Wie geht es weiter ?
Ganz einfach: so wie schon vor zig Jahren!
Wir waren schon des öfteren "unten" und hatten die Aufgabe, aus dem Sumpf wieder hochzukommen. Wie hat man das damals geschafft? In den 80er und 90er Jahren hat es nicht funktioniert, Gründe sind hier bekannt; dann kam Anfang der 2000er Jahre Milan, ein Willens-Gigant, der aber auch dann etwas Kohle bekam und dann den Kuntz an die Seite und immer mehr Kohle. Da war manches machbar und es ging in die Regio hoch, der Rest ist bekannt.
Jetzt sind wir wieder in der OL, es sind die selben Probleme zu lösen, siehe oben. Es muß also ein Wille her, am besten ein so starker wie der vom Milan, die Malaise hinter sich zu lassen. Einen solchen Willen kann der Knalla bislang noch nicht erkennen. Dann muß Kohle her, die mit Knowhow und Fortune ausgegeben wird. Wahrscheinlich reicht die Kohle, um eine konkurrenzfähige OL-Truppe zu stellen, die mitspielen kann. Ob es für mehr reicht? Keine Ahnung.
An dieser Stelle setzt die Aufgabe der Vereinsführung ein: es muß eben so viel Kohle her, daß es in ein, zwei Jahren wieder für eine Regiomannschaft reicht. Das geht nur mit Kräften von außerhalb der Region, vor Ort ist das Angebot einfach zu schwach bzw. die hier und da aktiven Kandidaten sind für die TuS nicht (mehr) ansprechbar. Hier müßte eine Personalie eine große Rolle spielen, die das sportliche und das wirtschaftliche übergreift und nach Art eines Sportchefs dem Trainer, der meinetwegen nach wie vor Sander heißen kann, Ressourcen schafft, das was geht.
Die Rolle der Stadt ist für das Hochklimmen aus der Hölle OL irrelevant, das ist ein dafür völlig nebensächliches Thema, wenn überhaupt. Die Stadt tut das, was sie tun will, über ihre Eigenbetriebe und das reicht fürs erste. Wir sind in der Bringschuld, wir haben alles verwirtschaftet und sind von der zweiten in die fünfte Liga in Rekordzeit abgeschmiert. Das hat mit der Stadt null zu tun, man muß die Ursachen da festmachen, wo sie faktisch zu finden sind. Und das ist am wenigsten das Rathaus. Das ist Legende.
In Pirmasens schreit auch keiner nach dem Bürgermeister, die haben einen ordentlichen Trainer, einen ordentlichen Kader und haben ihre Punkte gesammelt. Wie die Trierer. Die Stadt hat beim Schuldenschnitt mitgemacht, hält als Gläubiger schon ewig die Füße ruhig, tadellos, soll die jetzt aus Steuern und Gebühren der TuS den Etat verdoppeln? Das Heil kommt nicht aus dem Rathaus, das Heil kommt aus der Wirtschaft und einem willens- und handlungsstarken Vorstand der TuS.
Heute weiß man doch überall, wie Fussi geht. Man muß die landauf landab erfolgreich eingesetzte Agenda lediglich konsequent umsetzen und nicht sachfremde, sachwidrige Wertungen in Entscheidungen einfließen lassen; Gemenschel ist nicht zielführend, in welcher Branche auch immer. Gehe davon aus, daß die Dinge ab sofort entsprechend ans Laufen gebracht werden. Die Stadt hat zur Zeit allenfalls dafür zu sorgen, daß das OW nicht vom TÜV gesperrt und die Stadionmiete OL-Verhältnissen angepaßt wird. Die Stadt ist erst wieder ernstlich gefragt, wenn die TuS erneut die zweite Liga erreichen sollte.
Damit ist im Prinzip geklärt, wie es weitergeht; Trainer ist da, Etat ist da, Schnitt steht, Abtrag wird zeitweilig ausgesetzt, Sportchef fehlt noch, Vorstand ist willig und bleibt an Bord, Trainingsplatz ist da, Spielstätte ebenfalls, Spielersuche ist am laufen, ab Mitte Juni wird der Kader nach und nach eingespielt und weiter aufgefüllt, bis er Mitte August komplett steht; dann wird die OL aufgerollt, Zuschauerschnitt sollte mit ca. tausend Zahlenden kalkuliert werden, vor allem sollte man erst garnicht damit anfangen, sich mental als "Oberligist" zu fühlen, das wäre Gift. Es kann nur eine Richtung geben: vorwärts, nach oben, nach vorn. So wie das unter Milan war. Er hat es gepackt, egal wie. Weil er es unbändig wollte. Das eben wäre die Kunst: einen solchen Willen wieder in den Verein zu kriegen. Nicht nur in die Erste. Aber da ganz besonders wegen der Vorbild- und Lokomotivfunktion.