Man verteidigt in einem 5-4-1. Der ballnahe 6er schiebt raus und hilft beim Pressing. Der Gegner wird auf den Flügel gezwungen und dort wird dann mit 3 Mann auf den ballführenden Spieler gegangen. Damit konnte man Steinbach sehr gut vom eigenen Tor weghalten. Das über 90 Minuten durchzuziehen, ist aber mental sehr anstrengend - vor allem dann, wenn man kaum Entlastung nach vorne hat. Deswegen ist die Truppe dann nach einer Stunde eingebrochen und hat dann noch 2 Tore kassiert. Denn sobald diese erste Pressing-Linie überspielt wird, gibt es nur noch Restverteidigung durch die heroischen Taten eomes Michael Stahls.
Heute war die Mannschaft von Anfang an mental nicht da und hat diesen Plan nur halbherzig durchgezogen. Wenn dann noch früh Tore fallen, ist das Thema im Grunde erledigt.
Offensiv wird der lange Hafer ausgepackt. Einfach nach vorne dreschen und mal gucken, was draus wird. Das Problem: Man hat keinen Zielspieler, der lange Bälle auch mal annehmen und halten kann. Dieses Problem hatte man letzte Saison schon. Man konnte sich aber aufgrund der technischen Überlegenheit öfters mal durchkombinieren und generell offensiver stehen/mehr Leute nach vorne bringen.
Das wird in der Regionalliga sehr schwer werden. Zumal ich den Eindruck habe, dass man gerade im technischen Bereich einiges an Qualität verloren hat.
Man muss den Neuzugängen natürlich noch etwas Zeit geben, aber das Flügelduo Sentürk/Klein und Hadzic als Mittelfeldmotor sind stand jetzt nicht ersetzt worden. Einzig Volkmer ist ein guter Ersatz für Redjeb. Er hat aber mit seinem Hacke-Spitze auch zu den frühen Gegentoren beigetragen.
Es wird spannend, wie man nächste Woche gegen Aalen auftritt. Kann man gegen Steinbach und die Kickers noch argumentieren, dass man mit diesem Underdog-Fußball sich versucht, durchzumauern, wird man gegen andere Abstiegskandidaten ganz anders auftreten müssen. Mit einer herausgespielten Torchance in 2 Spielen, wird man sonst nicht viele Punkte holen.