Die Gegentore haben weder was mit der 3er Kette noch mit Einsatzbereitschaft oder etwas in der Art zu tun. Das sind hauptsächlich individuelle Fehler und eine generell schlechte Zuordnung.
Beim 1. Tor verteidigen die sich gegenseitig, aber keinen Gegenspieler. Wenn man sich im Vergleich anschaut, wie die Bahlinger bei jeder Ecke ihre großen Spieler den Koblenzern Stürmern zugeordnet haben, sieht man das Problem.
Beim 2. Tor sind es 5 Verteidiger gegen 4 Angreifer. Aber 3 der Verteidiger stehen irgendwo rum ohne Zugriff auf den Gegner und die anderen beiden versuchen gleichzeitig in den selben Kopfball zu gehen. Als Folge steht der Torschütze frei.
Das 3. Tor war ein Eigentor von Volkmer ohne Druck.
Beim 4. Tor lässt sich Waldminghaus ausdribbeln. Erst Volkmer und dann Stahl verteidigen extrem risikoreich nach vorne, ohne irgendetwas zu bewirken. Ergebnis: van der Bracke steht alleine hinten. Grgic ist der einzige in der Situation, der den richtigen Laufweg macht, aber aufgrund der Fehler von Volkmer und Stahl auch nicht mehr eingreifen kann.
Das Foul von Volkmer für den Elfmeter zum 5. Tor war auch sehr plump. Kurz davor lässt sich Stahl vom Bahlinger nass machen.
Dazu kommt dann noch der völlige unnötig Platzverweis von Grgic; ebenfalls ein individueller Fehler.
Daher kommt auch die sehr gute Chancenverwertung der Bahlinger. Die hatten aus dem Spiel heraus eigentlich wenige Chancen. Aber wenn dann so schwere Fehler gemacht werden, resultieren die dann auch in entsprechend guten Chancen.
Es ist aber richtig, dass die aktuelle Formation/Aufstellung solche Fehler noch begünstigt. Man hat die Flügelzange Sentürk/Klein nicht ersetzen können. Gerade Qenaj wird aktuell in einer Art und Weise eingesetzt, bei der er seine Stärken (Offensiv-Dribbling) nur selten ausspielen kann, seine Schwächen (Zweikampf/Kopfball) aber regelmäßig offenbart werden. Dadurch ist man anfällig für Flanken auf den langen Pfosten. Er gehört eigentlich auf eine der drei Offensiv-Positionen. Generell würde der Mannschaft ein erfahrener Außenverteidiger extrem gut tun. Dann hätte man auch mehr Möglichkeiten bzgl. des Spielsystems.
Offensiv ist aber immerhin ein Aufwärtsstrend erkennbar. Im Vergleich zu den ersten Spielen, wo der Ball einfach nur nach vorne geholzt wurde, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man hat mittlerweile einen vernünftigen Spielaufbau und es sind generell eine Struktur und Spielzüge erkennbar. Im letzten Drittel hakt es aber noch. Hier würde ein qualitativer Stürmer sehr viel bewirken können. Letztlich bringt das aber auch nicht viel, wenn man sich hinten 5 Stück gönnt.