Schon wieder Nachtschicht un nix ze donn. Also ganz von vorn: jeder mag den HSV, das ist klar, gibt es viele Gründe für. Aber der HSV hat seit Jahren es allen schwer und schwerer gemacht, ihn zu mögen. Jetzt hat er vier Relegationsspiele gehabt und davon eins gewonnen. Weil der KSCler den 11er verschossen hat - aus Frust. Sonst wäre 2:2 das Ergebnis gewesen, mehr oder weniger gerecht.
Klar, der HSV hatte in Karlsruhe Dampf gemacht, das Spiel in der Hand, die besseren Fähigkeiten, kein Wunder bei zehnfach höherem Etat. Der KSC ging auf 0:0, je länger das Spiel dauerte desto mehr. Das war ein Fehler. Aber trotz der abwartenden Haltung schaffte man den späten Führungstreffer. Und genau da muß man das Lob auf den Bruno Labbadia singen: früher wäre der HSV kollabiert, gestern reagierten sie wie ein Stier vor dem roten Tuch, machten Druck ohne Ende und drei Einwechsler schafften es dann: Müller, Stieber und Cleber waren die Matchwinner.
Dazu der Freistoß in Minute 91. Klar, der Pfiff war banane, aber der Schuß hätte auch an die Latte oder knapp vorbei gehen, in der Mauer hängen bleiben können, unterm Strich waren die zwei Tore verdient, der KSC war zu limitiert, in beiden Spielen, an der obersten Kante von dem, was diese Truppe kann. Der HSV spielt derzeit eher unter dem Limit, das mit diesem Personal drin sein kann. Dazu fehlten Westermann und Kacar, dem KSC der Peitz, den sie nicht ersetzen konnten, er hätte das Kombinieren des HSV krasser unterbrochen als es gestern passiert ist.
Darmstadt ist defensiv nicht so gut drauf wie der KSC, aber die Hessen machen nach vorne mehr Betrieb, ein KSC mit den Mitteln, die man in den beiden Spielen sah, könnte in der ersten Liga nichts bewegen, sie sollten das einsehen und sich weiter steigern, dann sind die auch weiterhin gut im Wettbewerb.
Die DFL freut sich, daß nicht noch ein weiterer Bilanzverbesserer abgeht: Lautern, Nürnberg, 1860, Düsseldorf fehlen der ersten Liga eh schon mit ihren großen Zahlen. Obwohl die gallischen Dörfer das Gefühlsmäßige gut bedienen...