staffel, und das würde sich in der Aufstiegrunde nicht ändern, wir stehen dann vor exakt den gleichen Problemen.
Allerdings kann im Prinzip keiner was dafür: angedacht war im Sommer, mit einem Recken-Block aus Diet, Stahl, Bracke und Eldin in die Runde zu gehen, um die herum sich die Jungen ihre Sporen verdienen sollten. Wir wissen: der Reckenblock fand bisher so gut wie nie statt, unsere jungen Kombinierer waren weitgehend auf sich allein gestellt, und so kam es zur derzeit tristen Lage: Effizienz weder defensiv noch offensiv, oft brotlose Kunst, Zweikampfschwäche, dazu ist uns als "Ausweg" aus der Misere das körperbetonte "Kampfspiel" verwehrt, denn mit der Power geht es bei etlichen bergab, wir haben nicht mehr genug Körner, um hintenraus was zu erzwingen.
Gegen Karbach, nach deren Heimniederlage mit 1:4 gegen Salmrohr was zu holen, wäre eher überraschend gewesen - leider fahren wir nun nach einem Salmrohr, wo es - nach zwei Siegen in Folge - formmäßig bergauf geht, erstaunlich, denn es geht für die um nichts mehr. Es sei denn, man legt es dort darauf an, nach dem unvergesslich entsetzlichen Pokalspiel in Neuenahr - uns nun ein weiteres Mal aufs Kreuz zu legen, will sagen: uns in die Abstiegsrunde mitzunehmen.
An Kärlich hat man pokalmäßig ebenfalls übelste Erinnerungen, dort flogen wir vor zwei, drei Jahren im 11erschiessen raus, nach 120 Minuten Grotte. Es sieht für Mittwoch nicht eben günstig aus, es braucht ein Wunder, also eine 80%ige Steigerung in allen Mannschaftsteilen. - MK siegte soeben souverän gegen unseren kürzlichen Gegner Eisbachtal und brauchte dazu keine kreative Schiri-Regelauslegung: oft läßt der zeitnahe Ergebnisvergleich Rückschlüsse auf die jeweilige Leistungsstärke zu. Dieser Heim-(!!)Dreier von MK läßt uns immerhin auf Rang 6 - was daraus wird, hängt an unseren beiden letzten Auftritten. MK wird mit breiter Brust in das Pokalspiel gehen, gegen 1911 muß eh keiner besonders motiviert werden, unser Skalp ist nach wie vor hochbegehrt.
Abschließend ein Blick auf den Bitburger-Pokal: den gewinnen Karbach oder Engers, hundertpro, wie sagt der Kinese: tertium non datur - ein Drittes ist völlig ausgeschlossen.