Das waren mit die intensivsten Tage als Fußball-Anhänger von Borussia Dortmund. Nur noch ein bisschen vergleichbar während der Idolbildung als Kind beim Spiel gegen Liverpool 1966.
Tage vor dem Spiel gegen Mainz und auch die Tage nach dem Spiel, zeigte deutlich, dass Dortmund DIE Fußballstadt in Deutschland ist – Weltklasse. Die Erlebnisse in der Stadt und im Stadion sind unbeschreiblich.
In der Zeit, als die Fans der Buyern ihre eigenen Spieler schmähten und niedermachten, die Funktionäre das hässliche Gesicht des Fußballs beim eigenen Zerfleischen offenbarten, gab es ein Gefühl des Zusammenhalts und Unterstützung der Fans untereinander, zu der Mannschaft – und auch den Glauben an die Zukunft. Edin Terzic war da unglaublich stark im Tal der Tränen, die der Ruhr Hochwasser hätte bescheren können. In der Situation fiel mir unsere Slogan ein- Größer als Trophäen.
Der BVB hat nach der unglücklichen Klatsche in München, sich sehr tapfer aus dem Frust heraus gekämpft, dennoch lag der Knackpunkt für das letzte Unenendschieden mMn in diesem Spiel.
Sie waren gut genug drauf, um endlichdie Buyern zu packen. Wie das 0:2 in München in kürzester Zeit zustande kam, ist bekannt und mehr als unglücklich. Es zerstörte jegliches Selbstbewußtsein, die Buyern jemals zu schlagen. Gleiches passierte nach dem 0:2 gegen Mainz. Müller hatte recht- „dem Druck müssen sie erst mal standhalten“. Hätte Hoeneß ihm mehr Glauben geschenkt, wäre die unsägliche Posse mit Kahn auch verschiebbar auf nach dem Spiel in Köln gewesen.
NmM wäre das Unentschieden gegen Mainz mit Schlotterbeck nicht passiert. Der harten Gangart der Mainzer hätte er was entgegen zu setzen gehabt. Er ist DER Grund für die Stabilität der Abwehr mit gleichzeitigen erfolgreichen Offensivdrang, er war endlich der Schlüssel zum Erfolg und das trotz Can, Hummelsund Süle schon vorher in der Abwehr waren. Die letzten 5 Spiele war er verletzt , beim Unentschieden gegen Stuttgart und Bochum war er nicht dabei.
Tercic und sein (Berater-)Team hatten zu Beginn der Rückrunde weniger auf Forechecking und Pressing gesetzt, sondern auf lange Bälle, um die schnellen Malen und Adeyemi „ins Laufen“ zu bekommen. Besonders Adeyemi ist dann nicht mehr zu halten und in der Vorwärtsbewegung spielt Malen jeden Gegner schwindelig. Haller war dann der Doppelpassgeber und machte viele Assis. Sowohl die 3, und auch der häufiger geniale Brand mit seinen Pässen, oder Hummels mit seinen Weltklasseaußenrist-Vorlagen, haben die Mainzer zum Erliegen gebracht.
Nach dem 0:2 hat die Mannschaft die Angst aufgefressen.
Zwischen Köln und Dortmund liefen die Drähte heiß und leider ist in der 89. Minute der Buyerndusel meisterschaftsentscheidend zurückgekehrt. In einem Spiel, wo die Kölner in der 2. Hälfte die bessere Mannschaft waren.
Guerreio gehen lassen zu müssen, kann ein tiefes neues Loch reißen. Dortmund ist weiter machtlos, gegen die Gehälter, die in München und anderswo gezahlt werden.
Der gerade 17-jähige Duranville sieht nicht nur schon gleich lustig und froh aus, es macht auch Spaß ihm zuzuschauen. Ich bin gespannt auf die neue Saison, die CL interessiert mich jedoch immer weniger. Vielleicht dem 1 oder anderen Superclub die Beine stellen, mehr erwarte ich nicht.