Sollte man in die Insolvenz gehen kann man den Schlüssel mit dem man die Türe zugeschlossen hat gleich wegwerfen; dann isses aus. Die meisten die heute noch zu Spielen kommen dürften, sollte man irgendwann nochmal etwas höherklassig spielen, bereits im Nirvana sein. Unterhalb der Regionalliga sehe ich für die TuS, mit der Bedeutung die sie trotz aller bedauernswerter Umstände um sie herum heute noch hat, keine Existenz. Entweder kommt der Schuldenschnitt oder das Ende; Tod oder Gladiolen !
Vollkommen korrekt!
In diesem Thread habe ich bereits kurz geschildert, was z.B. die Rheinlandliga für uns sportlich bedeuten würde.
Sicherlich, es gibt Vereine, für die war und wäre eine geordnete Insolvenz eine wirkliche Alternative.
Dies traf (Hessen Kassel - Neustart in der Kreisliga) und trifft für viele große Traditionsclubs zu.
Doch was unterscheidet diese Vereine von uns?
Kurz gesagt; so ziemlich ALLES!
Dazu muß man sich einmal vergegenwärtigen, was die TuS Koblenz eigentlich für ein "Verein" ist.
Tradition? Jain!
Die Tradition auf die man sich immer berief, war die Tradition der TuS NEUENDORF.
Nun hat die TuS Koblenz in der letzten Dekade sich erstmals einen eigenen und durchaus (sportlich) erfolgreichen Namen gemacht.
4 Jahre 2. Bundesliga können nicht viele Vereine in Deutschland auf ihre Fahnen schreiben.
Super! Diese Jahre nimmt uns keiner mehr.
Doch warum könnten Vereine wie RWE, OFC, 1860 usw. hypothetisch eine Insolvenz und damit verbunden einen Neuanfang selbst in der untersten Liga wagen? Wir aber nicht!
Dazu bedarf es zunächst einmal einer schonungslosen, selbstkritischen Bestandsaufnahme:
Wo kommen wir her? Wer sind wir
wirklich?
Jetzt wirds hart und das Folgende will nicht jeder lesen, aber eine analytische Selbstbestimmung ist nunmal hart, wenn man offen, ehrlich und nicht verblendet durch die Welt geht.
Wir sind nicht nur im Gegensatz zu RWE, OFC, 1860, nein sogar im Vergleich zur EGC Wirges, dem TuS Mayen, dem FV Rübenach, dem FC Metternich und 97% aller anderen Fußballvereine in Deutschland ein Retortenklub, ein Briefkastenverein, eine Scheinillussion, wie Red Bull Leipzig...nur halt ohne Kohle.
Wenn RWE, OFC, 1860 in der untersten Kreisklasse neustarten müssten, so hätten diese mehr Zuschauereinnahmen zu verzeichnen, als wir in der 4. Liga.
Doch das ist nur die monetäre Seite. Das Grundproblem ist doch ein ganz anderes.
Wir sind kein Verein! Wir sind eine im Vereinsregister geführte Nummer - nicht mehr!
Bleiben wir doch mal bei TuS Neuendorf 82 .
Sportlich irrelevant, ohne jegliche Bedeutung.
Und dennoch: in allen Belangen uns überlegen!
Ein Verein, der sich aus dem Nichts neu gründete. Ein Verein mit zwei Sportplätzen vor der Tür.
Ein Verein, der nicht heulend und lamentierend auf Pressekonferenzen die Namensumbenennung vor über drei Jahrzehnten beklagte, sondern ein Verein, der zupackte und nicht memmenhafte Weinerlichkeit an den Tag legte und Gott und der Welt den Schwarzen Peter zuschob.
Ein Verein, der in Eigeninitiative sich ein wundervolles, neues Vereinsheim errichtete ohne den Bettelmönch zu geben und mangelnde finanzielle Unterstützung anmahnte.
Ein Verein, der zahlreiche Ehrungen seitens der Politik für seine vorbildliche Integrationsmaßnahmen erhielt.
Und das alles ohne mit dem devoten "haste mal nen Euro?" durch die Gemarkung zu ziehen.
TuS 82 soll hier nur exemplarisch für alle kleinen Vereine stehn.
Mögen diese Vereine in Stadt und auf dem Land auch vermeintlich "klein" sein, so sind selbst die scheinbar unbedeutendsten Vereine im tiefsten Westerwald, in der hintersten Eifel, auf den höhen des Hunsrücks allesamt größer als unsere TuS Koblenz.
Es sind Vereine, die LEBEN!!!
Sie haben zumeist Grund und Boden, Vereinsheime, Sportplätze, Vereinskneipen usw.
Sie LEBEN, denn sie haben ein Vereinsleben.
Meine letzte Weihnachtsfeier bei der TuS Koblenz habe ich mitte ende der 80er Jahre erlebt.
Wo ist ein Vereinsleben?
Wo ist das Fundament, das jeder Dorfverein sein eigen nennt?
Ich schenke mir die Antworten - Ihr kennt sie alle!
Lange Rede, kurzer Sinn: Die TuS hat nichts außer dem Erfolg ihres Aushängeschildes, der 1.Mannschaft.
Spielt diese in der tiefsten Provinz, so bricht alles darunter weg.
Jugendarbeit? Vergesst es, denn ohne hochklassige 1. Garnitur, bleiben die Jungs lieber in ihren Heimatvereinen, als zur "erfolgversprechenden" TuS zu wechseln.
Nein, Insolvenz kann für jeden Club in Deutschland der richtige Weg sein, für uns ist es der Weg ins Grab!